Three-Night-Stand (German Edition)
sie sich ein wenig umwandte. Dunkle, lange Locken, braungebrannt, dünn – aber stolz darauf, denn so wie sie sich bewegte – in diesem Nichts von einem Kleid – mit wiegenden Hüften und rausgestreckten Silikonbrüsten, gab es wohl aus ihrer Sicht keine andere Frau in dieser Welt, die mit ihr konkurrieren konnte. Und es war ganz klar, was sie wollte, oder besser wen . So wie sie Nick ansah, konnte man glatt den Eindruck gewinnen, als wolle sie ihn auf der Stelle mit Haut und Haaren verschlingen. Kein Wunder, so wie er heute aussah.
„Ist es tatsächlich wahr?“ fuhr die dunkelhaarige Schönheit mit einem lasziven Lächeln fort und wagte es doch tatsächlich, mit ihren Fingerspitzen neckisch gegen Nicks Brust zu tippen. „Du bist wieder auf dem Markt?“
‚Nein, ist er nicht!‘ wollte Lisa mit einem giftigen Lächeln erwidern, doch sie biss sich gerade noch rechtzeitig auf die Zunge. Hatte sie ihm nicht vor ungefähr einer Viertelstunde, noch sagen wollen, dass er ein freier Mann war und tun und lassen konnte, was er wollte? Was war nur los mit ihr? Und warum tat es so weh, zuzusehen, wie er diese Tussi anlächelte und ziemlich geschmeichelt auf ihren dämlichen Flirtversuch einstieg?
„Kaum zu glauben oder?“ gab er grinsend zurück. „Mein Wert wurde einfach nicht erkannt, LaShaun. Kannst du dir das vorstellen?“
„So ein Jammer!“ Sie schüttelte mit gespieltem Mitleid den Kopf und der Blick, mit dem sie Nick ausgiebig musterte, vermittelte Lisa das Gefühl, als hätte LaShaun die Fähigkeit, durch seine Kleider hindurchzusehen. LaShaun… Wo hatte sie den Namen schon einmal gehört? Oh, Gott, ja! Auf Liams Yacht. Sie gehörte zu Liams ‚tollen‘ Freunden.
„Vielleicht sollten wir dich mal ein wenig…“ LaShaun beleckte sich die Lippen und ihr Blick wanderte in ziemlich eindeutiger Weise in Nicks Schritt. „… aufpolieren, damit man deinen Wert wieder besser erkennt…“
Lisa war auf einmal ganz heiß – nein, sie kochte innerlich. Was fiel diesem impertinenten Weib eigentlich ein? Und wie konnte sie es wagen, sie, Lisa, so zu ignorieren?
„Ich denke, den erkennen andere auch ohne deine Hilfe“, entwischte es Lisa nun mit einem falschen Lächeln und schon hatte sie die Aufmerksamkeit, die sie eigentlich gar nicht wollte.
LaShaun sah sie mit erhobenen Brauen an und musterte sie rasch. „Entschuldige…Wer bist du noch mal?“
„Lisa George. Nick und ich…“ ‚Wir schlafen miteinander. Also, verpiss dich – du wilderst in meinem Revier!‘ Wie gern wollte sie das sagen. Aber sie konnte das nicht, war viel zu stolz dafür.
„… wir arbeiten zusammen“, erklärte Nick für sie und versetze Lisa damit einen kleinen Stich – auch wenn es die Wahrheit war. Jedenfalls zum Teil.
„Ah ja, die Autorin aus Deutschland“, fiel es LaShaun jetzt ein und das nachfolgende Lächeln wirkte einfach zu angestrengt, um ernstgemeint zu sein. Sie sah wieder Nick an. „Zeigst du ihr das Nachtleben in L.A? Den American Way of Life ?“ Sie lachte und Nick stimmte doch glatt in ihr Lachen mit ein.
„So anders ist das Nachtleben in Deutschland auch nicht“, erwiderte Lisa mit einem müden Lächeln. „Die Leute benehmen sich nur nicht so gekünstelt.“ Das war zwar nicht ganz wahr, denn auch auf deutschen Partys gab es leider Menschen wie LaShaun, aber es brachte dieses Miststück wenigstens dazu, ihr Lächeln zu verlieren und den Rückzug anzutreten.
„So, so“, sagte sie kühl und berührte Nick ein weiteres Mal an der Schulter. „Also, falls du mich nachher suchst – du findest mich wie immer bei Leila, Tessa und Maverick.“
„Okay“, erwiderte Nick und sah LaShaun auch noch dabei zu, wie sie mit wiegenden Hüften wieder in die Menge der anderen Gäste abtauchte.
Lisa biss die Zähne fest aufeinander, wandte sich von ihm ab und betrachtete die vielen Flaschen mit alkoholischen Getränken vor sich an der Bar. Sie war so furchtbar wütend, obwohl sie ganz genau wusste, dass sie kein Recht darauf hatte.
„Lisa?“
‚Sprich mich nicht an! Wage es bloß nicht!‘
„Ist alles in Ordnung?“
Sie wandte sich wieder zu ihm um, dieses Mal mit dem falschesten Lächeln auf den Lippen, das sie je zustande gebracht hatte. „Aber natürlich! Was soll denn sein? Ich überlege nur, ob ich dich nicht lieber allein mit dieser ‚tollen‘ Frau hätte lassen sollen, damit sie dich ordentlich ‚polieren‘ kann!“
Nicks Brauen wanderten sofort erstaunt in die Höhe und dann wagte er es
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