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Tiere verstehen mit allen Sinnen - Anleitung zur telepathischen Kommunikation zwischen Mensch und Tier

Tiere verstehen mit allen Sinnen - Anleitung zur telepathischen Kommunikation zwischen Mensch und Tier

Titel: Tiere verstehen mit allen Sinnen - Anleitung zur telepathischen Kommunikation zwischen Mensch und Tier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Fabits
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Stunden später war ein Drittel der Strecke absolviert. Der ganze Prozess zog sich dann über mehrere Tage hin, bis es schlussendlich geschafft war. Lumpi war in die hohe Kunst des Herauf- und Herabmarschierens über Leitern eingeführt worden. Einmal gelernt, balancierte Lumpi fortan geschickt über die Leiter, und so war der Weg wieder frei für Erkundungstouren rund ums Haus.
    Nach drei Jahren stand ein weiterer Wohnungswechsel an. Natürlich war Lumpi davon wenig angetan, aber weil ihr gar keine andere Option offen stand, fügte sie sich dann wohl oder übel dem Willen von Claudio und zog mit ihm in ein Mehrfamilienhaus in Brunnen. Dieses Mal befand sich die Wohnung allerdings in der dritten Etage, und damit war die neuerliche Installation einer Katzenleiter hinfällig geworden. Was also tun, damit der kleine Liebling trotzdem nach draußen gehen konnte?
    Liebe Nachbarn zu haben ist nicht nur für den Menschen zentral, es kann auch für Vierbeiner durchaus hilfreich und angenehm sein, und wir hatten mit unseren Nachbarn mehr als nur Glück. So fand sich dann auch schnell eine unkomplizierte Lösung für unser Problem. Genau gesehen war es ja eigentlich Lumpis Problem, da sie ja rauswollte, aber wir unterstützten sie selbstverständlich in der Findung einer sehr einfachen Lösung: Sobald wir zu Hause waren, ließen wir Lumpi aus der Wohnung ins Treppenhaus, begleiteten sie zum Hauseingang und öffneten Madame die Haustür. So war der Weg frei für sie, neugierig und voller Freude durch ihr neues Quartier zu streifen. Wenn unser Fräulein genug gesehen hatte (oder sich eine Rangelei mit einem anderen Fellpiraten abzeichnete) postierte sie sich entweder direkt vor dem Hauseingang oder marschierte zum Garten-Sitzplatz unserer Nachbarn und ihrer »Temporär-Eltern«, um in unmissverständlichem Ton darauf aufmerksam zu machen, dass jetzt doch bitte jemand unverzüglich die Haustür öffnen und ihr Einlass ins Treppenhaus gewähren sollte. Die »Temporär-Eltern« klingelten dann aber zuerst bei uns, und erst wenn unsere Stimme in der Gegen sprechanlage ertönte, öffneten sie die Tür. Dann hörten wir ganz leise und dann immer stärker das Bimmeln des kleinen Glöckchens, das an Lumpis Hals hing, und Lumpi hüpfte leichtfüßig die Treppen hoch bis zu unserer Woh nungstür, wo wir sie gebührend begrüßten und in die Wohnung ließen. Sie quittierte das Prozedere mit einem zufriedenen Miauen. Offensichtlich stimmte der gebo tene Service für unser Katzenmädchen.
    Wenngleich Lumpi auch in der neuen Umgebung nicht zur erfolgreichen Jägerin avancierte, ließ sie es sich doch nicht nehmen, eines Tages eine Maus als Beute mit nach Hause zu bringen, um diese voller Stolz präsentieren zu können. Glücklicherweise ließ sie es bei diesem einen Mal bleiben, Lumpi setzte ihren Fokus in der Folge wieder mehr auf das Genießen und andere Beobachten als auf das Jagen. Ihre defensive Haltung konzentrierte sich nicht ausschließlich auf die Jagd, sondern prägte auch Begegnungen mit Kontrahenten, die im selben Revier – also streng gesehen in Lumpis Territorium – unterwegs waren. Kam es zu einem Zusammenstoß, so trat Lumpi in der Regel, ohne lange zu fackeln, den sofortigen Rückzug an. Diese umsichtige Haltung hatte die positive Folge, dass sie nur selten mit Verletzungen nach Hause kam. Flogen dann doch mal die Fetzen (weil Lumpi etwas zu spät die Flucht angetreten hatte), so fanden sich die Beweise in Form von Schrammen und losen Fellbüscheln mehrheitlich an den Hinterläufen. Ihren Kopf konnte Lumpi also jeweils geschickt aus der Schlinge ziehen.
    Im Sommer, wenn wir tagsüber nicht zu Hause waren, fungierte der Balkon als Außenterrain für Lumpi. Das gefiel ihr grundsätzlich sehr gut, aber es war eben doch kein vollwertiger Ersatz für einen ausgedehnten Streif zug durch ihr Revier. Hörte sie also, dass ihre »Temporär-Eltern« zufälligerweise zu Hause und draußen auf ihrem Sitzplatz waren, steckte sie ihren Kopf zwischen die Stäbe des Balkongeländers hindurch und bat unsere Nachbarn lauthals um Öffnung der Wohnungstür, damit sie nach draußen gehen konnte. Wurde der Bitte nicht unverzüglich stattgegeben, reklamierte Lumpi so lange (und Katzen sind bekanntlich sehr ausdauernd, wenn es um die Durchsetzung der eigenen Ideen geht), bis unsere lieben Nachbarn ein Einsehen hatten, zu uns hochkamen und der kecken Dame die Tür öffneten. Dass Katzen auch außerhalb der vier Wände über Personal verfügen kön

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