Tieraerzte koennen die Gesundheit Ihres Tieres gefaehrden
seinen Welpen aus einer Zucht oder aus einem Tierheim, wo mit Fertigfutter gefüttert wurde, heißt es für den neuen Tierbesitzer: sofort umstellen. In der Regel klappt das ohne Probleme. Man sollte nicht den Fehler machen und das vom Züchter oder vom Tierheim mitgegebene »gewohnte« Fertigfutter mit der neuen rohen Kost zusammenmischen. Da Fertigfutter gegenüber Rohfutter unterschiedliche Verdauungszeiten hat, wird der Verdauungstrakt des Welpen völlig überfordert. Hier kann es dann schon zu Problemen (Durchfall) kommen, und die frischgebackenen Tierbesitzer geben gleich auf. Manche begehen auch den Fehler, das Fleisch erst einmal zu kochen. Die Annahme, ein Welpe könnte gekochtes Fleisch leichter verdauen, ist schlichtweg falsch. Gewolftes, also durch den Fleischwolf gedrehtes, rohes Fleisch kann der Welpe viel besser verwerten. Das gilt für Hund und Katze. Sollte es trotzdem bei der Umstellung zu Durchfällen kommen, keine Panik, das ist leicht in den Griff zu bekommen. Geben Sie ein bis zwei Tage lang in Fleischbrühe gut durchgekochte Karotten, das stoppt jeden umstellungsbedingten Durchfall in Kürze.
Ein Welpe, egal, ob Hund oder Katze, benötigt kein anderes Futter als ein erwachsenes Tier, nur in der Gesamtmenge mehr Fleisch und Fett. Beim Hundewelpen ist die Gesamtfuttermenge, bezogen auf das Körpergewicht, etwa doppelt so groß wie beim erwachsenen Hund, der Eiweißanteil (Fleisch) sollte aber größer sein. Es gilt die Regel: Je älter der Hund, desto weniger Eiweiß benötigt er. Welpe und Junghund benötigen etwa 70 Prozent Fleisch in der Ration, der alte Hund maximal 50 Prozent. Das sind aber alles nur ungefähre Zahlen. Hunde, die täglich körperliche Höchstleistungen vollbringen sollen, oder Katzen, die den ganzen Tag im Freien verbringen, benötigen eine größere Futtermenge als Couch-Potatoes.
Ein Fastentag pro Woche oder ein komplett fleischloser Tag sollten beim erwachsenen Hund unbedingt durchgezogen werden. Wenn Milchprodukte gegeben werden, dann angesäuerte (Hüttenkäse, Joghurt) oder nur Ziegenmilchprodukte. Als Muttermilchersatz sollten auf keinen Fall die üblichen Milchersatzpulver verwendet werden. Diese werden leider ausnahmslos auf Kuhmilchbasis hergestellt. Und Kuhmilchprodukte können die ersten Weichen für später auftretende Allergien stellen. Beim Welpen und auch beim erwachsenen Hund ist zusätzlich noch auf genügend Kalzium zu achten. Sind die Milchzähne noch vorhanden und können noch keine Knochen gefressen werden, muss Eierschalenpulver gegeben werden. Beim erwachsenen Hund genügen zwei- bis dreimal pro Woche Knochen, können diese nicht gefressen werden, geben Sie ebenfalls Eierschalenpulver.
Getreide sollten nur sehr aktive Welpen und Junghunde bekommen, die mit der oben genannten Fütterung nicht satt werden beziehungsweise zu dünn sind. Molligen Welpen sollten Sie KEIN Getreide geben. Welpen und Junghunde sollten eher dünn als dick sein.
Strittige Fragen unter »Barfern«
Einige Punkte werden auch unter »Barfern« immer wieder heftig diskutiert:
• Schweinefleisch: Prinzipiell ja, da das für Hund und Katze tödliche Aujeszkyvirus bei uns nur noch bei Wildschweinen vorkommt. In unserer heutigen Schweinehaltung existiert das Virus nicht mehr. Anders ist es bei aus dem Ausland eingeführten Schweinen, hier kann das Aujeszkyvirus durchaus vorkommen. Da wir aber sowieso Schweinefleisch aus Massentierhaltungen meiden sollten (Stress und Medikamente), bleibt nur das Schweinefleisch aus hiesigen Biobetrieben, das Sie unbedenklich verfüttern können. Bei Allergikern sollte auf die Fütterung von Schweinefleisch wegen des hohen Histamingehaltes ganz verzichtet werden. Durch Kochen wird das Virus abgetötet, aber kochen wollen wir ja nicht.
• Obst: Wenn Obst gefüttert wird, dieses aus heimischen Obstsorten zusammenstellen (Äpfel, Birnen, Beeren). Viele Obstsorten wie Bananen oder Kiwis haben mittlerweile so einen hohen Zuckergehalt, dass sie Süßigkeiten gleichzusetzen sind. Gut geeignet sind Brombeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Heidelbeeren.
• Pferdefleisch: Immer wieder wird der Fehler begangen, allergische Hunde sofort mit Pferdefleisch zu füttern. Die Verwendung von Pferdefleisch sollte auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden, wenn sich nach Ausschlussdiäten aller anderen Fleischsorten keine Alternative mehr bietet (das ist aber äußerst selten). Auch ist Pferdefleisch wegen der gestiegenen Nachfrage mit Vorsicht zu genießen. Hier
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