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Throne of Glass – Die Erwählte

Throne of Glass – Die Erwählte

Titel: Throne of Glass – Die Erwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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Macht benutzt?«
    »Nein. In der letzten Zeit habe ich sie seltener angewendet, so wie Ihr vorgeschlagen hattet«, gab der Herzog zurück und drehte den Obsidianring einmal um seinen dicken Finger. »Außerdem sah Lady Kaltain ziemlich angegriffen aus – blass und erschöpft, und sie hat sogar ihre Kopfschmerzen erwähnt.«
    Kaltains Verrat war bestürzend, aber hätte er gewusst, dass Perrington vorhatte, sie bloßzustellen – oder auch nur zu beweisen, wie leicht sie zu manipulieren und wie weit sie zu gehen bereit war –, er hätte es verhindert. So eine öffentliche Demaskierung zog nur irritierende Fragen nach sich.
    »Es war klug, dass Ihr mit ihr experimentiert habt. Sie ist eine starke Verbündete geworden – und ahnt noch immer nichts von unserer Beeinflussung. Ich setze große Hoffnung auf diese Macht«, erklärte der König und betrachtete seinen eigenen schwarzen Ring. »Cain hat bewiesen, wie sehr sich der Körper dadurch verändert, und Kaltain, dass sich Gedanken und Gefühle steuern lassen. Ich würde die Möglichkeiten der Einflussnahme auf das Bewusstsein gern noch an ein paar anderen Personen testen.«
    »Fast wünschte ich, Kaltain wäre nicht so empfänglich gewesen«, grummelte Perrington. »Sie wollte mich benutzen, um an Euren Sohn heranzukommen, aber ich möchte die Macht nicht einsetzen, um einen Cain aus ihr zu machen. Und mir ist trotz allem nicht ganz wohl bei dem Gedanken, sie lange im Kerker schmoren zu lassen, auch wenn es dumm ist.«
    »Habt keine Angst um Kaltain, mein lieber Perrington. Sie wirdnicht für immer hinter Schloss und Riegel bleiben. Wenn erst mal Gras über die Sache gewachsen ist und die Assassinin mit meinen Aufträgen beschäftigt ist, werden wir Kaltain ein Angebot machen, das sie nicht ausschlagen kann. Und wenn Ihr sie nicht für vertrauenswürdig haltet, gibt es Wege, sie zu kontrollieren.«
    »Sehen wir erst einmal, ob sie im Kerker ihre Meinung ändert«, sagte Perrington schnell.
    »Gewiss, gewiss. Es war nur eine Überlegung.«
    Sie schwiegen und der Herzog erhob sich.
    »Herzog«, sagte der König und seine Stimme hallte durch den Raum. Das Feuer im aufgerissenen Maul des Kamins flackerte und ein grüner Schimmer lag über den Schatten. »Bald werden wir in Erilea alle Hände voll zu tun haben. Haltet Euch bereit. Und vergesst den Plan, die Eyllwe-Prinzessin zu benutzen – es würde zu viel Staub aufwirbeln.«
    Der Herzog nickte nur, verbeugte sich und verließ den Thronsaal.

53
    C elaena lehnte sich zurück, stützte sich mit den Füßen am Tisch ab und balancierte ihren Stuhl auf den Hinterbeinen. Sie genoss die Dehnung und dass sich die Verspannung in ihren steifen Muskeln löste, und blätterte die Seite in ihrem Buch um. Fleetfoot döste leise schnarchend unter dem Tisch. Draußen verwandelte die Nachmittagssonne den Schnee in glitzernde Wassertropfen und das reflektierende Licht wurde überall ins Schlafzimmer geworfen. Ihre Verletzungen schmerzten nicht mehr, aber beim Gehen humpelte sie noch. Mit etwas Glück würde sie bald wieder mit dem Lauftraining anfangen können.
    Seit dem Zweikampf war eine Woche vergangen. Philippa war bereits damit beschäftigt, Platz in Celaenas Wandschrank zu schaffen – für all die Kleider, die sie sich zulegen wollte, sobald man ihr erlaubte, zum Einkaufen nach Rifthold zu fahren. Als Champion des Königs stand ihr ein unfassbar hoher Lohn zu, und den würde sie hoffentlich bekommen, sobald sie ihren Vertrag unterschrieben hatte. Wann auch immer das sein würde.
    Wenn Philippa zu tun hatte, kümmerten sich Nehemia und Dorian um sie – und der Prinz las ihr oft bis tief in die Nacht vor. Wenn sie endlich einschlief, waren ihre Träume mit archaischen Worten und längst vergessenen Gesichtern bevölkert, mit blauleuchtenden Wyrdzeichen, mit dem König und einem Heer von Toten aus dem Reich der Hölle. Beim Aufwachen tat sie ihr Bestes, um alles zu vergessen, besonders die Magie.
    Als sie jemand an ihrer Tür hörte, klopfte ihr Herz zum Zerspringen. Sollte sie nun endlich den Vertrag mit dem König unterschreiben? Aber es war weder Dorian noch Nehemia und auch kein Page. Als stattdessen Chaol eintrat, blieb die Welt auf einmal stehen.
    Fleetfoot lief ihm schwanzwedelnd entgegen. Celaena nahm die Füße vom Tisch und fiel dabei fast vom Stuhl. Der plötzliche Schmerz im Bein ließ sie aufstöhnen. Im nächsten Moment war sie aufgestanden, aber als sie den Mund aufmachte, wusste sie nicht, was sie sagen

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