Tiere verstehen mit allen Sinnen - Anleitung zur telepathischen Kommunikation zwischen Mensch und Tier
bestärkt, weiterhin für Menschen und Tiere da zu sein. Während ich dieses Kapitel schrieb, war ich selbst in einem Prozess in meinem Leben, in dem ich sehr viel loslassen musste und dadurch über mich hinauswachsen konnte. Das gesamte Leben fordert unentwegtes Loslassen und bringt uns größere und kleinere Sterbephasen – nicht immer im physischen Sinne, aber geistig, emotional und seelisch. Geburt und Tod sind so nahe beieinan der, dass wir einfach jeden Moment im Leben genießen sollten. Genau daraus können wir eine unbändige Kraft schöpfen.
Sterbebegleitung aus der Sicht zweier Tierhalter
Über das jetzt folgende Kapitel freue ich mich sehr. Bevor ich dir nämlich von der Kommunikation mit bereits verstorbenen Tieren erzählen möchte, berichten Doris und Claudio Semadeni von ihrem Alltag mit ihrer Katze Lumpi in einer Zeit der Höhen und Tiefen. Es ist ein Erfahrungsbericht von zwei Menschen und ihrem Tier, die alle sehr von der telepathischen Tierkommunikation profitieren konnten.
Mich persönlich haben Lumpi, Doris und Claudio auf ihrem Weg sehr berührt, und ich denke immer wieder gern an diese Zeit zurück, auch wenn die Erfahrung mit einem Abschied verbunden war. Für mich ist es immer wieder schön, ein solches Vertrauen und eine sich aufbauende Nähe erleben zu dürfen und andere so hilfreich begleiten und unterstützen zu können.
Ich bin froh, dass du durch diesen Erlebnisbericht sicherlich vieles, was ich in diesem Buch beschrieben habe, noch besser verstehen kannst. Dieser Einblick aus der Perspektive der Tierhalter kann dir dann helfen, die tele pathische Tierkommunikation für dich noch besser zu erlernen und einzusetzen.
Erlebnisbericht: Ein Leben mit Lumpi
von Claudio & Doris Semadeni
Über viele Jahre hinweg hat eine kleine Katzendame unser Leben auf wundervolle Art und Weise bereichert. Neben unzähligen lustigen Sequenzen und Momenten der Zärtlichkeit, die uns dieses kleine Geschöpf geschenkt hat, hat es uns in den letzten Wochen seines Lebens eindrücklich demonstriert, was starker (Lebens-)Wille alles bewegen kann. Der Name dieses Geschöpfes ist Lumpi. Das ist zugegebenermaßen ein etwas ungewöhnlicher Name für ein Katzenmädchen. Aber irgendwie passt er zu ihr, denn sie war in unseren Augen ungewöhnlich, und über all die Jahre hat sie mit ihrem Wesen jedem einzelnen Tag einen Hauch von Besonderheit verliehen.
Lumpi hatte ein schwarzes Fell, nur die Brust war geziert von einem kleinen weißen Fleck. Schien die Sonne auf Lumpis feinen, kuscheligen Pelz, war ein Hauch von Bronze zu erkennen. Ihre Augenfarbe veränderte sich im Laufe ihres Lebens. In jungen Jahren katzentypisch grün, erhielten sie im Verlauf der Jahre einen bernstein farbenen Schimmer, der ihrem Blick eine besondere Wär me verlieh.
Lumpi trat etwa im Alter von vier Jahren ins Leben von Claudio. Das genaue Geburtsdatum war nicht bekannt, aber im Impfausweis hatte man sich für den 1. Mai 1992 entschieden, und dabei ließen wir es dann auch bleiben. Lumpi lebte bei den Eltern von Claudios dama liger Freundin auf dem Land, und war als Katze mit freiem Auslauf viel auf den Feldern unterwegs. Sie machte sich zwar keinen großen Namen als erfolgreiche Mäusejägerin, aber das hielt sie nicht davon ab, stundenlang draußen herumzustreifen. Mäuse fangen, das war eher etwas für andere, denn wozu sich die Mühe machen, wenn zu Hause doch ein gut gefüllter Napf wartete?
Als die damalige Partnerin und Claudio entschieden zusammenzuziehen, war auch der Umzug von Lumpi in eine neue Umgebung beschlossene Sache. Und so stellten sich die Weichen von Lumpi und Claudio auf eine gemeinsame Zukunft. Es war – rückwirkend betrachtet – eine sehr viel Glück bringende Entscheidung, und mit diesem Tag, es war im November 1995, begann der Alltag mit diesem wundervollen Tier.
Die nächsten drei Jahre verbrachte Lumpi in einem kleinen Dorf in der Innerschweiz in einer Wohnung im ersten Stock. Das brachte die Herausforderung mit sich, Lumpi das Katzenleitern-Laufen beizubringen. Da das Wissen fehlte, wie eine echte Katzenmami solche erzieherischen Aufgaben meistert, stellte sich die Frage, wie diese Aufgabe wohl am effizientesten zu lösen wäre. Die Problematik bestand primär darin, dass Lumpi ein vor sichtiges und scheues Tier war. Wie bringt man einem solchen Büsi die Fähigkeit bei, sich wie eine Seiltänzerin über ein schmales Holzbrett mit Stufen und dann noch zwei Kehren zu wagen? Einige Wurstscheiben und viele
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