Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tief im Herzen: Roman (German Edition)

Tief im Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Tief im Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
jetzt nicht zutiefst bedauern würde, aber ich muß vernünftig sein. Wow.« Sie holte noch einmal tief Luft und fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar. »Cameron. Du bist genauso potent, wie ich es mir vorgestellt hatte.«
    »Ich habe ja nicht mal richtig angefangen.«
    Ihr Lächeln wurde strahlender. »Das glaube ich dir sogar.« Sie wich noch weiter zurück und griff zu ihrem lauwarmen Kaffee. »Ich weiß nicht, ob einer von uns nach diesem Zwischenspiel heute nacht richtig schlafen kann, aber so mußte es ja kommen.« Sie legte den Kopf auf die Seite, als seine Augen schmal wurden. »Was ist?«
    »Die meisten Frauen, vor allem Frauen in deiner Position, würden Ausreden erfinden.«
    »Wofür?« Sie hob die Schulter und beruhigte sich mit dem Gedanken, daß ihr Kreislauf mit der Zeit wieder normal werden würde. »Das war genauso mein Wunsch wie es deiner war. Ich habe mich vom ersten Moment an gefragt, wie es wäre, dich zu berühren.«
    Cam kam zu dem Schluß, daß er nie wieder derselbe sein würde. »Ich glaube, ich bin verrückt nach dir.«
    »Nein, das bist du nicht.« Sie lachte. »Du bist fasziniert, du fühlst dich angezogen, es ist gesunde körperliche Lust. Und du kennst mich nicht mal.«
    »Ich möchte dich kennenlernen.« Er lachte auf. »Und das ist eine große Überraschung für mich. Normalerweise ist mir das völlig egal.«
    »Ich fühle mich geschmeichelt. Ich weiß nicht, ob das ein Tribut an deinen Charme oder an meine Dummheit ist, aber ich fühle mich geschmeichelt. Doch …«
    »Mist, ich wußte, daß das kommen würde.«
    »Doch«, wiederholte sie und stellte ihre Tasse in die Spüle, »Seth ist wichtiger. Und das muß so bleiben.« Die Wärme, die Mitgefühl und Verständnis ausdrückte, trat wieder in ihre Augen, und sie berührte etwas in ihm, das unter seiner körperlichen Lust verborgen war. »Und das sollte er auch für dich sein.«
    »Ich tue alles, was mir nur einfällt.«
    »Ich weiß. Und du tust mehr, als die meisten tun würden.« Sie berührte flüchtig seinen Arm, dann entfernte sie sich von ihm. »Ich habe so eine Ahnung, daß noch viel mehr in dir steckt. Aber …«
    »Da ist es schon wieder.«
    »Du solltest jetzt lieber gehen.«
    Er wollte bleiben, wenn auch nur, um mit ihr zu reden, bei ihr zu sein. »Ich habe meinen Kaffee noch nicht ausgetrunken.«
    »Er ist kalt geworden. Und es wird spät.« Sie warf einen Blick zum Fenster, an dem Regentropfen herabrannen. »Und der Regen läßt mich an Dinge denken, an die ich lieber nicht denken sollte.«
    Er zuckte zusammen. »Ich nehme an, das hast du nicht gesagt, um mich leiden zu lassen.«
    »Doch, sicher.« Sie lachte wieder, ging zur Tür und zog sie weit auf, um ihre Worte zu unterstreichen. »Wenn ich schon leide, warum sollte es dir anders gehen?«
    »Oh, ich mag dich, Anna Spinelli. Du bist eine Frau nach meinem Herzen.«
    »Du bist nicht an einer Frau interessiert, die es auf dein Herz abgesehen hat«, sagte sie, als er den Raum durchquerte. »Du willst eine, die hinter deinem Körper her ist.«
    »Siehst du, wir lernen einander bereits kennen.«
    »Gute Nacht.« Sie wich nicht aus, als er sie an sich zog und ihr noch einen Kuß gab, bevor er hinausging. Auszuweichen, wäre nicht ehrlich gewesen, und sie machte sich nichts vor. Daher erwiderte sie seinen Kuß, neckend, aber auch mit echtem Gefühl. Dann machte sie schnell die Tür zu und lehnte sich ermattet von innen dagegen.
    Potent? Das war noch längst nicht alles. Ihr Puls würde noch stundenlang verrückt spielen. Vielleicht sogar tagelang.
    Sie wünschte nur, daß dieser Gedanke sie nicht so unverschämt glücklich machen würde.

7. Kapitel
    Als das Telefon läutete, blickte Cam gerade finster in einen Korb mit rosaroten Socken und Jockey-Unterhosen. Er wußte ganz genau, daß Socken und Unterwäsche weiß oder fast weiß gewesen waren, als er sie in die Maschine gesteckt hatte. Jetzt hingegen waren sie bonbonrosa. Vielleicht sahen sie ja auch nur so aus, weil sie noch naß waren. Er holte sie heraus, um alles in den Trockner zu stopfen, und entdeckte die rote Socke zwischen den rosaroten. Er knirschte mit den Zähnen. Phillip war ein toter Mann.
    »Mist.« Er warf die Wäsche hinein und setzte den Trockner in Betrieb, dann ging er ans Telefon.
    Gerade noch rechtzeitig dachte er daran, den kleinen tragbaren Fernseher leiserzustellen, der auf einer Ecke des Büfetts stand. Es war nicht so, daß er sich das Programm wirklich ansah und sich in Leidenschaft und

Weitere Kostenlose Bücher