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Tieraerzte koennen die Gesundheit Ihres Tieres gefaehrden

Tieraerzte koennen die Gesundheit Ihres Tieres gefaehrden

Titel: Tieraerzte koennen die Gesundheit Ihres Tieres gefaehrden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ziegler
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ausgeprägter. Nach Wiedereinführung der Rohnahrung bildeten sich diese Veränderungen erst in der 4. Generation wieder gänzlich zurück. Pottenger und Simonson experimentierten zwar hauptsächlich in Hinsicht auf Unterschiede in der Fütterung zwischen roher beziehungsweise gekochter Milch, rohem beziehungsweise gekochtem Fleisch, das Resultat war aber in jeder Hinsicht eindeutig. Gekochtes Futter macht auf Dauer krank. Genau wie H-Milch eine »tote Brühe« darstellt und beim Menschen gesundheitliche Schäden anrichten kann, ist industriell verarbeitetes Fleisch in der Tiernahrung ein Grund für das Zunehmen sogenannter Zivilisationskrankheiten.
    Warum müssen Hunde und Katzen unterschiedlich gefüttert werden? Die Unterschiede zwischen Hund und Katze in Hinblick auf die Verdauungsorgane und den Stoffwechsel sind folgende:
    Der Hund ist ein sogenannter Semi-Carnivore, also ein Halb-Fleischfresser, im Gegensatz zur Katze, die ein Carnivore, also ein kompletter Fleischfresser, ist. Der Vorfahre unseres Haushundes ist ja bekannterweise der Wolf. Der Wolf jagt im Rudel, hat Reißzähne und lange, spitze Eckzähne. Der Wolf frisst auch im Rudel und muss sich sputen, um etwas zu erwischen. Deswegen reißt er große Brocken aus der Beute und schlingt sie hinunter. Da bleibt nicht viel Zeit zum Kauen. Die Katze dagegen jagt einzeln, hat schwächere Kiefergelenke als der Hund, sie besitzt keine Eckzähne, sondern nur Reißzähne und kann sich Zeit nehmen beim Auffressen der Beute. Katzen sind Nachtjäger, sie können besser hören als riechen und haben einziehbare Krallen. Katzen brauchen viel Fleisch. Was sie nicht brauchen, ist Getreide, das können sie nicht oder kaum verstoffwechseln. Zudem decken Katzen als ehemalige Wüstenbewohner in der Natur ihren Flüssigkeitsbedarf fast ausschließlich durch den Verzehr von Beutetieren.
    Ein Hund freut sich, oft zum Leidwesen seiner Besitzer, über vergammeltes und verwestes Fleisch. Eine Katze würde dieses niemals anrühren. Hunde können problemlos mehrere Tage fasten, Katzen nicht. Die Katze frisst über den Tag verteilt mehrere kleinere Mahlzeiten. Wie auch in der Natur, wo sie mehrere kleine Beutetiere täglich fängt und verspeist. Fastet eine Katze länger als 24 Stunden, kann es, gerade bei übergewichtigen Katzen, aber auch bei Jungtieren in der Wachstumsphase oder bei trächtigen beziehungsweise laktierenden Katzen zu Erkrankungen (hepatische Lipidose) kommen.
    Eine weitere Besonderheit der Katze ist, dass sie auf die regelmäßige Zufuhr von Taurin angewiesen ist. Taurin ist eine essenzielle Aminosäure und kann von der Katze nur in geringem Maße selbst synthetisiert werden. Natürliche Taurinquellen sind vor allem Herz, Muscheln und Meerestiere. Rohes Muskelfleisch (vor allem das Herz) enthält ebenfalls viel Taurin, was für den Bedarf einer Katze ausreicht. Frisst die Katze kein Herz, kann als natürliche Taurinquelle Grünlippmuschelextrakt verwendet werden. Künstliches Taurin ist nur bedingt geeignet, da Katzen dieses nicht so gut verstoffwechseln können. Außerdem wollen wir ja gerade auf künstlich hergestellte Zusatzstoffe verzichten. Solange es natürliche Alternativen gibt, sollten diese auf jeden Fall vorgezogen werden. Taurin wird durch Kochen größtenteils zerstört, deswegen wird in Fertigfuttern fast immer künstliches Taurin zugesetzt.
    Katzen decken ihren Energiebedarf über Fleisch und tierische Fette. Eine Katze kann sogar bis zu 64 Prozent Fett in der Trockenmasse locker verdauen. Pflanzenöle, wie sie gerne als Barfzusätze verkauft werden, bringen einer Katze wenig bis gar nichts. Warum? Die Katze ist neben Taurin auch auf die Zufuhr von Arachidonsäure angewiesen, die sich ausschließlich in tierischen Fetten wie Schweineschmalz oder Lachsöl befindet.
    Über die Fütterung von rohem Fleisch und Fett haben wir für den Bedarf der Katze fast alles abgedeckt, aber eben noch nicht alles. Eine Katze benötigt circa 4 bis 5 Prozent der Gesamtfuttermenge Ballaststoffe, das ist bei einer etwa 4 Kilogramm schweren Katze etwa ein Teelöffel voll. Als Ballaststoffe können geraspelte Karotten, geraspelte Zucchini et cetera ins Futter gegeben werden. Eine weitere Besonderheit der Katze liegt in ihrer Unfähigkeit, Vitamin A aus Betacarotin zu bilden. Hier kann man mit der gelegentlichen Fütterung von Leber (nicht mehr als 150 Gramm pro Woche) aber unterstützend eingreifen. Katzen können außerdem kein Niacin (Vitamin B) bilden. Bei der

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