Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tiefer Schmerz

Tiefer Schmerz

Titel: Tiefer Schmerz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
Vom Netzwerk:
gesagt, im Labor«, sagte Chavez.
    »Und dann dieses ›Epivu‹«, sagte Kerstin Holm.
    »Ja, du meine Güte«, sagte Hjelm. »Das Wort hat mich zwei schlaflose Nächte gekostet. Aber ich komme damit nicht weiter.«
    »Zusammenfassung«, sagte Kerstin Holm. »Fingerabdrücke, Pistole, Metalldraht, Seil, ›Epivu‹. Bis auf das letzte werden auf alles Antworten erwartet. Die Antwort müssen wir selbst finden. Schreib, Paul.«
    Und Paul schrieb.
    »Quadrant zwei«, sagte Chavez, »der taufrische. ›S kogskyrkogården ‹, wie hier nicht ganz korrekt steht, weil es ›Südfriedhof‹ heißen müßte, aber meinetwegen. Gespräche mit den nächsten Angehörigen stehen unmittelbar bevor. Mehr?«
    Hjelm übernahm: »Die Zerstörung der Grabsteine geht vermutlich ihrer Lösung entgegen, sobald Andreas Rasmusson den Mund aufmacht. Wahrscheinlich haben sie nicht das geringste mit dem Fall zu tun. Ich glaube eher, daß eine Gang Skinheads rein zufällig ihrem widerlichen Geschäft nachging, als ihnen jemand anders mit einem noch widerlicheren Geschäft ins Gehege kam. Vermutlich kommt Rasmussons Grauen daher, daß er Zeuge von etwas Furchtbarerem wurde, als er sich je auch nur hätte ausdenken können.«
    »Zwei Dinge«, meinte Kerstin Holm. »Das erste: modus operandi. Warum diese sehr ungewöhnliche Hinrichtungsmethode? Jemanden mit dem Kopf nach unten aufzuhängen und ihm dann eine lange Nadel in den Schädel einzuführen, das ist alles andere als normal.«
    »Ja«, sagte Chavez. »Alles andre als normal.«
    »Das hat doch etwas ganz Spezifisches zu sagen, oder? Es hat eine Art von Geschichte. Wir müssen alle denkbaren Quellen aufsuchen und nach ähnlichen Methoden suchen. Wenn wir dabei keinen Anhaltspunkt finden, könnt ihr mich an der Nackenhaut aufhängen.«
    »Das wollen wir nicht«, sagte Hjelm. »Aber gern eine Flasche Malt Whisky.«
    »Ich wette nicht«, sagte Kerstin Holm streng. »Welche Marke?«
    »Cragganmore.«
    »Okay. Das zweite: Der Tatort. Andreas Rasmussons Reaktion nach zu urteilen ist der Südfriedhof auch der Ort, an dem der Mord begangen wurde. Es herrscht wohl kein Zweifel darüber, daß er Zeuge eines Mordes wurde und nichts anderes. Wahrscheinlich ist Sheinkman selbst zum Platz des Mordes gegangen. Was wollte er da? Hatte er einen Grund für seinen Besuch auf dem Friedhof? Wollte er ein Grab besuchen? War es Zufall, daß er gerade dort aufgehängt wurde? Was für Gräber sind in der Nähe? Und so weiter, und so weiter.«
    »Gut«, sagte Hjelm und schrieb in sein Schema. »Nächste Angehörige, modus operandi checken, Gehirnchirurgen-Gutachten über Wirkung des Metalldrahts aufs Gehirn, Skinhead-Zeuge, andere Zeugen, Tatort checken. Mehr?«
    »Nichts mehr«, entschied Chavez. »Quadrant drei: ›Slagsta‹. Den Rest der ein- und ausgegangenen Telefongespräche überprüfen – das ist ein ordentlicher Haufen. Die kriminaltechnische Untersuchung von Zimmer 224, 225, 226 und 227 durchkämmen. Bisher ist wohl nichts Besonderes herausgekommen. Rausgeworfenes Geld, die Spurensicherung zu rufen. Muß weibliche Logik dahinterstecken.«
    »Das Fahrzeug«, sagte Kerstin und ignorierte ihn, wie man so sagt, astrein. »Hat sich zum Beispiel ein Bus um halb vier in der Frühe durch das kleine Slagsta gequält, sollte das nicht unbemerkt geblieben sein. Noch weniger ein Panzer oder ein mit Atomwaffen bestücktes U-Boot. Ich setze ein paar Leute vom Fußvolk darauf an.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Hjelm. »Und dann haben wir den Phantom-Zuhälter, nicht wahr?«
    »Natürlich, ja«, sagte Kerstin. »Der Freiervorsteher Jörgen Nilsson hatte ja schon im November Kontakt mit einem Zuhälter. Ihr wollt wohl nicht wissen, was ich getan habe, um das aus ihm herauszupressen.«
    »Doch«, sagte Jorge und wurde von neuem astrein ignoriert.
    »Es gibt ein Phantombild, das durch die Register gefahren werden muß. Schreibst du, Paul?«
    »Ununterbrochen. Check der Telefonate, Spurensicherungsprotokoll, Fahrzeug, Phantom-Zuhälter.«
    »Haben unsere acht Flüchtlinge übrigens ihre Pässe bei sich?« fragte Jorge.
    »Nein«, antwortete Kerstin. »Die lagen im Büro des Vorstehers.«
    »Dann der letzte Quadrant«, sagte Jorge. »Der U-Bahn-Zwischenfall. Kriegen wir noch mehr aus diesem – wie hieß er noch – Tamir heraus?«
    »Adib Tamir«, sagte Paul. »Gunnar hatte die Sache in der Hand, und ich glaube, er hat rausgeholt, was ging. Die große Nummer am Odenplan ist ja das Handy. Wir hoffen, daß es zugeordnet und eine

Weitere Kostenlose Bücher