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Tiefschlag

Tiefschlag

Titel: Tiefschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Baker
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was ihr aber nicht ganz gelang. «Es ist kein Witz. Es kommt nur ziemlich überraschend. Deshalb ist es witzig. Ich lache dich nicht aus. Ich mag dich. Ich finde, du bist lustig.»
    «Ich bin echt froh, daß ich hergekommen bin», sagte Geordie zu Venus, die inzwischen wieder in der Tür aufgetaucht war.
    Janet drehte Geordies Hand um und nahm sie zwischen ihre beiden Hände. «Hör zu», sagte sie. «So hab ich’s nicht gemeint. Ich fand dich von Anfang an lustig. Als du gesagt hast, wir beide wären nasser als ’ne Froschunterhose, da hab ich das auch schon gedacht. Ich fand dich nett und lustig und irgendwie süß. Ich war schon mit gutaussehenden, sexy Typen zusammen, das hab ich ja schon gesagt. Bei denen weißt du nie, woran du bist. Als ich noch richtig jung war, hätte ich für einen wie dich keinen zweiten Blick übrig gehabt, aber heute bin ich reifer.»
    «Du hast das Gefängnis der Pubertät hinter dir gelassen», meinte Geordie.
    «Das was?»
    «Ich hab’s mal in einem Buch gelesen.»
    «Als du vorhin gekommen bist, da wußte ich nicht, was du wolltest», sagte Janet lachend. «Ich hab’s einfach nicht gecheckt. Aber du bist gekommen, weil du mich fragen willst, stimmt’s? Ob ich mit dir ausgehe?»
    «Ja», sagte Geordie. «Hab ich das noch nicht gesagt?»
    Sie drückte seine Hand. «Einverstanden», sagte sie. «Ich würde gern mit dir ausgehen. Das wird garantiert ein Mordsspaß.»
    Geordie sah ihr wieder ins Gesicht, erwiderte ihr Lächeln. «Sollen wir’s jetzt sofort tun?» fragte er.» Ich meine, wir könnten ins Kino gehen oder irgendwo was trinken. «Er klopfte auf seine Tasche und vergewisserte sich, daß seine Brieftasche da war. «Ich hab Geld», sagte er. «Wenn du Hunger hast, könnte ich dich auf ’ne Pizza einladen.»
     

KAPITEL DREI
     
    J eanie Scott hatte eine elfjährige Tochter namens Karen, einen Ex-Mann namens Cal, von dem sie sich entfremdet hatte — und je mehr sie sich auseinandergelebt hatten, desto besser gefiel es Jeanie —, und einen neuen Freund, der erst kürzlich aus Irland übers Meer herübergekommen war. Außerdem hatte sie noch einen weiteren Ehemann, der allerdings nur noch als Staub auf dieser Welt weilte. Vor sechzehn Jahren hatte sie seine Asche irgendwo zwischen Glasgow und York aus einem Zugfenster verstreut.
    Sie sah ihr Leben in Abteilungen, und auch wenn sie in allen die Hauptrolle spielte, erkannte sie nur jene wirklich an, die sie derzeit spielte. Das kleine Mädchen, das Kind, zu Hause in Glasgow war eine weit zurückliegende Erinnerung. Das Leben mit ihrem ersten Mann war zu gleichen Teilen Hoffnung und Enttäuschung gewesen. Es hätte ins Märchenland fuhren können, endete im Tod. Die Zeit mit Cal, ihrem zweiten Mann, war bis auf die Geburt ihrer Tochter ein Fehler gewesen. Und in ihrem gegenwärtigen Leben gab es einen irischen Liebhaber.
    Wieder eine Premiere. Michael, der irische Freund. Nachdem sie schließlich Cal losgeworden war, hatte es mehrere Engländer gegeben, einen Deutschen (Wolfram, der Mann für eine Nacht) und einen absolut riesigen Kanadier.
    Die Erinnerung an Michael und letzte Nacht ließ sie leise lächeln. Wenn alles andere in die Hose ging, könnten sie jederzeit noch einen Job als Schlangenmenschen finden. Ein Ire und das Kamasutra, das war eine heiße Kombination.
    Die elfjährige Karen hörte oben in ihrem Zimmer Good Thing von Eternal, so laut, daß netterweise auch ihre Mutter und jeder andere in der Straße etwas davon hatten. Es hatte überhaupt keinen Sinn, die Treppe hinaufzubrüllen, denn kein Mensch besaß eine Stimme, die gegen diesen Krawall ankam. Das Kind hatte die Sensibilität seines Vaters geerbt.
    Jeanie ging die Treppe hoch und öffnete die Tür zu Karens Zimmer. Karen drehte abrupt die Lautstärke runter, artikulierte mit Lippensprache ein «Tut mir leid» und machte riesengroße Augen, um zu beweisen, daß sie es nicht absichtlich getan, sondern einfach wieder vergessen hatte.
    Jeanie kehrte zurück ins Erdgeschoß und entdeckte Cal in der Küche. Das hatte er schon immer gemacht. Reinzukommen, ohne anzuklopfen, als gehöre ihm das Haus, was definitiv nicht der Fall war, oder als lebte er hier, was niemals der Fall sein würde.
    «Hi», sagte er. Mit einem Lächeln.
    Jeanie hatte völlig vergessen, daß er kommen würde. Samstagmorgen, Zeit für seinen Besuch bei Karen. Karen hatte es offensichtlich ebenfalls vergessen, völlig hin und weg von ihrer Musik. «Wie geht’s dir?» fragte sie. Es hatte

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