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Tief im Herzen: Roman (German Edition)

Tief im Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Tief im Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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auf?«
    »An diesem Wochenende trage ich ihn in meiner Tasche mit mir herum. Aber worauf ich hinaus will, ist, daß du das Schlafzimmer haben kannst«, fuhr er fort, als sie lachte. »In beruflicher Hinsicht kannst du ein wenig Zeit mit dem Kleinen verbringen. Er macht sich allmählich, Anna. Und ich will, daß du mit mir segelst.«
    »Ich komme am Samstag vorbei, dann können wir segeln gehen.«
    »Komm Freitag abend.« Er nahm ihre Hand und führte sie an seine Lippen. »Bleib bis Sonntag.«
    »Ich werde darüber nachdenken«, murmelte sie und entzog ihm ihre Hand. Romantische Gesten konnten sie um ihre Fassung bringen. »Außerdem solltest du vorher deine Brüder fragen, bevor du mich einlädst. Vielleicht wollen sie nicht für ein ganzes Wochenende eine Frau im Haus haben.«
    »Sie lieben Frauen, besonders Frauen, die kochen können.«
    »Ah, jetzt soll ich also kochen.«
    »Vielleicht einen klitzekleinen Topf Linguini. Oder Lasagne.«
    Sie lächelte und nahm sich noch ein Stück Pizza. »Ich werde darüber nachdenken«, wiederholte sie. »Und jetzt erzähl mir von Seth.«
    »Er hat sich heute mit zwei Jungen angefreundet.« »Wirklich? Toll.«
    Als ihre Augen vor freudigem Interesse aufleuchteten, konnte er nicht an sich halten. »Ja, ich hab’ sie alle oben aufs Dach geschickt und geübt, sie aufzufangen.«
    Sie machte ein finsteres Gesicht. »Wirklich sehr witzig, Quinn.«
    »Reingelegt. Ein Junge aus Seths Klasse und sein kleiner Bruder. Ich habe sie für fünf Dollar Sklavenarbeit verrichten lassen. Dann haben sie mir eine Einladung zum Abendessen im Haus abgeschwatzt und ich hab’ sie Ethan aufgedrückt.«
    Sie verdrehte die Augen. »Du hast Ethan mit drei kleinen Jungen alleingelassen?«
    »Er kommt schon mit ihnen zurecht. Ich hab’s heute nachmittag ja auch geschafft.« Und es war gar nicht mal so schlimm gewesen, erinnerte er sich. »Er braucht sie ja nur zu füttern und dafür zu sorgen, daß sie sich nicht gegenseitig umbringen. Ihre Mutter holt sie um halb acht ab. Sandy McLean – nun ja, jetzt Sandy Miller. Ich bin mit ihr zusammen zur Schule gegangen.«
    Staunend schüttelte er den Kopf. »Zwei Kinder und ein Kombi. So hätte ich mir das Leben für Sandy nie vorgestellt.«
    »Menschen ändern sich«, sagte sie leise und war überrascht, wie sehr sie Sandy Miller und ihren Kombi beneidete. »Oder sie waren von Anfang an nicht das, was wir uns vorgestellt haben.«
    »Ja, vermutlich. Ihre Söhne sind gemeingefährlich.«
    Da er es locker und gutmütig sagte, lächelte sie. »Tja, jetzt begreife ich, warum du zu mir ins Büro gekommen bist. Du wolltest dem ganzen Trubel entkommen.«
    »Ja, aber vor allem wollte ich dir die Kleider vom Leib reißen.« Er nahm sich ein weiteres Stück Pizza. »Beides ist mir gelungen.«
    Und er fühlte sich unwahrscheinlich gut damit, als er von seinem Wein trank und an Annas Seite dem Sonnenuntergang zusah.

16. Kapitel
    Zeichnen war nicht Ethans Stärke. Bei den anderen Booten, die er bereits gebaut hatte, war er von sehr groben Skizzen, aber detaillierten Maßen ausgegangen. Für das erste Boot dieses Kunden hatte er einen Mallboden gezimmert und darauf ein Modell gefertigt. So ging ihm die Arbeit leichter von der Hand und fiel genauer aus.
    Der Einer, den er gebaut und verkauft hatte, war ein schlichtes Modell mit wenigen Besonderheiten gewesen, die er selbst hinzugefügt hatte. Das in Auftrag gegebene Boot hatte er klar vor Augen, und es bereitete ihm auch keinerlei Schwierigkeiten, sich Seiten- oder Innenansichten vorzustellen.
    Doch er sah ein, daß zur Gründung eines Geschäfts auch all die Formulare gehörten, die Phillip ihm zur Unterschrift vorgelegt hatte, und daß sie überdies einen professionelleren Rahmen brauchten. Sie mußten sich möglichst schnell durch Geschick und Qualität einen guten Namen machen, damit sich ihr Einsatz lohnte.
    Daher hatte er abends viele Stunden an seinem Schreibtisch zugebracht und sich mit Blaupausen und Zeichnungen zu ihrem ersten Auftrag abgequält.
    Als er die fertigen Pläne auf dem Küchentisch ausbreitete, war er froh und stolz auf seine Arbeit. »So habe ich es mir vorgestellt«, sagte er.
    Cam blickte über seine Schulter, trank von seinem Bier und ächzte: »Ich schätze, das soll ein Boot sein.«
    Ethan war zwar gekränkt, aber nicht besonders überrascht über den Kommentar. »Du kannst es ja besser machen, Rembrandt.«
    Sein Bruder zuckte die Achseln und setzte sich. Bei genauerem Hinsehen mußte er zugeben,

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