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Tiefschlag

Tiefschlag

Titel: Tiefschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Baker
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würde sie ihn mit dem Bild vergleichen. Ohne irgendwas von ihren Schlußfolgerungen zu verraten, glitt sie dann vom Sofa und verließ das Zimmer.
    Janet reichte Geordie einen Becher Kaffee und setzte sich neben ihn aufs Sofa. Sie drehte sich ihm halb zu und schenkte ihm ein Lächeln, das allein ausreichte, ihn für Monate glücklich zu machen, falls sonst nichts weiter passierte. Und dann fragte sie: «Und? Du hast noch nicht gesagt, warum du gekommen bist. Kann ich irgendwas für dich tun?»
    Geordie hatte seinen Spruch geübt. Er wußte genau, wie er es sagen mußte. Er trank einen Schluck von dem heißen Kaffee und stellte den Becher zwischen seine Füße. «Ich mußte dran denken, wie dieser Psycho deine Katze in den Fluß geworfen hat.»
    «Orchid», sagte Janet. «Sie ist nie richtig drüber weggekommen. Seitdem hab ich sie nicht mehr in eine Transportbox bekommen. Es hat sie verändert.»
    «Wundert mich nicht», meinte Geordie. «Fast wär sie ertrunken.»
    «Ohne dich war sie das ganz bestimmt», sagte Janet. «Und ich auch. Wir hätten leicht zusammen ertrinken können.»
    «Keine Ahnung, weiß nicht», erwiderte Geordie. «Aber seitdem muß ich immer wieder an dich denken. Manchmal. Du verstehst, was ich meine? Also, ich geh zum Beispiel eine Straße runter und denke an nichts Besonderes, und dann merke ich, daß ich an dich denke.»
    «Ja.» Janet schenkte ihm ein weiteres strahlendes Lächeln. «Ich denke auch manchmal daran zurück. Ich erinnere mich, daß du echt komisch ausgesehen hast, wie du die Straße langgegangen bist. Also, wir beide eigentlich, patschnaß und alles, und du hast gesagt, wir wären beide nasser als ’ne Froschunterhose.»
    Geordie mußte bei dem Gedanken lächeln. «Und dann ist da dieses Problem», sagte er. «Ich meine, wenn man ein Profi ist, Privatdetektiv so wie ich und Sam, dann sollte man sich gefühlsmäßig nicht mit Klienten einlassen. Denn das ist nicht professionell. Es ist schlecht für den Job. Nur, also, du bist nicht - ich meine, selbst damals warst du ja nicht die Klientin. Dieser Psycho hat dich einfach nur irgendwie in alles mit reingezogen.»
    «Ich hab ein Händchen dafür, mir immer die falschen Typen auszusuchen», sagte Janet. Plötzlich hüpfte Venus auf ihren Schoß, und Janet streichelte sie mit beiden Händen. «Keine Ahnung, wie oft mir das schon passiert ist. Man sieht einen Typen auf der Straße, er ist voll sexy, sieht klasse aus und alles. Aber kaum lernst du ihn näher kennen, stellst du fest, daß er nur ein Haufen Scheiße ist.»
    «Dann stehst du also nicht, äh, auf Männer?»
    «Wenn ich’s irgendwie vermeiden kann», sagte sie. «Ab und zu verliebe ich mich. Aber wenn ich einen klaren Kopf hab, schlag ich einen großen Bogen um sie. Mir reicht’s, wenn ich mit den Katzen zusammen bin, und dann sind da ja auch noch meine Nachbarn von oben, Trudie und Margaret. Sobald Männer ins Spiel kommen, geht alles in den Arsch. Die wollen immer nur ihren Willen durchsetzen.»
    «Oh», machte Geordie, wobei es ihm nicht gelang, seine Enttäuschung zu verbergen. «Scheiße.»
    «Stimmt irgendwas nicht?»
    «Ich erinnere mich noch gut, wie wir hierher zurückgekommen sind», sagte er. «Nachdem wir die Katze aus dem Bach gefischt hatten. Du bist nach oben, um zu duschen, und als du wieder runtergekommen bist, da hattest du eine weiße Bluse an, und weiße Jeans, und weiße Turnschuhe, und du hattest auch eine kleine weiße Handtasche, eine aus Leder, mit einem langen Riemen, und dann sind wir losgezogen und in die Stadt gegangen.» Er sah sie an. Sie schaute von Venus auf, und Geordie sah ihr fest in die Augen. «Du hast super ausgesehen», sagte er. «Ich erinnere mich, wie ich mich gleich einen Meter größer gefühlt hab, nur weil du an meiner Seite gewesen bist. Die Leute dachten, du gehörst zu mir.»
    Janet schüttelte den Kopf. «Aber so war’s doch auch», sagte sie. «Wir waren zusammen.»
    «Nein, du verstehst nicht», sagte Geordie. «Ich meine, wirklich richtig zusammen. Die Leute dachten vielleicht, wir beide wären richtig zusammen, so was wie ein Pärchen.»
    «Ein Pärchen!» Janets Stimme durchlief eine volle Oktave, und in einer einzigen geschmeidigen Bewegung verließ Venus ihren Schoß und das Zimmer. Janet kicherte. «Mein Gott», sagte sie. Dann kicherte sie wieder.
    «Hältst du das für ’n Witz?»
    «Nein», sagte sie, griff nach seiner Hand und streichelte sie. Sie lachte wieder und versuchte sofort, es zu unterdrücken,

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