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Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0119 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella , Sharon Mignerey , Kathleen Creighton
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muss eine andere Erklärung geben. Vielleicht hat Onkel Dan ja auch etwas übersehen. Ich werde jedenfalls so lange danach suchen, bis ich es gefunden habe. Ich bin der festen Überzeugung, dass meine Mutter von jemand anderem getötet wurde, und dass dieser Jemand es dann so eingerichtet hat, dass es so aussah, als wäre mein Vater der Täter.”
    Cameron wusste, dass diese Reaktion nicht untypisch war. Wer konnte schon damit leben, dass ein geliebter Mensch eine so große Schuld auf sich geladen hatte? Aber es tat ihm leid für Serena. Er wollte einfach nicht, dass sie noch mehr litt.
    “Serena, der Fall ist abgeschlossen. Willst du jetzt wirklich diesen ganzen Staub aufwirbeln?”
    Eine solche Antwort hätte sie von ihm nicht erwartet. Aber wahrscheinlich hatte sie sich ja in ihm getäuscht. Enttäuscht wandte sie sich zum Gehen.
    “Es ist meine Entscheidung, Cameron”, erwiderte sie kühl. “Ach ja, tu mir bitte den Gefallen und schließ das Tor, wenn du gehst, ja?”
    Hilflos sah Cameron ihr nach. Er wusste, er hätte ihrer Bitte Folge leisten, in sein Auto steigen und fortfahren sollen. Aber er brachte es nicht übers Herz.
    “Serena”, rief er ihr nach.
    Sie hatte schon fast das Haus erreicht und ging unbeirrt weiter.
    “Serena! Du bist nicht allein!”
    Sie blieb stehen.

4. KAPITEL
    Langsam drehte Serena sich um. Ihre Blicke trafen sich. Sie holte tief Atem.
    “Soll das heißen, du wirst mir helfen?”
    “Ich werde tun, was ich kann”, versprach er ihr.
    Sie drehte sich um und kam langsam zurück. Sie sah ihn durchdringend an. Wenn er sie anlügen würde, hätte sie es gewusst.
    “Du könntest dir die alten Akten vornehmen”, schlug sie vor. “Das würde uns schon weiterbringen.”
    Cameron fühlte sich plötzlich sehr unbehaglich. Hin- und her-gerissen zwischen seinem Wunsch, ihr beizustehen, und seiner festen Überzeugung, dass der Fall abgeschlossen war, wollte er sie nicht im Stich lassen. Aber im Zeitalter der Computer waren Akten längst in irgendwelchen staubigen Kellern abgelegt, und niemand interessierte sich mehr für sie.
    Niemand außer Leuten wie Serena, deren Leben durch einen Fall wie diesen völlig durcheinandergeraten war.
    “Das ist keine schlechte Idee”, erwiderte er langsam. An wen würde er sich wohl wenden müssen, um Zutritt zum Archiv der Polizei von Bedford zu erlangen? Cameron sah sich im Geiste bereits riesige Aktenberge durchwühlen. Er seufzte tief.
    “An deiner Stelle würde ich mir nicht zu viel Hoffnung machen”, warnte er Serena. “Ich nehme an, du weißt, dass Dan Olson damals die Ermittlungen geleitet hat, bevor sie ihn zum Polizeipräsidenten ernannt haben. Ich bin sicher, dass ihm keine Beweise entgangen wären, die die Unschuld deines Vaters hätten belegen können.”
    Das weiß sie so gut wie ich, dachte er bei sich. Olson war schließlich der beste Freund ihres Vaters gewesen. Außerdem war er ihr Patenonkel. Der Fall war ihm ein persönliches Anliegen, und es war allgemein bekannt, dass ihn sein damaliger Vorgesetzter gefragt hatte, ob er ihn überhaupt übernehmen wollte oder ob er sich für zu befangen hielt. Aber Olsons Entschlossenheit, den Fall zu übernehmen, war eindeutig gewesen.
    “Tu mir den Gefallen und kümmere dich um die Akten”, erwiderte sie unbeirrt. “Den Rest besorge ich.”
    Er zögerte mit der Antwort, doch dann nickte er. Die Würfel waren gefallen, er hatte sich entschlossen, ihr zu helfen. Wozu mochte das führen? Ein paar Minuten lang hing etwas Unausgesprochenes, fast schon Intimes in der Luft.
    Was für schöne Augen sie hat, dachte Cameron bei sich. Dann gab er sich einen Ruck und wandte sich zum Gehen.
    “Also gut, ich muss ins Büro. Du hörst von mir.” Er griff in die Tasche seines Jacketts und zog seine Visitenkarte hervor. “Ruf mich an, wenn irgendetwas ist.”
    Nachdem er davongefahren war, studierte Serena die Karte aufmerksam. Neben seinem Namen stand darauf die Telefonnummer seines Büros im Polizeipräsidium. Cameron hatte ihr seine Hilfe als Polizist angeboten, nicht als Privatmann. Sie hatte nichts anderes erwartet.
    Das Autotelefon klingelte in dem Moment, als Cameron ins Auto einstieg. Er fluchte leise. Im Moment hatte er wirklich keine Lust, mit irgendjemandem zu sprechen. Ein Blick auf die Uhr überzeugte ihn davon, dass es spät wurde.
    “Ja?”, fragte er wütend und startete den Motor.
    “Es wird auch langsam Zeit, dass du antwortest”, drang Tina Rollins Stimme an sein Ohr.
    Tina Rollins

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