Tiere verstehen mit allen Sinnen - Anleitung zur telepathischen Kommunikation zwischen Mensch und Tier
nen, sei hiermit bewiesen.
Lumpi war zwar eine Dame, aber das hielt sie bei Weitem nicht davon ab, hin und wieder den nahe gelegenen Schweinestall aufzusuchen, um dort ausgiebig im Dreck zu wühlen. Der dezente Geruch von Schweinemist störte sie dabei offensichtlich überhaupt nicht. Ihr unkomp liziertes Verhältnis zu diesem Duft war wohl der Grund, weshalb Lumpi nach diesen Stallbesuchen jeweils völlig unbekümmert den Heimweg antrat und nicht im Mindesten damit rechnete, dass es zu Hause aus dufttechnischen Gründen zu Problemen kommen könnte. Sie marschierte wie üblich durchs Treppenhaus hoch und rein in die Wohnung, wo zwei naserümpfende Menschen sie mit ungewohnt zurückhaltender Begeisterung begrüßten. Der Duft verging relativ rasch und wenn sie – wie üblich – als Erstes zum Napf spazierte, um einen wohlverdienten Happen zu verdrücken, legte sich die Aufregung, und die Sache war dann auch für uns Menschen meistens gegessen.
Eines schönen Tages allerdings beschloss Lumpi, umgeben von einer intensiv nach Schweinemist riechenden Duftwolke, dass nach den Anstrengungen des Tages ein gemütliches Nickerchen auf dem Bett ihrer Menschen eine feine Sache wäre, und sie begab sich, ohne mit der Wimper zu zucken, auf direktem Weg auf die große, weiche, flauschige Bettdecke, um sich gemütlich niederzulassen. Bedauerlicherweise hatte sie nicht damit gerechnet, dass ihr Gang nicht unbeobachtet blieb, und ehe sie es sich so richtig kuschelig eingerichtet hatte, flog Lumpi wie von Zauberhand gepackt bereits wieder von der angenehm warmen Decke und landete – begleitet von tadelnden Worten – wieder auf dem harten Boden der Realität. Ihr stand die Frage förmlich auf die Stirn geschrieben, was das jetzt sollte. Wegen dieses bisschen Geruchs so ein Theater zu veranstalten – da fehlte Lumpi ganz offensichtlich das Verständnis dafür …
Der Zahn der Zeit nagte auch an Lumpi und als Erstes an ihren Zähnen. Sie litt unter akutem Zahnstein, und so kam es, dass unser Tierarzt sich eines Tages gezwungen sah, Lumpis kranke Zähne zu entfernen. Übrig blieben schlussendlich gerade mal fünf Zähne. Aber Lumpi schien das Problem weit weniger schwerwiegend einzustufen als wir Menschen. Sie fraß unbekümmert das, was wir ihr vorsetzten, und machte auch vor Trockenfutter und anderem, nicht speziell für zahnlose Münder geeignetem Futter nicht halt. Es war wohl das erste Mal, dass Lumpi die Gelegenheit ergriff, uns Menschen zu zeigen, dass gerade in schwierigen Situationen positiver Wille neue Wege öffnen kann.
Lumpi war ein sehr anhängliches Wesen und sie liebte es, sich ganz nah an uns zu kuscheln. Wenn wir es uns auf dem Sofa gemütlich machten, dann war Lumpi meistens mit von der Partie und schien es ganz offensichtlich zu genießen, sich so nahe wie möglich an einen von uns zu schmiegen. In der Nacht lag sie ebenfalls praktisch immer bei uns, mal beim einen, mal beim anderen. Es schien so, als wolle sie ihre Liebe gerecht aufteilen, um jedem von uns gerecht zu werden. Sie schenkte uns beiden uneingeschränkte Liebe und vollkommenes Vertrauen. Und sie machte uns damit zu überglücklichen Katzeneltern.
In fortgeschrittenem Alter ließen dann Gehör und Sehkraft langsam nach und eines Tages fasste Lumpi offenbar den Entschluss, ihre Welt auf die Größe unserer Wohnung zu beschränken. Die offene Wohnungstür – bis dahin der stets gern in Anspruch genommene Weg nach draußen – verlor für sie ihren Reiz.
Das Begrüßungsritual veränderte sich, und jedes Mal, wenn wir von nun an nach Hause kamen, hüpfte uns Lumpi voller Freude entgegen, und sobald wir uns der Taschen entledigt und folglich die Hände frei hatten, warf sich Lumpi auf die Seite, drehte sich auf den Rücken und ließ sich dann ausführlich den Bauch kraulen. Gibt es ein schöneres Heimkommen als so eine Begrüßung?
Im bereits respektablen Alter von 16 Jahren wies uns unser Tierarzt im Anschluss an die jährliche Untersuchung darauf hin, dass die Nierenwerte von Lumpi etwas erhöht waren. Wir erhielten speziell auf dieses Problem ausgerichtetes Futter und dazu eine Paste, die Lumpi als Nahrungsergänzung dienen sollte. Diese Paste wurde von Lumpi zum absoluten Favoriten auserkoren und stets vol ler Wonne von unserem Finger abgeleckt. Das Leben mit Lumpi war geprägt von Harmonie und Liebe.
Unser Weg zur Tierkommunikation und die ersten Erfahrungen damit
Dass es Menschen mit der Fähigkeit gibt, mit Tieren kommunizieren zu können,
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