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Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0119 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella , Sharon Mignerey , Kathleen Creighton
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schloss die Tür zum Vorzimmer. Es war mit Sicherheit besser, die Sache allein mit Olson zu besprechen. Die Gerichtsverhandlung hatte sich doch länger hinausgezögert, als er vermutet hatte, und natürlich war er auch nicht dazu gekommen, den Stapel Papiere auf seinem Schreibtisch zu bearbeiten. Aber sobald er seinen Vorgesetzten in sein Büro hatte gehen sehen, hatte er seine Chance genutzt.
    “Ich möchte gern die Akte über die Morde in McKee Hill”, erwiderte er laut.
    “Und darf ich fragen, warum?”
    Es wäre ganz einfach gewesen, die Wahrheit zu sagen, aber Cameron hatte nicht das Gefühl, dass es in diesem Moment richtig gewesen wäre. Das Letzte, was er wollte, war, seinen Chef zu verärgern. Daher entschloss er sich zu einer Notlüge.
    “Mein Schwager gibt gerade eine Broschüre zum hundertsten Jahrestag von Bedford heraus. Sie listen alle wichtigen Ereignisse auf, die bis jetzt hier passiert sind. Und der Fall McKee war unser erster Mordfall.”
    Resigniert schüttelte Olson den Kopf.
    “Nicht zu fassen, wie sensationslüstern die Leute sind”, brummte er. Dann überlegte er kurz und nickte. “Klar können Sie sie haben, kein Problem. Die Akte befindet sich im Archiv.”
    Cameron wusste, wie groß das Archiv war. Wenn Olson ihm nicht mehr sagte, konnte er Stunden dort verbringen.
    “Wo genau?”, fragte er daher.
    “In der Barlow Street.”
    Damit erhob sich der Polizeipräsident. Das Gespräch war für ihn anscheinend beendet. Olson war ein Mann, der vor allem durch seinen kräftigen Wuchs und seine Größe auffiel. In seiner Jugend war er Basketballspieler gewesen und hatte sogar daran gedacht, diesen Sport professionell zu betreiben. Aber dann hatte er sich schließlich doch für eine Karriere bei der Polizei entschieden, und die Bürger von Bedford dankten es ihm. Solange er den Posten innehatte, konnten sie gut schlafen.
    “Und was macht ihr Bericht?”, fragte er Cameron.
    “Oh, ich bin fast fertig”, entgegnete Cameron und erhob sich ebenfalls. “Vielen Dank, Chef. So, jetzt muss ich aber zurück ins Büro, sonst bekomme ich Ärger mit Martinez.”
    Olson nickte. Er musste sich auf sein bevorstehendes Treffen mit der Bürgermeisterin vorbereiten und hatte nicht mehr viel Zeit. Doch bevor Cameron das Büro verlassen konnte, setzte er hinzu: “Reed, falls Sie Serena sehen, grüßen Sie sie von mir, ja?”
    Cameron blieb wie angewurzelt stehen. War das reiner Zufall, oder vermutete Olson etwas? Er räusperte sich verlegen.
    “Wie … woher wissen Sie, dass sie hier ist?”
    “Ach, ich habe da so meine Quellen”, erwiderte Olson lächelnd. “Ich bin schließlich nicht umsonst Polizeichef geworden.”
    Das hätte er sich denken können!
    “Warum grüßen Sie sie nicht selbst, Chef?”
    “Weil ich nicht sicher bin, ob sie mich sehen möchte, nach allem, was in jener schrecklichen Nacht geschehen ist. Ich möchte sie nicht noch mehr traumatisieren.”
    Cameron nickte. “Ich grüße sie gern von Ihnen.”
    “Fein. Und vergessen Sie den Bericht nicht, okay?”
    Cameron schloss die Tür hinter sich und eilte in sein Büro, wo Martinez, sein Partner, schon auf ihn wartete.

5. KAPITEL
    Komisch, wie die Dinge sich manchmal entwickeln, dachte Cameron, als er auf seinen Wagen zuging. Seit Wochen hatten er und seine Kollegen das abgelegene Lagerhaus beobachtet, in das nach dem Tipp eines Informanten ein Hehlerring stets seine Beute – vorwiegend Hi-Fi und Computergeräte – schaffte. Stundenlanges Warten hatte zu nichts geführt, doch nach vielen Tagen hatten sie jetzt endlich einen Erfolg zu verzeichnen. Die beiden Männer, die am Nachmittag aufgetaucht waren, um die gestohlene Ware dort zu verstecken, sahen eher wie Programmierer aus. Sie machten keinen besonders ausgekochten Eindruck, und mit der Polizei hatten sie offensichtlich gar nicht gerechnet. Mit hängendem Kopf ließ einer der beiden sich abführen, nachdem das Diebesgut sichergestellt worden war.
    Martinez, der, sein Laptop auf dem Schoss, im Auto saß und auf seinen Partner wartete, rückte auf den Beifahrersitz.
    “Der Chef wird sich freuen”, sagte er zu Cameron, nachdem dieser hinterm Steuer Platz genommen hatte. “Und ich freue mich schon auf heute Abend, wenn ich endlich wieder vor einem anständigen Monitor sitzen kann.”
    Cameron wusste, dass Martinez auf seinen neuen PC anspielte, mit dem er stundenlang im Internet surfen konnte. Ihm selbst war diese Begeisterung für die Technik vollkommen fremd.
    “Hat deine

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