Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft
kräftigen Bewegungen einseifte, versuchte sie sich jeden Körperteil, jeden Muskel einzuprägen, damit sie sich später umso deutlicher erinnern könnte. Auch Shanes Reaktionen auf ihre Liebkosungen wollte sie nicht vergessen. Als sie die Leistengegend einseifte und ihn dabei intim berührte, stöhnte er laut auf und nahm ihr die Seife aus der Hand. „Lissa, ich … ich kann nicht länger warten …“
Schnell spülte er sich ab, dann zog er sie an sich und küsste sie. Und sowie sie seine Lippen spürte, schlang sie ihm die Arme um den Hals, schloss die Augen und drängte sich ihm entgegen. Wie schön es war, ihn ganz zu fühlen, seine Kraft zu spüren. Als er sie hochhob, legte sie ihm wie selbstverständlich die Beine um die schmalen Hüften – und nahm ihn in sich auf. Sie waren eins …
Während das warme Wasser wie eine sanfte Liebkosung über ihre Körper rann, wuchs ihre Erregung, und ihre Bewegungen wurden schneller. In perfekter Harmonie reagierten ihre Körper aufeinander, und viel zu schnell spürte Melissa, dass sie dem Höhepunkt entgegentrieb. „Oh, Shane …“ Stöhnend warf sie den Kopf zurück. „Ja, es ist wunderbar …“ Ihre Muskeln spannten sich an, und Sekunden später durchflutete sie ein Glücksgefühl, das ihr die Tränen in die Augen trieb.
Noch einmal drang Shane in sie ein, dann drückte er Melissa fest an sich und genoss den Höhepunkt der Lust.
Minutenlang verharrten sie eng aneinandergeschmiegt. Dann hob Melissa den Kopf und sah Shane tief in die Augen. In den letzten Monaten hatte sie sich immer wieder gesagt, dass sie eine rein sexuelle Beziehung hatten und sie ihn ohne Probleme jederzeit verlassen könne. Jetzt erkannte sie, dass sie sich in diesem Punkt etwas vorgemacht hatte. Schon als er sich während des ersten Treffens der Jarrod-Geschwister mit den Investoren vorgestellt hatte, hatten sein Körper, aber vor allem sein Charme und sein Sinn für Humor sie angezogen.
„Du bist unglaublich …“ Er küsste sie kurz auf die Nasenspitze und ließ sie dann langsam an sich hinabgleiten. Schnell drehte er das Wasser ab, half ihr aus der Kabine und trocknete sie beide mit einem dicken flauschigen Handtuch ab. „Ich habe eine Idee“, sagte er, während er das Handtuch um sie wickelte und unter den Armen feststeckte. „Während du dein Haar trocknest und dich anziehst, werfe ich eine Pizza in den Ofen und durchforste das Fernsehprogramm nach einem Film, den wir uns nachher ansehen können.“
„Klingt toll.“ Melissa strahlte ihn an. Erst jetzt fiel ihr auf, wie hungrig sie war.
Er schenkte ihr ein warmes Lächeln, das ihr durch und durch ging. „Gut. Dann sehen wir uns in etwa zwanzig Minuten unten auf der Couch.“
Der Druck, der seit dem Schwangerschaftstest auf ihr gelastet hatte, hatte sich endlich gelöst. Während sie sich das Haar trocknete, fühlte sich Melissa so entspannt wie schon lange nicht mehr. Auch wenn sich an der Situation nichts geändert hatte, sie würde jetzt nicht daran denken. Und auch nicht daran, dass sie Shane sehr bald verlassen musste und nie wiedersehen würde. Heute war heute, und was morgen war, würde sich zeigen. Jetzt wollte sie nur den Augenblick genießen.
„Wie sieht denn dein Leben in Kalifornien aus?“ Shane griff nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus. Zufälligerweise hatte der Film, den er ausgesucht hatte, im weitesten Sinn auch mit Melissa zu tun gehabt. Denn darin war es um eine Frau gegangen, die nach langer Zeit wieder in ihre Heimatstadt und damit auch in das alte Leben zurückgekehrt war, das sie bewusst hinter sich gelassen hatte. Er wusste, was es für Lissa bedeutete, nach dem Tod des Vaters wieder in Aspen leben zu müssen. Mindestens ein Jahr lang musste sie das Wellness-Center vom Jarrod Ridge leiten, wenn sie Anspruch auf ihr Erbteil haben wollte. Aber wie ihr Leben in Los Angeles aussah, davon hatte er keine Ahnung.
„Das Leben in Kalifornien ist ganz anders als das hier, irgendwie hektisch. Ich wohne ja schon dort, seit ich von zu Hause ausgezogen bin. Eigentlich sollte man meinen, dass es mittlerweile selbstverständlich für mich ist, aber …“ Sie zuckte mit den Schultern.
Damit hatte er nicht gerechnet. „Du hast dich immer noch nicht daran gewöhnt?“
„Nein, irgendwie nicht. Alle haben es immer fürchterlich eilig, müssen irgendwohin oder haben etwas zu tun. Und wenn das dann erledigt ist, hetzen sie sofort zum nächsten Event.“
„Ja, so ein Leben kann anstrengend
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