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Tiffany Duo Band 0124

Tiffany Duo Band 0124

Titel: Tiffany Duo Band 0124 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Wind Barbara Ankrum Diane Pershing
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anrufen und ihr gute Nacht sagen. Darf ich das?” Er hob die Hand, diejenige, an der er den Türkisring trug, und berührte ihr Gesicht. “Danke für alles, Molly. Du bist eine gute Frau. Wenn dir etwas einfällt, was ich für dich tun kann, sagst du es mir, ja?”
    “Ja”, gab sie zurück. “Versprochen.” Sie sah, dass es ihn ganz krank machte, so abhängig von ihr zu sein. Sie nahm sich vor, sich zu erkundigen, ob es nicht irgendwo Arbeit für ihn gab. Es würde seinem Stolz guttun, wenn er ein bisschen Geld ins Haus brachte. Dann lächelte sie. “Im Augenblick gibt es zwei Dinge, die du für mich tun kannst. Ich male auch, aber nicht so gut wie du. Ich hätte gern, dass du mir ein paar Sachen beibringst. Meinst du, das geht?”
    “Aber ja!” Sein Gesicht leuchtete auf. “Es würde mir Spaß machen.”
    “Und das andere … ich würde wirklich gern Spanisch lernen.”
    “Kein Problem.” Er winkte ihr zu. “Wir fangen gleich morgen an. Geh jetzt duschen. Ich räume nur noch schnell meine Sachen ein, und dann bin ich weg, und du wirst nicht einmal merken, dass ich heute Abend hier bin.” Er fuhr ihr flüchtig übers Haar, dann ließ er sie allein.
    Es war genau das, was Molly wollte. Und nicht genug damit, dass er ihr ihren Wunsch von den Augen abgelesen hatte, fühlte er sich auch nicht angegriffen deswegen. Ein außergewöhnlicher Mann.

10. KAPITEL
    Am nächsten Tag schien die Sonne strahlend vom Himmel, als Alejandro frisch und ausgeschlafen erwachte. Molly machte sich bereits auf der Veranda zu schaffen, und das Erste, was sie ihm sagte, war, dass sie es vielleicht doch mit den Hühnern versuchen wollte. Nachdem sie zusammen gefrühstückt hatten, fuhren sie ins Krankenhaus, wo Molly zwei Wochen Urlaub beantragte, dann gingen sie zu Josefina, die wie alle kranken Kinder quengelig war.
    Gegen Mittag fuhr Molly in die Stadt und kaufte einige Spielsachen, wie alle kleinen Mädchen sie lieben — Malbücher und Anziehpuppen aus Papier, Wachsmalkreiden und Buntstifte sowie ein paar Bilderbücher mit einfachen Geschichten, die Josefina selbst lesen konnte, und ein Buch mit Rechenaufgaben. Auf dem Weg zur Kasse entdeckte sie ein Regal mit Stofftieren und suchte noch einen Plüschhund aus.
    Bevor sie zu Josefina ging, schaute sie kurz im Schwesternzimmer rein. “Wie geht es ihr, Annie?”, erkundigte sie sich bei ihrer Kollegin.
    Annie, eine Lateinamerikanerin in den Zwanzigern, schüttelte besorgt den Kopf. “Es ist tatsächlich TB. Die Laborergebnisse sind da.” Sie seufzte schwer. “Das Schlimme ist die Infektion. Sie hat eine sehr schlechte Blutsenkung, und die Ärztin befürchtet, dass sie eine Lungenentzündung haben könnte.”
    “Ich verstehe. Weiß ihr Onkel Bescheid?”
    “Noch nicht. Er wirkte sowieso schon so beunruhigt. Du solltest es ihm schonend beibringen.” Annie warf einen Blick über die Schulter und fragte dann mit einem Augenzwinkern: “Wo hast du ihn her? Er sieht absolut umwerfend aus. So einen will ich auch.”
    Molly lachte. “Einen Bruder hat er leider nicht, aber vielleicht einen Cousin, hm?”
    Annie seufzte. “Und er ist so höflich. Ich lerne nie höfliche Männer kennen.”
    “Ich sollte jetzt wohl besser reingehen, wenn er sich Sorgen macht.” Molly griff nach ihrem Einkaufskorb und ging den Flur hinunter zu Josefinas Zimmer. Als sie die Tür öffnete, sah sie Alejandro mit einem schon ziemlich zerfledderten Buch in der Hand neben Josefinas Bett sitzen. Er war gerade dabei, ihr eine Geschichte vorzulesen, doch jetzt hielt er inne und schüttelte den Kopf. “Dieses Wort hier, ich kenne es nicht. Du musst mir helfen.”
    Josefina lachte. “Es heißt
weiß
, Tío. Du kennst es.”
    “Ach,
weiß
! Ja, klar, jetzt verstehe ich.” Er hob den Kopf und fing Mollys Blick auf. “Was für ein Glück, dass ich so ein kluges Mädchen habe, das mir helfen kann, nicht wahr?” Sein Tonfall war leicht, aber Molly sah die Sorgenfalten um seinen Mund. Und als Josefina einen Moment später laut und quälend hustete, verstand Molly, warum.
    Und er selbst war auch noch lange nicht gesund. “Hast du auch schön aufgepasst, dass dein Onkel etwas isst, so wie ich es dir aufgetragen habe?”, erkundigte sich Molly bei Josefina. Sie registrierte besorgt den feinen Schweißfilm auf der Stirn des Mädchens.
    “Ich habe es ihm gesagt, aber er wollte nicht.”
    “Ich habe deinen Pudding gegessen!”
    “Eine echte Leistung, was?” Molly zwinkerte der Kleinen zu, dann stellte sie

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