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Tief in meinem Herzen

Tief in meinem Herzen

Titel: Tief in meinem Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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seinem Anwesen begraben wurden, während er allein zurückgeblieben ist.“
    Während der zweiten Hälfte der Aufführung versuchte Beth krampfhaft, sich auf das Ballett zu konzentrieren. Doch die Magie des Abends war nach Allegra Riccis Offenbarung dahin. Warum hatte Cesario Raffaella den Kontakt zu Nicolo untersagt? Ein Kind in dem Alter brauchte doch seine Mutter.
    Auf dem Weg zurück zu seinem Apartment sprachen sie kaum. Cesario schien ebenfalls in Gedanken versunken.
    Es war kurz nach Mitternacht, als sie schließlich in Cesarios Apartment ankamen. Beth lief sofort ins Kinderzimmer, um nach Sophie zu sehen. Luisa beruhigte sie, dass die Kleine die ganze Zeit geschlafen habe.
    „Ich gehe jetzt“, flüsterte das Kindermädchen, während Beth über die Wiege gebeugt stehen blieb und Sophies leisem Atmen lauschte. Sie hatte sich so erleichtert gefühlt, nachdem Cesario ihr versichert hatte, er würde Sophie und sie niemals trennen. Nach dem Gespräch mit Allegra Ricci jedoch war sie fast krank vor Sorge. Allegra hatte Cesario als unbarmherzig bezeichnet. Und wenn sie jetzt an diese dunkle Gestalt mit der Narbe im Gesicht dachte, die mit einem Falken auf der Schulter auf einem schwarzen Hengst über das Schlossgelände galoppierte, lief ihr eine Gänsehaut über den Rücken. Dieser Mann war knallhart. Das durfte sie nie vergessen.
    Für einen kurzen Moment war sie versucht, Sophie zu nehmen und aus dem Apartment zu fliehen. Nur ihr gesunder Menschenverstand hielt sie davon ab. Sie kannte sich in Rom überhaupt nicht aus, sprach kein Italienisch und hatte weder Geld noch Pässe dabei. Sie war hier gefangen. Genauso, wie sie im Schloss gefangen gewesen war. Und im Grunde wäre es für Sophie nur von Vorteil, wenn Cesario ihr Vater wäre. Sie selbst könnte ihr kein gutes Leben bieten.
    Sie fand ihn in seinem Büro. Mit einem Glas Brandy stand er am Fenster und sah hinab auf die letzten Nachtschwärmer, die sich noch auf der Piazza vergnügten.
    „Möchtest du auch noch einen Schlaftrunk?“, fragte er, als er sie bemerkte. Sie schüttelte den Kopf. „Habe ich dir schon gesagt, wie wunderschön du heute Abend aussiehst?“, fuhr er fort und warf ihr einen bewundernden Blick zu.
    „Schon mehrmals.“ Sie lächelte, doch ihre Stimme zitterte leicht. „Ich wollte dir die Kette bringen, aber der Verschluss scheint zu klemmen.“
    „Dreh dich mal um und heb deine Haare hoch“, forderte er sie auf.
    Als seine Finger die zarte Haut an ihrem Hals streiften, versteifte sie sich. Im nächsten Moment spürte sie auch schon seinen warmen Atem in ihrem Nacken und seine Lippen auf ihrer Haut. Es war so still, dass sie sicher war, er müsse ihr wild klopfendes Herz hören. Stattdessen schien er auf ein Zeichen von ihr zu warten.
    Die Versuchung war groß, ihrer Sehnsucht einfach nachzugeben. Ihr Herz schien kurz auszusetzen, als er den Träger ihres Kleids zur Seite schob und mit den Lippen ihre nackte Schulter liebkoste. Ihr war bewusst, dass er ihre harten Brustwarzen sehen konnte, die sich unter der weichen Seide ihres Kleids abzeichneten. Sie stellte sich vor, wie er sie auszog und ihre nackten Brüste umfasste.
    Schuldbewusst biss sie sich auf die Lippen. Sie durfte jetzt nicht weich werden. Sicher hatte er Mel auf die gleiche Art und Weise verführt. Allegra Riccis Worte kamen ihr wieder in den Sinn – furchtbar rücksichtslos und unbarmherzig .
    Inzwischen hatte Cesario den Verschluss der Kette geöffnet, und Beth ließ ihr Haar wieder über die Schultern fallen, um dann schnell einen Schritt zur Seite zu treten.
    Ihr Blick fiel auf ein Foto auf seinem Schreibtisch, das einen kleinen dunkelhaarigen Jungen und eine hübsche junge Frau zeigte.
    „Sind das Nicolo und Raffaella?“, erkundigte sie sich.
    Cesario versteifte sich und nahm einen Schluck von seinem Brandy.
    „Ja, das sind sie“, entgegnete er.
    „Sie ist sehr hübsch“, fuhr Beth fort.
    „Ja, das war sie wohl.“
    Sein gelangweilter Tonfall ließ Beth schaudern. Dennoch ließ sie nicht locker.
    „Du hast mal gesagt, du hättest sie nicht geliebt. Warum hast du sie dann geheiratet?“
    Mit hochgezogenen Brauen wandte er sich zu ihr um und warf ihr einen prüfenden Blick zu.
    „Es war eine Zweckehe“, erklärte er schließlich seufzend. „Die Heirat mit ihr ermöglichte eine Fusion der beiden größten Banken in Italien, der Piras- und der Cossu-Bank.“ Er schenkte sich erneut ein Glas Brandy ein. „Dadurch wurde ich Eigentümer der größten und

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