Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition)
sie zu vorzuwärmen, kopierte den Arbeitsplan auf die große Tafel und begann, die Eisenschablone mithilfe der elektrischen Winde zu montieren. Nach einer Weile fragte ich den Techniker, wie spät es war.
Mit beiden Händen betätigte er den Hebel der elektrischen Winde, schaute auf das Kontrollpult an der Maschine und sagte: „Halb elf.“
„Wo sind alle?“ Ich war überrascht.
„Sie haben sich ein langes Wochenende gegönnt. Wenn nach den langen Sommerferien nur ein Werktag vor dem Wochenende liegt, können die Arbeiter entscheiden, ob sie auf eigene Kosten ein langes Wochenende machen wollen“, fuhr er fort, aber ich war schon auf meinem Weg zum Vorarbeiter. Als ich die leeren Büros sah, ging ich in das Büro von Gelbrat, der nicht da war, und vor meinen Augen beugte sich Patrick, der junge Direktor, mit heruntergelassenen Hosen über Anne, die Sekretärin, die, wie ich seit wenigen Tagen wusste, schwanger war. Aber wie es aussah, war das Kind sehr wahrscheinlich nicht der Enkel vom alten Gelbrat. „Schönes Wochenende“, dachte ich mir.
Ich ging niedergeschlagen zurück in die Fabrik. Ich stellte die Maschinen aus. „Montier die Schablonen und geh nach Hause“, sagte ich zu meinem Mitarbeiter.
„Das ist genau das, was ich vorhatte“, antwortete der Inder lethargisch.
„Sag mal, dich kann wohl nichts aus der Ruhe bringen. Nichts regt dich auf, was?“, fragte ich ihn.
„Das ist, weil ich keinen Kaffee trinke“, sagte er mit einem Lächeln.
„Du bist ein guter Mann“, sagte ich und klopfte auf seine Schulter.
„Der Mensch ist gut von Geburt an. Was ihn verdirbt, ist die Menschheit“, sagte er und so bekam ich drei Stunden lang einen faszinierenden Vortrag über die Lehren Buddhas ... Ohne Kaffeepause natürlich.
Am Nachmittag ging ich in meiner Arbeitskleidung auf den Hof, um das zu tun, was mich wirklich entspannte ... Gartenpflege.
Ich jätete das Unkraut, goss mit Vergnügen die Pflanzen und atmete den Geruch der Tomaten ein, die ich zu Beginn dieses Jahres gepflanzt hatte.
Ich war so sehr auf die Gartenarbeit konzentriert, dass weder das Auto von Jean-Marc bemerkte, das gegenüber vom Tor geparkt war, noch ihn, wie er vor dem Auto stand und sich kaputtlachte. „Jetzt bist du ein richtiger Bauer“, sagte er.
„Was machst du denn hier? Wie hast du mich gefunden?“ Ich war überrascht von der Anwesenheit meines Freunds des Nachtlebens.
„Du lässt nichts von dir hören ... Du hast kein Telefon und sicherlich kein GPS“, gab er eine Antwort auf zwei Fragen zugleich, begleitet von der üblichen Beschwerde.
„Hast du Zeit für einen Kaffee?“, fragte er spöttisch „Oder wird die Fabrik ohne dich zusammenbrechen?“
„Komm“, sagte ich und begleitete ihn zu den Büros.
„Kann ich das Auto so vor dem Tor lassen oder störe ich?“, fragte er beiläufig und ging in Richtung der Büros.
„Ist schon in Ordnung so, heute kommt sowieso keiner mehr“, antwortete ich.
„Warum bin ich nicht überrascht?“, meinte der Franzose.
„Ich bin gekommen, um einen lieben Freund von Charles de-Gaulle abzuholen ... Aber sein Flug hat Verspätung, und weil deine Fabrik so nahe am Flughafen liegt, dachte ich, ich komme mal vorbei“, sagte er mit seiner typischen Höflichkeit.
Ich schlug Jean-Marc vor, den Kaffee am Flughafen zu trinken, damit er dort war, wenn sein Freund ankam. Und das war auch gut so, weil das Telefon meines Freundes nur wenige Minuten danach klingelte und ankündigte, dass es keine Verspätung gab und dass sein Freund bereits auf dem Flughafen wartete. Der Mann stand am Flughafen, genau am abgemachten Ort zur abgemachten Zeit. Er kam schnell auf uns zu und begann sofort, sich zu brüsten. „Obwohl der Flug spät war, bin ich trotzdem pünktlich“, sagte er.
Er umarmte Jean-Marc sehr lange, der uns einander vorstellte. „Kamal und Kamal“, sagte Jean-Marc mit einem Grinsen.
„Kannst du uns bitte einen Kaffee bestellen?“, fragte Jean-Marc. „Wir kommen gleich“, versprach er und ging mit seinem Freund etwas weiter weg, um ein paar Worte unter vier Augen zu wechseln. Von der Theke des Cafés aus sah ich, wie die beiden sich sehr ernsthaft miteinander unterhielten. Jean-Marc gab ihm einen Umschlag, den sein Freund einem anderen Mann überreichte, der ein paar Schritte von ihm entfernt stand. Nach ein paar Augenblicken kamen sie zurück auf mich zu. „Du kommst also aus Marokko?“, fragte mich der Mann.
„Ja“,
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