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Tiamat-Zyklus 3 - Die Sommerkönigin 2 - Die Abkehr der Welt

Titel: Tiamat-Zyklus 3 - Die Sommerkönigin 2 - Die Abkehr der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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mit einem Stiefel a dem niedrigen Tischchen, und unterhielt sich mit eine Händler von Außenwelt über die restriktive Handelspolitik. Zuerst staunte Gundhalinu, daß sie immer n auf ihrem Platz saß, bis er ihren Blick auffing. Sie unterbrach das Gespräch, schickte den Händler ohne Umstände fort, und Gundhalinu merkte, daß sie nur auf ihn gewartet hatte. »Sind alle Ihre Fragen beantwortet worden?« erkundigte sie sich.
    Er lächelte betrübt. »An dem Tag, an dem alle meine Fragen beantwortet worden sind, werde ich wohl sterben ... hoffentlich. Aber die Informationen reichten aus, um mir klarzumachen, wie wenig ich über die wirklichen Vorgänge hier auf dem laufenden bin.« Er zuckte die Achseln und erklärte ihr seine Wünsche, wobei er nervös zu dem selbstvergessenen Vhanu hinüberschielte.
    Kitaro lauschte, ruhigen Blicks und mit neutraler Miene. »Ich mache mich sofort an die Arbeit, Richter«, sagte sie. »Es wird seine Zeit dauern, bis ein Zusammentreffen, wie Sie es wünschen, arrangiert werden kann. Kullervo steckt so tief im Treibsand der Bruderschaft, daß nicht leicht an ihn heranzukommen ist.«
    Er nickte. »Ich verstehe. Falls Sie Unterstützung brauchen, sage ich PalaThion Bescheid. Ihr können Sie vertrauen.«
    Sie wandte den Blick von ihm ab, als Tilhonne, der Minister für Kommunikation, auf sie zusteuerte, im Schlepp Akroyalin und Sandrine. Tilhonnes jungenhaftes Gesicht glänzte wichtigtuerisch, wie bei jemandem, der eine interessante Neuigkeit überbringt. Er stellte sich hinter Vhanus Sessel und schaltete dessen Kopfset ab.
    Fluchend fuhr Vhanu in die Höhe; er riß sich den Kopfset herunter und blickte wütend über die Schulter.
    »Eine Nachricht, die Sie sicher auch gern hören werden«, platzte Tilhonne heraus, ehe Vhanu loslegen konnte. Er blickte Gundhalinu mit einem Lächeln an, das dieser als unabsichtlich selbstgefällig interpretierte. »Soeben erfuhr ich von meinem Onkel, daß die Hegemonische Gesellschaft sich zu ihrem ersten offiziellen Besuch des neuen Tiamat rüstet.«
    Gundhalinu erschrak. »Wann?«
    »Die Gesellschaft ist gerade erst nach Kharemough zurückgekehrt. Zuerst müssen die Schiffe mit dem neuen Stardrive-Antrieb ausgerüstet werden. Das Zentrale Koordinations-Komitee schätzt, daß sie schon in einem, halben Jahr hier sein können. Sie weichen von dem ursprünglichen Reiseplan ab – damit wird sowohl unserem Status auf Tiamat als auch der Bedeutung des Stardrive, der uns eine neue Freiheit und Macht verschafft, hat, Rechnung getragen.«
    »Der Hauptgrund für diesen Eifer dürfte wohl die Gier nach dem Wasser des Lebens sein. Beim Bootsmann!« murmelte Gundhalinu – nebenbei fiel ihm ein, daß er diese Phrase von Jerusha PalaThion aufgeschnappt hatte.
    Tilhonne lachte. »Bei den Göttern, BZ, Sie machen ein Gesicht, als hätte ich Ihnen eine schlechte Nachricht überbracht. Kommen Sie, alter Knabe, fassen Sie es als Kompliment auf.« Er schlug Gundhalinu auf die Schulter.
    »Ich fühle mich wirklich geschmeichelt«, erwidert Gundhalinu und bemerkte, daß Vhanu eine grüblerische Miene aufgesetzt hatte. »Ich denke nur an die Konsequenzen.«
Die Komplikationen.
Seine Hände zuckte nervös. »Das ist ein bedeutsames Ereignis.«
    »Ich habe gehört, daß die Tiamataner früher zu Ehre des Premierministers immer ein rauschendes Fest veranstaltet haben«, sagte Sandrine. »Ich finde, diese Tradition sollten wir ruhig wiederbeleben. Ein bißchen Unterhaltung können wir gut brauchen.«
    »Mit gewissen Einschränkungen«, konterte Gundhalinu trocken.
    »Spielen Sie auf den ‚Brauch an, die Königin zu opfern?« fragte Vhanu.
    »Ja.« Beunruhigt blickte Gundhalinu zur Seite. »Nun ja, bei meinen heiligen Ahnen«, sagte Vhanu, »mir scheint das ein sehr effektiver Weg zu sein, um einen echten Wandel zu bewirken. Sollte das nicht auch der Sinn der Sache sein? Nannten Sie dieses Ereignis nicht auch den Wechsel?«
    »Wenn sie bei unserer Rückkehr die Sommerkönigin Ins Meer geworfen hätten, hätten wir jetzt nicht so verdammt viele Probleme wegen der Merjagd«, näselte Tilhonne. »Die Winter drängen schon wieder an die Macht; sie wollen sie davonjagen ...«
    »Wer will das?« Gundhalinu runzelte die Stirn. »Wer redet darüber?«
    Tilhonne zuckte die Achseln. »Götter, ich kann mir die Namen nicht merken, sie klingen alle gleich. Aber ich habe es von mehr als einem Winter gehört.«
    »Hieß einer von ihnen vielleicht Kirard Set Wayaways?«
    Tilhonne nickte.

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