Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft

Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft

Titel: Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATHIE DENOSKY
Vom Netzwerk:
ins Schlafzimmer stürzte. Da war sie, lag auf dem Bett und schluchzte herzzerreißend. „Aber Engelchen, was ist denn los?“ Er wollte sich auf die Bettkante setzen und Melissa in die Arme nehmen, aber sie hob das tränennasse Gesicht und stieß leise hervor: „Nicht, Shane, lass mich.“ Dabei rutschte sie auf die andere Bettseite. „Geh … geh nach Hause.“
    Was war nur mit ihr los? Als er sie am Tisch zurückgelassen hatte, war sie doch noch so wie immer gewesen. Was war in der Zwischenzeit passiert? „Was hast du denn, Lissa? Fühlst du dich nicht wohl?“
    „Doch … ich möchte nur, dass du gehst“, schluchzte sie. „Fahr auf deine Ranch oder wohin auch immer. Aber lass mich allein.“
    „Was redest du da? Ich verstehe kein Wort. Beruhige dich, und erzähl mir, was dich so aufgeregt hat oder worüber du dich geärgert hast.“
    Langsam rutschte sie ans Kopfende des Bettes und setzte sich gerade hin. Während sie sich mit den Handrücken die Tränen von den Wangen wischte, sagte sie immer noch schluchzend: „Ich bin unfreiwillig Zeuge von deinem Gespräch mit Senator Kurk geworden.“
    „Ja, und?“ Shane war ratlos. Nichts von diesem Gespräch hätte diesen Zusammenbruch gerechtfertigt.
    „Es gibt nichts auf der Welt, was dich davon abhalten könnte, viel zu reisen? Erinnerst du dich? Was ist dann mit mir, frage ich dich. Und dem Baby. Kommen wir immer erst an zweiter Stelle, welche Projekte du auch gerade betreust? Sind wir für dich nicht so wichtig, dass du mit uns zusammen sein willst?“
    „Aber so beruhige dich doch, Lissa.“
    „Nein, ich will mich nicht beruhigen, Shane McDermott. Mein ganzes Leben lang waren meinem Vater seine Arbeit und dieses verdammte Resort wichtiger als ich. In diese Situation möchte ich nicht noch einmal kommen.“ Wütend und enttäuscht zugleich sah sie ihn an. „Beantworte mir nur eine Frage. Willst du hier bei mir bleiben, damit wir beide dafür sorgen können, dass unsere Ehe funktioniert?“
    Jetzt erinnerte Shane sich wieder. Er hatte dem Senator gesagt, dass er Zeit hätte, um zu reisen und bestimmte Projekte zu überprüfen. Dabei handelte es sich um neue zivile und militärische Bauten, die zum Teil noch in Planung waren und bei denen möglicherweise etwas zu korrigieren war. Aber weshalb er zugestimmt hatte, konnte er Lissa auf keinen Fall sagen. Dass er nämlich Abstand brauchte, um herauszufinden, was mit ihm los war. Irgendwie hatte sie sein Leben vollkommen verändert, und er wusste noch nicht, ob er das wirklich wollte.
    Als er schwieg, ließ sie den Kopf sinken und wirkte so verzweifelt, dass er sie am liebsten in die Arme genommen und ihr alles versprochen hätte, was sie nur wollte. „Dein Schweigen sagt mehr als tausend Worte“, stieß sie schließlich kaum hörbar hervor. Mit einer unendlich traurigen Geste zog sie den Verlobungsring vom Finger und reichte ihn Shane. „Ich bin nur froh, dass wir noch vor unserer Hochzeit herausgefunden haben, was uns trennt. Unsere Vorstellungen von einer Ehe sind eben vollkommen verschieden.“
    „Lissa …“
    „Nicht, Shane … Da gibt es wirklich nichts weiter zu sagen. Es ist vorbei.“
    Während er sie fassungslos ansah, versuchte er, Ordnung in seine verwirrten Gedanken zu bringen. Was war passiert? Noch vor weniger als einer Stunde war alles vollkommen in Ordnung gewesen, und plötzlich … „Nein, Lissa, es ist nicht vorbei.“
    Sie nickte unter Tränen. „Doch, Shane, es gibt keine Hoffnung für uns.“
    Selbst wenn er versuchte, ihr zu erklären, was in ihm vorging, sie würde ihn nicht verstehen, vielleicht nicht einmal anhören, das war ihr anzusehen. „Aber was ist mit deiner Familie, wie werden die Investoren reagieren? Was wirst du ihnen sagen?“
    „Das soll nicht länger deine Sorge sein“, erwiderte sie ausdruckslos. „Mir wird schon etwas einfallen, irgendein Grund, weshalb wir unsere Verlobung lösen mussten.“
    Ihr nüchterner Tonfall ärgerte ihn. „Aber was ist mit dem Baby? Ich möchte wissen …“
    „Von jetzt an sollten wir über Christian Hanford kommunizieren. Alles, was du mir zu sagen hast, kannst du mir über unseren Anwalt mitteilen. Er wird später mit deinem Anwalt Kontakt aufnehmen, um die Sorgerechtsregelungen auszuarbeiten. Und jetzt“, sie blickte auf die Tür, „wäre ich dir dankbar, wenn du mich allein lässt. Bitte, geh.“
    Einen Augenblick lang sah er sie ungläubig an. Dann wandte er sich wortlos um und verließ das Schlafzimmer. Den Schlüssel,

Weitere Kostenlose Bücher