Thorns of Darkness 01 - Dark
gezogen und wollte nichts mehr davon hören. Doch ich war froh, dass er so hartnäckig geblieben war. Und dass Devil ihn akzeptierte, musste etwas zu bedeuten haben. Das war noch nie zuvor passiert.
„Gee?“, durchbrach Dark meine Gedanken. „Ich würde gern mit dir für das Wochenende irgendwohin reisen. Wo wir beide ein wenig allein sein können und wir keine Verpflichtungen haben. Ich möchte dir meine guten Seiten zeigen. Was hältst du davon?“
„Verreisen?“, fragte ich. „Ich war noch nie ...“
„Dann wird es höchste Zeit“, sagte Dark lachend. „Also?“
„Okay“, stimmte ich zu und küsste ihn.
12
Geena
Ich war total nervös. Außer dem Trip nach L. A. hatte ich mich noch nie weiter von der Ranch wegbewegt als ein paar Meilen. Jetzt flog ich über Europa und in Kürze würden wir in Barcelona landen.
„Aufgeregt?“, fragte Dark und drückte meine Hand.
Ich nickte.
Die Durchsage kam, dass wir bald zur Landung ansetzen würden und wir uns anschnallen mussten. Dark half mir, den Gurt anzulegen. Gebannt starrte ich aus dem Fenster. Wir verloren langsam an Höhe und das Gebäude des Flughafens kam in Sicht. Mein Magen spielte ein wenig verrückt, doch ich konnte den Blick trotzdem nicht vom Fenster abwenden. Als wir erstaunlich sanft aufgesetzt hatten und über die Landebahn rollten, applaudierten die Fluggäste. Der Pilot bedankte sich bei den Fluggästen und wünschte einen angenehmen Aufenthalt. Dark und ich würden nicht in Barcelona bleiben, wie er mir erklärt hatte. Doch er hatte sich geweigert, mir mehr über unser Ziel zu erzählen, und so musste ich mich wohl oder übel überraschen lassen.
Die Abfertigung flog irgendwie an mir vorbei. Dark regelte alles und ich folgte ihm wie ein kleines Hündchen. Ich war so aufgeregt, dass ich noch einmal auf die Toilette musste, ehe wir uns zum Mietwagenverleih begeben konnten. Dark mietete einen Land Rover und schon waren wir auf dem Weg zu unserem unbekannten Ziel. Fasziniert starrte ich aus dem Fenster. Ich fand einfach alles interessant. Egal ob wir auf der Schnellstraße fuhren, durch malerische Ortschaften oder offenes Land. Alles war neu und ich konnte mich nicht sattsehen.
Als wir uns eine beängstigend enge Straße die Berge hinaufquälten, hielt ich es vor Spannung nicht mehr aus. Ich hatte während der Fahrt alle zehn Minuten gefragt, wo wir denn hinfahren würden, und jedes Mal hatte Dark mit einem geduldigen Lächeln geantwortet: „Das wirst du schon sehen.“
Doch jetzt war ich wirklich kurz vorm Platzen. Ich hatte eigentlich vermutet, dass wir irgendeinen der Orte entlang der Küste ansteuern würden. Dass wir in die Pyrenäen fahren würden, überraschte mich.
„Sag doch bitte, wo wir hinfahren“, bettelte ich.
„Nach Cadaqués“, antwortete er zu meiner Erleichterung.
„Cadaqués?“, fragte ich. „Nie gehört.“
„Es ist ein kleines Fischerdörfchen. Salvador Dali hat dort mal gelebt. Kennst du ihn?“
„Dieser verrückte Maler mit den fließenden Uhren?“, fragte ich.
„Ja, genau der. Aber deswegen fahren wir nicht dorthin. Cadaqués ist ein sehr beschauliches, ruhiges Dörfchen ohne viel Touristenrummel. Ich dachte, es wäre perfekt für unser Wochenende.“
„Hört sich gut an“, stimmte ich zu und konnte es gar nicht mehr erwarten, dass wir endlich ankamen.
***
Dark
Gee zu beobachten brachte mich zum Schmunzeln und es machte mich unsagbar glücklich. Sie war wie ein kleines Kind. Neugierig, ungeduldig und voller Staunen. Ich hatte ein kleines Ferienhaus am Rande des Örtchens gemietet und es erwies sich als kleines Schmuckstück. Es sah noch besser aus als auf den Bildern und hatte einen kleinen Garten mit einer Terrasse, die von einer Markise beschattet wurde.
„Und?“, fragte ich, als wir von der Terrasse auf die unter uns liegende Bucht hinabsahen. „Was sagst du?“
„Es ist wunderbar!“, schwärmte sie und schmiegte sich in meine Arme.
Ich legte mein Kinn auf ihren Kopf und grinste wie eine Katze, die gerade die Sahneschüssel ausgeleckt hatte. Ich hatte mich in meinem ganzen Leben noch nie so glücklich gefühlt. Und so friedvoll. Für ein paar Tage konnten wir hier alles vergessen und uns besser kennenlernen. Ich wollte ihr beweisen, dass ich ein liebevoller und treusorgender Partner war, auf den sie sich verlassen konnte.
Sie wandte sich in meinen Armen um und sah zu mir auf. Ein schüchternes Lächeln lag auf ihren Lippen und ich küsste sie auf die
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