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Tiefsee

Tiefsee

Titel: Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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der Zeitung gelesen?«
    »Ja.«
    »Und Sie glauben, daß dieses Mädchen mit der
San Marino
untergegangen ist?«
    »Ich bin davon überzeugt.«
    »Dann ist Ihr Fall ja gelöst. Die Diebin ist tot, und das Geld bleibt für immer verschwunden.«
    »So einfach ist es auch wieder nicht.« Casio starrte in sein Glas. »Es besteht kein Zweifel daran, daß Arta Casilighio tot ist, aber das Geld ist nicht
für immer verschwunden
. Arta nahm frisch gedruckte Banknoten von der Federal Reserve Bank. Alle Seriennummern waren aufgezeichnet, so daß es also leicht war, die abhanden gekommenen Banknoten festzustellen.«
    Casio machte eine Pause und sah über seine Brille hinweg Pitt in die Augen. »Vor zwei Jahren ist das gestohlene Geld endlich aufgetaucht.«
    In Pitts Augen flammte Interesse auf. Er setzte sich Casio gegenüber in einen Stuhl. »Das ganze Geld?« fragte er vorsichtig.
    Casio nickte. »Es tauchte einzeln und bündelweise auf.
    Fünftausend in Frankfurt, tausend in Kairo, alles in ausländischen Banken. In den Vereinigten Staaten kam eine einzige Hundertdollarnote auf den Markt.«
    »Dann ist also Arta nicht auf der
San Marino
gestorben?«
    »Sie verschwand offensichtlich mit dem Schiff. Das FBI brachte sie mit einem gestohlenen Paß in Zusammenhang, der einer gewissen Estelle Wallace gehörte. Mit diesem Hinweis konnten sie ihre Spur bis nach San Francisco verfolgen, wo sie sich verlor. Ich habe weiter nachgeforscht und habe schließlich einen Hippie aufgestöbert, der manchmal Taxi fuhr, wenn er Geld für Schnaps brauchte. Er erinnerte sich, sie zur Anlegestelle der
San Marino
gebracht zu haben.«
    »Können Sie dem Gedächtnis eines Säufers trauen?«
    Casio lächelte selbstsicher. »Arta bezahlte mit einer funkelnagelneuen Hundert-Dollar-Note. Er konnte sie nicht wechseln, da meinte sie, er solle sie behalten. Glauben Sie mir, es machte ihm deshalb keine große Mühe, sich an den Vorfall zu erinnern.«
    »Wenn es sich um gestohlenes Geld von der Federal Reserve Bank handelt, für das das FBI zuständig ist, wieso haben Sie dann damit zu tun? Warum verfolgen Sie mit solcher Verbissenheit eine Verbrecherin, deren Spur längst erkaltet ist?«
    »Bevor ich meinen Namen aus geschäftlichen Gründen abkürzte, lautete er Casilighio. Arta war meine Tochter.«
    Betretenes Schweigen folgte. Durch die zur Flußseite gehenden Fenster drang das Donnern eines startenden Düsenflugzeugs herein. Pitt stand auf und ging in die Küche, wo er einen kalt gewordenen Kaffee aus einer Kanne in eine Tasse einschenkte und sie in einen Mikroherd stellte. »Möchten Sie noch einen Drink, Mr. Casio?«
    Casio schüttelte den Kopf.
    »Im Grunde glauben Sie also, daß am Verschwinden Ihrer Tochter etwas sonderbar ist?«
    »Sie und das Schiff haben den Zielhafen nie erreicht, aber das Geld, das sie gestohlen hat, taucht auf eine Weise auf, die vermuten läßt, daß es in kleinen Teilbeträgen in Umlauf gebracht wird. Weist das Ihrer Ansicht nach nicht auf einen seltsamen Umstand hin, Mr. Pitt?«
    »Ich kann nicht leugnen, daß Sie triftige Gründe anführen.«
    Der Mikrowellenherd piepste, und Pitt nahm die dampfende Tasse heraus. »Aber mir ist nicht klar, was Sie von mir wollen.«
    »Ich habe da ein paar Fragen.«
    Pitt setzte sich, denn nun ging sein Interesse über bloße Neugierde hinaus. »Erwarten sie keine sehr detaillierten Antworten.«
    »Klar.«
    »Also dann los.«
    »Wo haben Sie die
San Marino
gefunden? Ich meine, in welchem Teil des Pazifischen Ozeans?«
    »Nahe der Südküste von Alaska«, antwortete Pitt.
    »Ein bißchen weit abseits vom Kurs eines Schiffes, das von San Francisco nach Neuseeland fährt, meinen Sie nicht auch?«
    »Ziemlich abseits vom Kurs«, stimmte Pitt zu.
    »Dreitausend Kilometer?«
    »Und noch einiges mehr.« Pitt trank einen Schluck Kaffee und verzog das Gesicht. Er war so stark, daß man ihn als Mörtel hätte verwenden können. »Bevor wir weitersprechen: Ich erwarte eine Gegenleistung.«
    Casio warf ihm einen Blick zu, als würde er seinen ersten Eindruck revidieren. »Irgendwie hatte ich bisher nicht den Eindruck, daß Sie auf Bestechung aus sind.«
    »Ich möchte die Namen jener Banken in Europa haben, die das gestohlene Geld angenommen haben.«
    »Gibt es dafür einen besonderen Grund?« fragte Casio, der seine Verwirrung deutlich zeigte.
    »Darüber kann ich Ihnen nichts sagen.«
    »Sie sind nicht sehr kooperationsbereit.«
    Pitt wollte antworten, doch da klingelte das

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