Tiffany Duo Band 0124
sich wegen Ihrem Bruder keine Sorgen mehr zu machen. Wir werden bald weg sein, und er wird nichts erfahren.”
Molly beugte den Kopf. Befreite sich aus seinem Griff, um ein bisschen Abstand zu bekommen. “So einfach ist es nicht, Alejandro.”
“Warum? Was meinen Sie damit?”
“Ich habe Ihnen gesagt, dass sie krank ist. Sie wissen etwas davon … Sie waren mit ihr beim Gesundheitsdienst, richtig? Und dort hat man Ihnen ein Inhalationsgerät mitgegeben.”
Er runzelte die Stirn. “Ja, sie haben gesagt, dass sie Asthma hat.”
“Es ist kein Asthma. Wir sind uns noch nicht ganz sicher, aber es sieht aus wie Tuberkulose.” Sie schüttelte den Kopf und sprudelte den Rest sehr schnell heraus. “Wir haben die Testergebnisse noch nicht, aber ich kann Ihnen jetzt schon sagen, dass es höchstwahrscheinlich TB ist. Es ist ernst, und sie wird für eine Weile im Krankenhaus bleiben müssen.”
Er berührte leicht ihre Hand. “Molly, reden Sie etwas langsamer, okay?”
“Entschuldigen Sie.” Aber sie holte noch einmal tief Luft, um den Rest auch noch schnell hinter sich zu bringen. “Ich habe immer wieder darüber nachgedacht, und ich weiß nicht, was Sie denken, aber es gibt keine richtigen Antworten. Nicht, ohne zu lügen.” Sie brauchte dringend Bewegung, deshalb sprang sie jetzt auf und begann im Zimmer auf und ab zu gehen, dann drehte sie sich um und verschränkte die Arme vor der Brust.
“Hier ist mein Vorschlag … wir könnten allen erzählen, dass wir uns schon seit einiger Zeit kennen und uns Hals über Kopf verliebt haben. Wir heiraten, dann kann Josefina hier behandelt werden, und Sie können sich ebenfalls untersuchen lassen, ohne dass Sie das Risiko eingehen müssen, abgeschoben zu werden. Und vielleicht finden Sie ja auch eine richtige Arbeit hier in der Gegend, weil Josefina achtzehn Monate in Behandlung bleiben muss.”
Er saß reglos da, seine Gedanken waren nicht zu entziffern. “Sagen Sie das noch einmal. Und ganz langsam, bitte. Ich will nichts falsch verstehen.”
Molly, deren Wangen vor Aufregung brannten, atmete tief durch. “Wenn wir heiraten, kann Josefinas Krankheit hier behandelt werden.” Sie hob eine Schulter. “Wir brauchen nicht lange verheiratet zu bleiben. Sobald Sie die amerikanische Staatsbürgerschaft haben, können wir uns wieder scheiden lassen.”
Er wandte den Kopf ab. Molly presste die Lippen aufeinander, ließ ihr Angebot auf ihn einwirken, wobei sie sich beunruhigt fragte, ob sie ihn womöglich beleidigt hatte. “Ich mache es nicht nur für Sie”, fügte sie hinzu. “Es wird herauskommen, dass Molly Sheffield, die Schwester des Hilfssheriffs, einem illegalen Einwanderer Unterschlupf gewährt hat. Dazu kommt, dass ich meine Stellung als Krankenschwester ausgenutzt habe, um mir verschreibungspflichtige Antibiotika zu verschaffen, und eine Behandlung durchgeführt habe, zu der ich nicht befugt war.”
Als er immer noch nichts erwiderte, schüttelte sie schließlich den Kopf. “Schön”, sagte sie. “Sie haben Recht, es war eine törichte Idee. Ich wollte Sie nicht beleidigen.”
Er hob den Kopf. “Beleidigen?”
Sie fuhr nervös mit den Händen durch die Luft, bis sie sie schließlich fest ineinander verklammerte. “Ja.”
Alejandro erhob sich und straffte die Schultern. “Sie beleidigen mich nicht. Ganz im Gegenteil.” Er berührte ihre Schulter. “Aber ich habe auch meine Ehre.”
Molly stand steif da und schaute zu ihm auf, unfähig, gegen die Tränen der Demütigung oder die Schamröte, die ihr ins Gesicht schoss, anzukämpfen. Als er es sah, hob er seine Hände und berührte mit den Fingerspitzen ihre Wangen. Zu ihrer eigenen Verteidigung begann sie: “Sie müssen denken …”
“Ich denke, Sie sind freundlich.” Er lachte ein bisschen. “Ich denke, Sie sind Mutter Teresa, hm? Es scheint so.” Seine Hände legten sich auf ihre Oberarme. “Wenn Sie das für meine Nichte und mich tun wollen, werde ich mich bei Ihnen revanchieren. Ich mache alles, worum Sie mich bitten. Ihr Haus renovieren. Ihre Felder bepflanzen. Sie im Auto durch die Gegend fahren.”
Seine Augen glühten. Seine Hände auf ihren Armen waren merkwürdig intensiv. Sie atmete zitternd aus. “Dann sind wir uns ja einig.” Wieder biss sie sich auf die Lippe. “Da ist noch etwas.”
Er ließ sie los und trat einen Schritt zurück. “Jeder kennt mich hier. Es wird nur funktionieren, wenn wir so tun, als seien wir irrsinnig verliebt.”
Ein mutwilliges, oh, so
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