Tiere im Garten
kann auch uns Menschen passieren!
Da die Wacholderdrosseln ihre Brutplätze so aggressiv verteidigen und es ihnen regelmäßig gelingt, zweimal zu brüten, gehören sie zu den erfolgreicheren Vogelarten. Sie dehnte ihr Verbreitungsgebiet in den letzten 150 bis 200 Jahren von Osten erheblich nach Westen aus, wobei sie einige Regionen in Nord- und Westdeutschland sogar erst in 1950er-Jahren zu besiedeln begann. Heute geht man von 340 000 bis 430 000 in unserem Land brütenden Paaren aus.
Oft sieht man Wacholderdrosseln in größeren Schwärmen, und im Flug kann man sie an den weißen Flügelunterseiten, dem langen Schwanz und dem bunten Federkleid erkennen.
Die Wacholderdrossel hat die gleiche Größe wie die Amsel, unterscheidet sich von dieser aber durch ihr buntes Gefieder. Im Winter ist sie ein häufiger Besucher in unseren Gärten und weiß es sehr zu schätzen, wenn man für sie etwas Fallobst auf der Erde liegen lässt.
Star Sturnus vulgaris
Länge: ca. 22 cm
verbreitet bis spärlich vorkommend in bebauten Gegenden
Nistkastenbrüter
Der Star ähnelt äußerlich der Amsel, unterscheidet sich von dieser aber vor allem dadurch, dass er metallisch glänzende Farben, einen kürzeren Schwanz und ein aufrechteres Profil hat. Anders als die Amsel bewegt er sich nicht hüpfend fort, sondern setzt einen Fuß vor den anderen. Außerdem verlässt ein Großteil dieser teilziehenden Vogelart das Land, um in Westeuropa zu überwintern – allerdings lassen sich in den letzten Jahren in Deutschland immer mehr daheimgebliebene Stare beobachten, zu denen sich auch einige Wintergäste aus nördlicheren Gebieten gesellen. Ab Ende Februar kehrt der Star als einer der ersten Zugvögel zurück und gibt uns mit seinem Gesang einen Vorgeschmack auf den Frühling. Seine Lautäußerungen ähneln stimmungsmäßig denen der Amsel, aber der Star imitiert auch andere Arten, und sein Gesang ist schnatternder.
Wie die Wacholderdrossel brüten Stare gern in lockeren Kolonien, und die Vögel in einem Gebiet können die Eiablage synchronisieren, um das Risiko zu verringern, dass die Jungen, wenn sie das Nest verlassen, einem Fressfreind zum Opfer fallen. Sie folgen dabei dem Prinzip „zu mehreren ist man sicherer“. Im Allgemeinen sitzen vier bis sechs Junge in einem Nest, und wenn sie es verlassen, machen sie sich rasch in andere Gegenden mit gutem Nahrungsangebot auf. In der Regel geschieht dies in den Herbstmonaten, und von dieser Zeit an sammeln sich die Stare in immer größeren Schwärmen, die vorzugsweise in Schilfgebieten übernachten, bevor sie sich gemeinsam auf den Weg nach Süden machen.
Ausgewachsene Stare haben eine schöne Zeichnung mit metallisch glänzenden Farben.
Die Jungvögel sind anfangs beigebraun, bilden im Laufe des Sommers aber allmählich immer mehr dunkle Federn aus.
Mönchsgrasmücke Sylvia atricapilla
Länge: ca. 14 cm
oft in dicht belaubten, hochstämmigen Umgebungen verbreitet
klarer und schöner Gesang
häufigste Grasmückenart in Mitteleuropa
Die Mönchsgrasmücke ist in den meisten Umgebungen mit hohen Laubbäumen, wie Parks, alten Gärten sowie Laub- und Mischwäldern, eine charakteristische Art. Sie hält sich am liebsten weit oben in den Baumkronen auf, und meist bemerkt man sie an ihrem klaren und lauten Gesang, der schöne Flötentöne enthält. Ihr Nest baut sie auf niedriger Höhe in Sträuchern. Die Brutzeit beträgt circa 14 Tage, und es dauert ungefähr ebenso lange, bis die Jungen flügge sind. Die etwa zwei Millionen Paare brüten in unserem Land vor allem von Ende Mai bis Anfang Juni.
Je nach Brutgebiet legen die Mönchsgrasmücken zum Teil erhebliche Strecken zurück, um in ihre Winterquartiere zu gelangen, die von Süd- und Westeuropa bis nach Südafrika reichen. Aus Süddeutschland steuert ein Teil dieser Vogelart auch Großbritannien an – dies nicht zuletzt, da sie dort zahlreiche Futterhäuschen vorfinden.
Seidenschwanz Bombycilla garrulus
Länge: ca. 18 cm
relativ regelmäßiger Wintergast aus der Taiga
besucht gern Beerensträucher, Obstbäume und Futterhäuschen
Der aus dem hohen Norden stammende Seidenschwanz ist eigentlich kein Gartenvogel, außer wenn er als Wintergast auftaucht, um Fallobst, Beeren oder im Futterhäuschen angebotenes Futter zu fressen. Die Brutplätze liegen oft weit entfernt von menschlicher Bebauung, als Teilzieher ist er jedoch den meisten bekannt, und da er im Auftreten nicht scheu ist, kann er uns Menschen sehr nahe kommen.
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