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Tiefer Schmerz

Tiefer Schmerz

Titel: Tiefer Schmerz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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Gespräch zwischen den beiden Parteien kam von unserer Ninja-Feministin an die beiden Ukrainerinnen Galina Stenina und Lina Kostenko in Slagsta am Mittwochabend um zweiundzwanzig Uhr vierundfünfzig. Wie ihr euch vielleicht erinnert, schlug um zweiundzwanzig Uhr vierzehn am selben Abend die Kugel in den Arm der zehnjährigen Lisa Altbratt. Das ist vielleicht kein Zufall.«
    »Oder eben doch«, sagte Paul widerstrebend.
    »Jetzt denkt mal nach«, fuhr Kerstin fort. »Seit einer Woche herrscht unter unseren acht Damen in der Flüchtlingsunterkunft Unruhe. Etwas ist geschehen. Dann kommt der erste Anruf der Ninja-Feministin in Zimmer 225, bei Galina Stenina und Lina Kostenko, am Samstag, dem neunundzwanzigsten April, eine knappe Woche bevor sie verschwinden. Wir wissen, daß sie eine slawische Sprache sprechen, nach dem zu urteilen, was Gunnar und Viggo am Telefon gehört haben. Dann telefonieren sie fünf Tage hin und her, insgesamt neun Gespräche. Das allerletzte Gespräch geht also am Mittwochabend kurz vor elf in Slagsta ein; es ist das letzte registrierte Gespräch. Daraufhin wird in den Zimmern 224, 225, 226 und 227 im Norrboda-Motel heftig diskutiert, mindestens bis halb drei. Danach sind die acht Frauen weg. Aber irgendein größerer Wagen wird zwischen halb vier und vier Uhr am Morgen von einigen Nachbarn gehört. Das Müllauto oder ein SL-Bus auf Irrwegen.«
    Jorge nickte heftig. »Aber das ist ja die Verbindung«, stieß er hervor.
    Paul nickte auch. Dann sagte er: »Kann man auf irgendeine Weise herausfinden, von wo unsere Ninja-Feministin angerufen hat? Die ganze Zeit von Schweden aus?«
    Kerstin blätterte in ihren Papieren. »Was ich jetzt lese, kommt also von den vier Anschlüssen in Slagsta. Die Liste von Telia, die Brunte am Freitag abend Jan-Olov noch gefaxt hat. Hier gibt es keine Möglichkeit zu bestimmen, woher die Gespräche kamen, nein – nicht wenn sie die Landesvorwahl gewählt hat. Vielleicht gelingt es ihnen, dem Handy eine Liste der geführten Gespräche zu entnehmen. Die Techniker haben die Nummer ja ziemlich schnell rausbekommen, also die Nummer des Handys. Ich glaube, daß man sie irgendwie der SIM-Karte entnehmen kann.«
    »Wie sieht denn die Verbindung aus?« fragte Paul Hjelm. »Ist es die Ninja-Feministin, die unseren Mann den Vielfraßen vorgeworfen hat?«
    »So kann man es deuten«, sagte Kerstin Holm.
    »Es gibt also Verbindungen in verschiedene Richtungen«, sagte Jorge Chavez. »Aber die Verbindung zu einem achtundachtzigjährigen emeritierten Professor, der Buchenwald überlebt hat – es war doch Buchenwald, oder? –, wie sieht die aus, verflucht?«
    »Buchenwald«, nickte Hjelm. »Ja, Kerstin, wie sieht die Verbindung aus?«
    »Die macht alles kaputt«, sagte Holm und warf den Kugelschreiber an die Wand.
    »Gewöhn dir nicht solche Dummheiten an«, sagte Chavez streng.
    »Wer ist denn diese Frau?« fragte Hjelm geradeheraus.
    »Nehmen wir an, alles, was wir sagen, stimmt – wer ist sie? Diese Ninja-Feministin? Was macht sie mit acht Prostituierten? Will sie hinter dem ehemaligen Eisernen Vorhang ein Hyperbordell einrichten?«
    »Selbstredend«, sagte Kerstin Holm essigsauer. »Ein antisemitisches Hyperbordell mit Vielfraßeinlage mitten im Herzen von Moskau. Das ist doch so klar wie nur was.«
    »Jetzt werdet nicht ironisch«, sagte Chavez und fühlte sich wieder wie ein Junggeselle. »Wir lassen das bis auf weiteres auf sich beruhen. Versuchen wir, alles zusammenzufassen, bevor wir die Kinder von Sheinkman besuchen. Waren es nicht drei?«
    »Drei«, nickte Hjelm.
    »Das paßt ja wie die Faust aufs Auge. Aber zuerst nehmen wir uns jedes Segment deines Vierecks vor. Quadranten, wie es heißt. Alles, was zu tun ist, und alles, worauf wir warten. Quadrant eins: ›Skansen‹. Steht aus: Identifizierung. Wir warten auf Antwort bezüglich Fingerabdruck von Interpol. Sollte bald kommen. Irgendwo hat unser Mann eine Vorstrafenlatte, darauf verwette ich mein Nackenhaar. Die Seriennummer der mit Schalldämpfer versehenen Luger ist auch an Interpol geschickt worden. Auch darauf erwarten wir Antwort. Noch mehr?«
    »Der Metalldraht«, sagte Hjelm. »Die Spurensicherung hat eine halbe Tonne Krempel aus dem Vielfraßgehege gesammelt. Das Material befindet sich im Labor. Der erste von uns, der mit seinem Sheinkman-Kind klar ist, geht hin. Vielleicht ist schon ein spitzer, steifer Metalldraht gefunden worden, ohne daß sie ihn mit dem Vielfraßmann verbinden.«
    »Das Seil ist, wie

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