Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition)
nicht lesbar“, befahl Gelbrat mir zu sagen, ohne jede Erklärung oder Verständnis.
„Aber warum?“, flüsterte ich ihm zu, ohne die Bedeutung des Namens der Erosionsmaschine zu verstehen.
„Beende das Gespräch mit ihm, ich werde es dir später erklären“, sagte er unmissverständlich. Zu Ali sagte ich, dass ich den Namen der Maschine nicht finden konnte, ich versprach ihm, es herauszufinden und ihn in Kürze anzurufen.
Gelbrat erklärte mir damals, dass es eine rein kommerzielle Angelegenheit war: „Verkaufe nie dein Huhn an den Kunden, der von dir die Eier kauft.“
Wir konnten eine gute Kommission für die Vermittlung der Maschine einkassieren, dachte ich damals, und dazu einen wichtigen Kontakt aufrechterhalten.
Gelbrat verstand schon damals, dass diese Verbindung zwischen einer Zentrifuge und der anderen, ein sehr bedeutender Fortschritt beim Aufbau einer Atombombe ist. Dieses Teil nannte man Kaskade. Eine Kaskade bestand aus einem Stück, damit sie die Intensität des Windstoßes der Bewegung des Uran-Gases in sich einschließen konnte. Die Kaskaden mussten aus einem widerstandsfähigen Material wie Titan hergestellt werden, reibungslos, sodass der Übergang in einem Fünftel einer Sekunde gleichzeitig in allen Zentrifugen stattfand und durch die Kaskaden floss bis zum Kern, auch spaltbares Material genannt, das die radioaktive Wirkung einer Atombombe kreierte. Die Iraner brauchten Jahre, um eine Kaskade zu bauen. Die Erosionsmaschinen wurden in Deutschland hergestellt und eine Kunststoff- oder Aluminiumfabrik konnte sie problemlos erwerben.
In dieser Branche gab es keine Einschränkungen, aber das kommerzielle Embargo schränkte die Firmen wegen ihrer Namen ein und nicht wegen ihrer Aufgabe. In Europa, im Zeitalter der Computerisierung, konnte man innerhalb von 48 Stunden ein Unternehmen gründen. So hatte eine Tochtergesellschaft des Pharmakonzerns Crémieux während des Embargos chemische und biologische Stoffe an den Iran verkauft.
Nachdem der Kern in Teheran landete, dauerte es nur zwei Monate, bis sie eine Bombe hatten. An dem Tag, an dem sich die Zentrifugen in Parchin neben Teheran bewegten, würde der Iran innerhalb eines Jahrzehnts eine Bombe haben, also würde im Jahr 2012 das Ende der Welt kommen, genau wie Nostradamus es prophezeit hatte.
Genau so hatte es Ali Askari 2002 berechnet, aber ein Jahr später änderten sich die Spielregeln. Auf dem Schachbrett erschien ein neuer Spieler, der Gründer des Atomprogramms in Pakistan, Abdul Qadir Khan in Person. Er hatte sich bereits in Pakistan bewährt. Dank ihm verfügte das Land über eine Atombombe und die wichtigsten Straßen in seinem Heimatland trugen seinen Namen. Abdul Qadir Khan bot eine komplette Bombe an, blitzschnell und zum Pauschalpreis an den Meistbietenden. Innerhalb von drei Jahren hatte Nordkorea den Punkt erreicht, an dem es kein Zurück mehr gab, und prahlte weltweit mit ihren nuklearen Experimenten. Ich wusste aus erster Hand, dass ein Mann namens Ali, der von der Regierung des Iran ernannt worden war, der Ansprechpartner von Abdel Kader war.
Die Häufigkeit des Namen Ali im Iran entsprang der Tatsache, dass der einzige Zeitpunkt, zu dem die schiitische Partei an der Spitze des Islams stand, war als Ali, der Schwiegervater des Propheten Muhammad, für fünf Jahre das Haupt der Religion war, bis er ermordet wurde. Seitdem verehrten die Schiiten den Tod als das Ziel des Lebens. Ali Akbar begann die Konstruktion der drei Atomreaktoren gleichzeitig, nach den Anweisungen von Abdel Kader Khan. Der erste Reaktor wurde in der heiligen Stadt Qom gebaut, der Hochburg von Herrn Schahram Amiri.
In Jerusalem fuhren Henry und ich von der Klagemauer zur alten deutschen Kolonie, um in Tel Aviver Atmosphäre zu essen, so meinte Gelbrat. Henry Gelbrat wollte herausfinden, ob das umstrittene Haus des Premierministers wirklich in der Crémieux- Straße stand. „Es ist unvorstellbar, dass es in Israel eine Straße gibt, die nach Crémieux benannt ist.“ Henry war empört und ich auch.
Am Morgen gingen wir zur Knesset und am Eingang zu der Cafeteria trafen wir zufällig den Ministerpräsidenten von Israel, allein. Er begrüßte uns. Ich stellte ihm den Holocaust- Überlebenden Henry Gelbrat vor. Herr Olmert sprach ein paar Worte auf Französisch und erklärte uns, dass er Französisch in seiner Jugend gelernt hatte. Er zog sogar ein Bild aus seiner Jackentasche, das ihn zusammen mit seiner
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