Three-Night-Stand (German Edition)
sofort ihre Hand. „Und du musst Nick sein. Eigentlich wollte ich dich ja schon vor zirka drei Wochen auf ein Frühstück in Lisas Hotelzimmer einladen, als du sie zum zweiten Mal abholen solltest. Aber sie ist leider damals heimlich geflüchtet – zu dir, wenn ich mich recht erinnere…“
Nick hob schmunzelnd die Brauen in Lisas Richtung. „Ach, tatsächlich?“ fragte er und Lisa fühlte, wie ihr sofort das Blut in die Wangen schoss. „Dann müssen wir das bald mal nachholen…“
„Auf jeden Fall!“ stimmte Liam seinem Freund erfreut zu und lud sich damit gleich selbst ein.
„Oh, schön“, sagte Karen in seine Richtung. „Das heißt dann wohl, du wirst die Spendierhosen anhaben?“
Liams Lächeln bröckelte etwas, doch er bewahrte Haltung und nickte tapfer – selbst als Karen breit grinsend „Das Four Seasons wäre genau das Richtige für uns“ hinzufügte. Wie Lisa ihre Freundin kannte, musste das eines der teuersten Restaurants in der Stadt sein.
Karens Blick wanderte kurz über Nick und Lisa und suchte dann wieder Liams Gesicht. „Was hältst du von einer kleinen Privat-Führung durch das Chandlersche Dreieck?“ fragte sie mit einem charmanten Lächeln und hob auffordernd die Brauen.
Liams kurzer Seitenblick auf seinen besten Freund und sie verriet Lisa, dass er sofort verstand, worum es Karen in Wahrheit ging, und tatsächlich schien er dieses Mal ausreichend Feingefühl zu besitzen, um sich Karens Idee, sie beide allein zu lassen, zu fügen. „Ich bin ein Spezialist in puncto Privatführungen“, grinste er und bot der jungen Anwältin sogar seinen Arm, bevor sie in der Menge der anderen Partygäste verschwanden.
Wunderbar. Jetzt war wohl die Stunde der Wahrheit gekommen. Lisa hob den Blick, sah Nick direkt in die Augen. So wunderschöne Augen. Hier in dem Dämmerlicht, waren sie so dunkel wie der Nachthimmel – nur mit einem minimalen Hauch von Blau.
„Ich dachte schon, du kommst nicht mehr, weil ich vorhin wegen der Sache mit dem Buch so ausgeflippt bin“, ergriff Nick zu ihrer Überraschung sofort das Wort und ersparte es ihr, sich zu räuspern, um das Gespräch zu beginnen. Nur leider fehlten ihr jetzt die Worte, um auf seine Bemerkung zu reagieren.
„Es tut mir wirklich leid“, entschuldigte er sich nun auch noch bei ihr. „Ich wollte nicht so ruppig zu dir sein. Es ist nur so, dass… dass dieses Buch…“ Er stockte, lachte ein wenig verunsichert. „Es bedeutet mir sehr viel. Und es war ziemlich schmerzhaft für mich, dass die Verlage, bei denen ich es vorgelegt habe, so abwertend darauf reagiert haben. Ich wollte nicht dass jemand es so schnell wieder liest und seine Meinung dazu äußert. Ich bin noch nicht soweit.“
„Das mit den Verlagen wusste ich nicht“, sagte Lisa rasch und berührte in einer entschuldigenden Geste seinen Arm. „Und es tut mir unendlich leid, dass ich einfach, ohne zu fragen, da rangegangen bin und reingelesen habe. Das hätte ich nicht tun dürfen. Ich kenne das ja selbst. Manche Dinge will man nur ganz wenigen Menschen zeigen und auf meine Meinung dazu kannst du bestimmt verzichten.“
„Nein, ich…“ Nick hielt inne, wohl weil sie ein so erstauntes Gesicht machte. „Ich denke, ich würde deine Meinung dazu eigentlich schon ganz gern hören.“
Sie konnte ihm ansehen, dass es ihm ernst war. So viel zu dem Gedanken, dass sie ihm mit ihrem Handeln zu nahe gekommen war, dass er nicht wollte, dass sie noch weiter in sein Privatleben eindrang. „Ja?“ fragte sie dennoch und ihr Herz klopfte schon wieder viel zu schnell in ihrer Brust.
Er lachte auf diese so bezaubernd jungenhafte Art und Weise und trat ein wenig dichter an sie heran – so dicht, dass sie meinte die Wärme seines Körpers fühlen zu können. „Ja“, sagte er leise und sein Blick wanderte kurz zu ihren Lippen, bevor er wieder ihre Augen fand. „Bloß nicht hier…“
Nicht hier? Sie konnten ja kurz hinüber zu seinem Haus gehen, um über das Buch zu reden. Es war ja nicht so weit weg. Und danach konnten sie wieder zur Party zurückkehren. Nach dem ‚Reden‘… Sie wollte das wirklich vorschlagen, doch leider kam sie nur dazu, Luft zu holen, weil jemand anderes ihr dazwischenfunkte. Und dieses Mal war es nicht Liam.
„Heeey, Nicky.“ Die Stimme war so betont sexy und rauchig, dass selbst Lisa ein kleiner Schauer den Rücken hinunterlief – obwohl sie definitiv einer Frau gehörte. Einer Frau, die Lisa schon einmal gesehen hatte, wie sie feststellte, als
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