Thorns of Darkness 01 - Dark
als zuvor. Ich wusste, dass Carmen recht hatte. Dark hatte ein Anrecht darauf, zu erfahren, dass er Vater wurde. Aber ich befürchtete, dass er mich heiraten würde, um dem Kind seinen Namen zu geben, und genau das wollte ich auf keinen Fall. Ich wollte nicht, dass er mich aus einem Schuldgefühl heraus heiratete.
„Ich ... ich werde darüber nachdenken“, sagte ich schließlich.
„Ich habe selbst auch zwei Kids. Meine Große ist neunzehn, mein Sohn vierzehn. Ich weiß, wie es ist, Kinder aufzuziehen. Du wirst durch Höhen und Tiefen gehen. Aber ich sehe in dir genug Kraft, dass du es schaffen kannst. Auch wenn du das allein angehst. Du hast schreckliche Dinge durchgemacht, doch du hast überlebt, hast gekämpft und dir ein Leben aufgebaut. Du wirst eine gute Mutter sein. Davon bin ich überzeugt.“
Ich wischte mir dir Tränen aus den Augen.
„Danke“, murmelte ich.
Sie musterte mich aus freundlichen braunen Augen.
„Ich muss mich jetzt wieder auf den Weg machen“, sagte sie und erhob sich. „Denk dran! Du schaffst das. Mach’s gut. Ich wünsche dir alles Gute. Ich reise leider morgen ab, sonst hätte ich dich gern einmal besucht. Ich lass meine Adresse auf der Ranch. Vielleicht schreibst du mir mal, wie es dir geht?“
Ich nickte.
„Bis dann.“
„Ja, danke. Bis dann.“
Ich sah ihr hinterher und erhob mich schließlich. Ich musste mich auf den Weg machen. Ich hatte eine Menge zu denken und zu planen. Und ich musste John sagen, was passiert war, falls Claude noch nicht geplaudert haben sollte.
***
Dark
Ich wartete Tage auf eine Reaktion von ihr. Irgendeine. Doch es kam nichts. Ich fiel in ein tiefes Loch und begann, wieder zu trinken. Nicht mehr so exzessiv, doch genug, um den Schmerz in meiner Brust etwas zu betäuben. Die Jungs taten ihr Bestes, mich aufzumuntern, doch nichts half. Ich hatte gedacht, Nicole hätte meine Gefühle verletzt? O Mann, ich hatte ja keine Ahnung gehabt, wie schlimm eine Frau einem wirklich wehtun konnte. Nichts, was ich zuvor erlebt hatte, kam dem auch nur annähernd gleich, was ich jetzt durchmachte. Weitere Tage vergingen. Wochen strichen dahin. Ich soff, ich hurte, ich weinte. Wie viele Tränen konnte ein Mann um eine Frau weinen? Viele!
Ich versuchte, mir meine Gefühle von der Seele zu schreiben, und heraus kam ein neuer Songtext.
I walked around the world
But there is no place where I can hide
No matter how far I went
This feeling’s still deep inside
Why does this hurt?
Why is this tearing me apart?
You could take my pain away
But you are gone, gone
Oh, how this hurts, this hurts
I drunk myself into delirium
But there is no stuff to kill the pain
No matter how much I drunk
This feeling’s still there again
Why does this hurt?
Why is this tearing me apart?
You could take my pain away
But you are gone, gone
Oh, how this hurts, this hurts
Why does this hurt?
Why is this tearing me apart?
You could take my pain away
But you are gone, gone
Oh, how this hurts, this hurts
Ich schickte Gee den Text per SMS, doch wie erwartet kam keine Reaktion von ihr. Es gab Zeiten, da dachte ich ernsthaft darüber nach, dem Ganzen ein Ende zu bereiten und von meiner Dachterrasse zu springen. Das Einzige, was mich davon abhielt, war meine Loyalität den Jungs gegenüber. Ich konnte ihnen das nicht antun. Also begann ich meine Gefühle tief in mir zu vergraben und nach außen mein altes Ich raushängen zu lassen. Das Party feiernde, Frauen verwertende Rockstar-Ich.
Abends saß ich im Klub, eine Frau auf meinem Schoß und je eine links und rechts von mir. Mein Alkoholpegel erreichte langsam den gewünschten Jetzt-ist-mir-alles-egal-Stand und ich ließ die laute Rockmusik auf mich einwirken. Frau Nummer eins, die auf meinem Schoß, begann mich zu küssen und ich ließ die Lust meinen Schmerz killen. Solange ich nur betrunken genug war, konnte ich auch das schlechte Gewissen killen, das ich Geena gegenüber verspürte. Wie ein Arschloch würde ich mich fühlen, wenn ich wieder nüchtern war.
Die drei Frauen hatten mir ihre Namen gesagt, doch ich hatte nicht einen davon behalten. Ich ließ meine Hand unter den ultrakurzen Rock von Frau eins gleiten. Sie hatte kein Höschen an. Umso besser. Mein vernebelter Verstand überlegte, ob ich einen Pariser in der Tasche hatte. Jepp! Ich hatte. Ich würde mit der Frau gleich nach draußen verschwinden und tun, was ich am besten konnte. Den versoffenen, verhurten Rockstar raushängen lassen.
„DARK!“,
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