Tiere im Garten
Pflanzungen und Parks mit Ebereschen (Vogelbeeren sind ihre Leibspeise) verlocken viele Seidenschwänze dazu, so lange in den nördlichen Gebieten zu bleiben, bis die letzten Beeren verzehrt sind. Danach machen sich die Schwärme nach und nach in den Süden auf, um auf ihre umherziehende Weise neue Gegenden zu finden, in denen es noch Beeren gibt.
Im Flug lassen sich Seidenschwänze leicht mit Staren verwechseln, weil beide Arten ungefähr gleich groß sind und eine ähnliche Flugsilhouette haben, aber die Seidenschwänze kann man leicht an ihrem silberhellen Zwitschern erkennen.
Männchen und Weibchen lassen sich an ihren Lätzchen unterscheiden: Das des Männchens hat schärfere Konturen, während das des Weibchens am unteren Rand einen unschärferen Übergang hat. Außerdem hat das Weibchen kürzere rote Spitzen an den hinteren Rändern der Armschwingen, oder sie fehlen bei ihm ganz.
Das Gefieder des Seidenschwanzes ist voller schöner Details in Gelb- und Rottönen.
Buntspecht Dendrocopos major
Länge: ca. 23 cm
der häufigste Specht in unserem Land
besucht gern Futterhäuschen
Vogel des Jahres 1997 in Deutschland
Von den Spechten, die den Garten besuchen, ist der Buntspecht der häufigste. Die Gesamtpopulation im Land ist etwa 30-mal so groß wie die des Kleinspechts. Der Buntspecht kommt in den meisten Umgebungen vor, von reinen Nadelwäldern bis hin zu Parks und Gärten. Außerdem ist er sehr erfolgreich darin, sich auch in recht kleinen Waldumgebungen anzusiedeln. Der Buntspecht brütet im April und Mai und zimmert seine Bruthöhlen am liebsten in Laubbäumen. Das Gelege besteht in der Regel aus fünf bis sieben Eiern, die von beiden Geschlechtern in circa 14 Tagen ausgebrütet werden. Nach dem Schlüpfen bleiben die Buntspechtjungen etwa drei Wochen lang im Nest, bevor sie flugbereit sind. In dieser Zeit kann man ihre Nester oft leicht lokalisieren, da die Jungvögel immer lauter werden und ungezogenerweise verraten, wo sich die Nesthöhle befindet.
Mitteleuropäische Buntspechte bleiben den Winter über im Land und besuchen die Talgknödel der Futterhäuschen. In besonders erfolgreichen Brutjahren, wenn im Land viele Jungvögel aufgezogen wurden, können sich aus Nord- und Osteuropa stammende Artgenossen auf invasionsartige Wanderungen in Richtung Süden begeben. Doch in der Regel ist der Buntspecht ein sehr ortstreuer Vogel, der sich das ganze Jahr über im selben Gebiet bewegt.
Mit seinem schwarzweißen Gefieder ist der Buntspecht unverkennbar. Im Unterschied zum Kleinspecht verlaufen bei ihm zwei weiße Felder den Rücken entlang.
Außerdem ist der Kleinspecht bedeutend seltener und besucht weniger oft Gärten und Futterhäuschen als der Buntspecht.
Manchmal kann man den Buntspecht dabei beobachten, wie er die Öffnung von Nistkästen aufhackt, um an die Jungen oder Eier anderer Vögel zu kommen. Seine Nahrung besteht jedoch hauptsächlich aus Insekten und deren Larven sowie im Winter aus den in Tannenzapfen enthalten Samen.
Elster Pica pica
Länge: ca. 45 cm (einschließlich Schwanz)
sehr verbreitet in bebauten Gebieten
kommt in ganz Europa vor
Die Elster ist vielleicht derjenige Rabenvogel, dem es am besten gelingt, von uns Menschen zu profitieren – vor allem, weil wir ihr durch unsere Lebensweise eine Menge leicht zugänglicher Nahrung anbieten. In Städten und Siedlungen leben viele Elstern fast ausschließlich von unterschiedlichen Formen von Abfall, während sie auf dem Land aktivere Jäger sind. Insbesondere während der Brutzeit sind sie gefährliche Räuber, die die Eier und Nestlinge anderer Vögel erbeuten. Im Winter begnügen sie sich oft mit Aas oder Früchten und Beeren.
Das Nest der Elster ist eine sehr stabile Konstruktion, die das Paar gemeinsam baut. Im Durchschnitt braucht ein Elsternpaar 40 Tage, um ein großes Nest fertigzustellen, aber manchmal kann der Nestbau auch schneller gehen. Oft werden in einem Revier mehrere Nester gebaut, wahrscheinlich, um Fressfeinde zu täuschen, und manchmal kann es schwer zu entscheiden sein, welches das bewohnte Nest ist. Den Kern des Nestes bildet eine dicht geflochtene Nistmulde, die oft mit Lehm und Erde verstärkt ist. Außerdem haben Elsternnester einen Außenbau aus Zweigen, sodass sie sehr stabil und langlebig sind.
Das Gelege besteht in der Regel aus fünf bis zehn Eiern, je nach verfügbarer Nahrungsmenge im Revier, und nach circa 20 Tagen schlüpfen die Jungen. Danach dauert es weitere drei bis vier Wochen, bevor
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