Tiere im Garten
Sandwespe. Man erkennt sie leicht an ihrer schlanken Körperform, die in Schwarz und Orange gezeichnet ist. Wie bei anderen Hautflüglerarten auch leben ihre Larven als Parasiten in den Larven anderer Insekten; die Gemeine Sandwespe wählt hierfür vorwiegend verschiedene Schmetterlingsraupen.
Die gesamte Eiablageprozedur ist eine komplizierte Geschichte, die damit anfängt, dass das Wespenweibchen an einer sandigen Stelle ein Loch gräbt. Danach begibt es sich auf die Suche nach einer geeigneten zu erbeutenden Raupe. Wenn es eine gefunden hat, versetzt es ihr einen Stich mit seinem Stachel, wodurch die Raupe gelähmt, aber nicht getötet wird. Dann bringt sie – abwechselnd ziehend und fliegend – die Raupe in das bereits vorbereitete Nestloch. Geschickt manövriert sie die Raupe hinunter in die kleine Kammer und legt auf ihrem Opfer ein Ei. Wenn später aus dem Wespenei eine kleine Larve schlüpft, beginnt diese, sich durch die noch lebende Schmetterlingsraupe zu fressen, die folglich als frischer Essensvorrat dient, bis sich die Wespenlarve verpuppt. Bemerkenswerterweise gibt es bestimmte andere Hautflüglerarten, die wiederum Parasiten der Larven der Gemeinen Sandwespe sind – also kann man sich in der Welt der Hautflügler auf niemanden verlassen!
In der großen Gruppe der Grabwespen kommt eine Vielzahl von Anpassungen an unterschiedliche Arten von Wirtstieren vor, und während sich einige auf verschiedene Formen von Schmetterlingsraupen spezialisiert haben, leben andere als Parasiten von Spinnen, Grashüpfern, Wanzen oder anderen Hautflüglern. Die Vielfalt ist groß, und auch das Aussehen der vollständig entwickelten Insekten variiert von sehr schmalen Formen bis zu wespenähnlicheren.
Hainschwebfliege Episyrphus balteatus
Länge: ca. 10 mm
kann in der Luft stillstehen
ähneln Wespen oder imitieren Hummeln oder Bienen
Die große Gruppe der Schwebfliegen ist in unserem Land mit circa 450 Arten vertreten. Sie gehören alle der Familie Syrphidae an und weisen eine recht große Vielgestaltigkeit im Aussehen auf. Gemeinsam zeichnen sie sich durch ihr fantastisches Flugvermögen aus sowie durch die Angewohnheit, oft anzuhalten und über Blumen, zu denen sie sich hingezogen fühlen, zu schweben oder zu „stehen“. Die Schwebfliegen ernähren sich zum großen Teil von Nektar und Pollen, aber einige Arten haben Larven, die im Kampf gegen Blattläuse nützlich sind. Die Larven anderer Arten leben im Wasser und verlassen dieses erst, wenn die Verpuppung und Entwicklung zur Imago (dem ausgewachsenen Insekt) bevorsteht. Die Mistbiene Eristalis tenax ist hier ein Beispiel: Die Larve, die oft als „Rattenschwanzlarve“ bezeichnet wird, hat ein Atemrohr, das mehr als zehn Zentimeter lang werden kann, und lebt im Bodenschlamm von Teichen.
Viele Schwebfliegen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich der Mimikry als Schutz bedienen, was bedeutet, dass sie durch ihre Farben das Aussehen anderer Insekten nachahmen. Schwebfliegen ähneln oft Wespen, damit ihre Fressfeinde glauben, sie hätten einen Stachel, mit dem sie sich verteidigen können. In Wirklichkeit sind die Schwebfliegen ganz harmlos, und man braucht keine Angst zu haben, gestochen zu werden.
Eine der häufigsten Arten, die unsere Gärten besuchen, ist die wespenfarbige Hainschwebfliege, die unter anderem auch dafür bekannt ist, dass sie lange Massenwanderungen unternimmt, wenn aufgrund großer Blattlausvorkommen zahlreiche Larven überleben. In einem Fall brach in Südengland Panik aus, als Millionen von Schwebfliegen vom Kontinent herüberflogen und die Badestrände erreichten.
In unserem Land kommt eine große Zahl von Schwebfliegenarten vor, die mehr oder weniger schwarzgelb gestreift sind.
Als Gartenbewohner haben die Schwebfliegen einen hohen Wert, da sie zum einen ausgezeichnete Bestäuber sind und zum anderen ausgerechnet Blattläuse fressen. Trotz ihrer guten Tarnung lassen sich die Schwebfliegen von den Wespen unterscheiden. Einige wichtige Unterscheidungsmerkmale sind:
Schwebfliegen haben keine deutliche Taille zwischen Hinter- und Mittelleib.
Sie schweben ungehindert in der Luft und können dort völlig stillstehen.
Sie haben nur zwei Flügel (im Unterschied zu den vier Flügeln der Wespen).
Ihr Körper ist im Allgemeinen deutlich kleiner und flacher als der einer Wespe.
Die Schwebfliegen unterscheiden sich dadurch von Wespen, dass sie nur ein Paar Flügel haben, ihr Körper flacher ist und sie keine deutliche Taille haben.
Dank
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