Tiffany Duo Band 0124
Worte zu.
Schließlich bettete Alejandro seine Nichte wieder sanft in die Kissen zurück, zog ihr die Decke bis zum Kinn hoch und legte ihr eine Hand auf die Stirn. “Du bist sehr krank,
hija
. Haben sie dir das gesagt?”
“Molly hat es mir gesagt.” Das Kind zeigte auf sie, und Molly ging um das Bett herum auf die andere Seite und nahm Josefinas Hand. “Letzte Nacht.”
“Richtig.” Ihre Blicke trafen sich. “Wir haben miteinander gesprochen.”
“Tío”, sagte Josefina und sprudelte atemlos etwas auf Spanisch heraus. Alejandro unterbrach sie nach einem Moment und sagte: “Wir müssen Englisch sprechen, sonst kann Molly uns nicht verstehen.” Er schaute Molly an. “Sie hat erzählt, dass sie sich sehr genau überlegt hat, wofür sie das Geld, das ich ihr gegeben habe, ausgibt. Dass sie sich etwas zu essen dafür an einer Tankstelle kaufen konnte und es sogar noch geschafft hat, sich eine Decke zu organisieren, damit sie nachts nicht so friert.” Mit einem sanften Lächeln wandte er sich Josefina wieder zu und sagte: “Ich bin sehr stolz auf dich.”
Cathy winkte Molly zu und verließ das Zimmer. Molly atmete erleichtert auf. So hatte die Kleine wenigstens keinen Hunger gelitten. “Das ist gut.”
Alejandro schaute über seine Schulter. “Halten Sie Wache, während ich Josefina von unserem Plan erzähle.”
Als Molly und Alejandro eine Stunde später durch ein Wohnviertel mit kleinen, gepflegten Einfamilienhäusern fuhren, wuchs Mollys Nervosität. Alejandro sah es an der Art, wie sie das Lenkrad umklammerte und sich vorbeugte, als ob sie durch die Windschutzscheibe ihre Zukunft sehen könnte, wenn sie nur scharf genug hindurchspähte.
“Sind Sie beunruhigt wegen Ihres Bruders?”
Sie warf ihm einen Blick zu. “Ja.”
“Erzählen Sie mir, was ich von ihm wissen muss.”
“Josh ist ein guter Mensch”, sagte sie. “Aber wir haben unsere Eltern bei einem Autounfall verloren, als er sechzehn war, und diesen Verlust hat er nur sehr schlecht verkraftet. Jetzt ist er wild entschlossen sicherzustellen, dass in seinem Leben nie wieder etwas Schlimmes passiert, deshalb glaubt er, ständig alles kontrollieren zu müssen.”
Alejandro nickte. “Ich verstehe.”
“Aber das ist noch nicht alles.” Sie atmete tief durch. “Fragen Sie mich nicht, woher das kommt, aber er sieht es als seine heilige Pflicht an, sein Land nach ‘Illegalen’ durchzukämmen.” Sie hielt vor einem winzigen gelben Haus mit einem noch winzigeren Rasenstück davor. Alles an dem Haus und dem Garten wirkte fast peinlich aufgeräumt, bis hin zu dem aufgerollten Gartenschlauch, der an einem Caddie hing. “Wenn er auch nur den leisesten Verdacht schöpft, dass wir nicht wirklich verliebt sind, wird er es zu seiner persönlichen Sache machen, Sie abzuschieben.”
Er runzelte die Stirn. “Ist es dann klug, Molly?”
Sie machte den Motor aus und starrte einen langen Moment auf das Haus. “Nein. Klug bestimmt nicht. Aber es ist Ihre einzige Chance.”
Von Dankbarkeit überschwemmt, beugte er sich zu ihr hinüber und legte ihr eine Hand an die Wange. “Er wird keine Sekunde daran zweifeln, dass ich Sie liebe.”
“Da ist er”, flüsterte sie plötzlich. “Küssen Sie mich, wenn Sie es ernst meinen.”
Nun, damit hatte er kein Problem. Er überbrückte die geringe Entfernung zwischen ihnen, legte ihr seine Hand unters Kinn und hob sich ihr Gesicht entgegen. Und dann küsste er sie. In dieser Situation konnte er das Verlangen, das ihn die ganze Nacht gequält hatte, gut nutzen, was allerdings zur Folge hatte, dass er sich nicht so zurückhielt wie in der Nacht zuvor. Er überredete sie sanft mit seiner Zungenspitze, ihre Lippen zu öffnen, und spürte, wie ein Feuerball in ihm explodierte, als sich ihre Zungen trafen. Ihre Arme legten sich um seinen Hals, ihre Finger wühlten sich in sein Haar, und dann ließ sie, wie in wirklicher Leidenschaft entbrannt, den Kopf in den Nacken sinken und zog ihn noch enger an sich, während ihre Zungen einander liebkosten.
Er spürte, wie er hart wurde, und sagte sich, dass es genug war, dass dieser Kuss gut genug für ihren Bruder war.
Aber sie schien das anders zu sehen, deshalb ließ er seinem Verlangen vollends die Zügel schießen. Er saugte an ihrer Unterlippe und hörte sie genüsslich aufstöhnen, deshalb machte er es noch einmal und suchte dann wieder ihre Zunge. Molly schmiegte sich eng an ihn, und er spürte ihre Brüste an seinem Brustkorb.
Ein Klopfen an der
Weitere Kostenlose Bücher