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Tiffany Duo Band 0124

Tiffany Duo Band 0124

Titel: Tiffany Duo Band 0124 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Wind Barbara Ankrum Diane Pershing
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gebetet, dass es aufhören würde.”
    Eine Welle der Traurigkeit erfasste sie. “Ich weiß noch, einmal bin ich hervorgekrochen und habe meinen Vater beim Arm gepackt. Ich habe ihn angefleht, er solle aufhören, Nina zu schlagen. Aber er schüttelte mich ab und schlug weiter auf Nina ein. Sie ist ein paar Mal von zu Hause weggelaufen, aber er hat sie immer wieder zurückgeholt. Bis auf das letzte Mal. Ich habe sie seit mehr als fünfzehn Jahren nicht mehr gesehen.”
    Nick hatte ihr schweigend zugehört. “Ich hasse Männer, die Frauen schlagen”, erklärte er düster. “Aber noch mehr hasse ich jeden, der Kinder schlägt.”
    Ein leichter Nebel trübte die Sicht, als sie den Washington Boulevard entlang durch die Nacht fuhren.
    “Wann hast du zuletzt gegessen?”, fragte Nick, als sie sich der Abzweigung vom Anleger näherten.
    “Keine Ahnung.”
    Er fuhr auf den Parkplatz eines Cafés. “Dann werden wir jetzt essen.”
    Carly legte eine Hand auf seinen Arm. Die Berührung war ganz zaghaft. “Lass mich das Abendessen für dich zubereiten”, schlug sie vor. “So kann ich mich erkenntlich zeigen. Ich bin eine großartige Köchin, auch wenn ich das selbst sage.”
    “Das ist nicht nötig”, wehrte er ab.
    “Aber ich möchte es gern tun.”
    “Ich esse gern Fleisch und Kartoffeln.”
    “Dann wird es Fleisch und Kartoffeln geben.”
    Sie gingen in den Supermarkt und kauften ein. In seiner Wohnung packten sie die Einkäufe aus … Steaks, Kartoffeln, alles Nötige für einen Salat, Wein. Und dann schickte Carly ihn raus. Nick bot an, den Salat zu machen, aber sie lehnte ab, versicherte ihm, dass sie besser allein zurechtkomme.
    “Na ja, wenn du sicher bist, dass du mich nicht brauchst.”
    “Tue ich nicht”, antwortete sie.
    “Dann sehe ich mir die Sportresultate an.” Und damit verließ er die Küche.
    Carly seufzte erleichtert auf. Jetzt konnte sie all ihre Probleme für eine Weile vergessen und sich auf das Kochen konzentrieren.
    Sie suchte nach dem Korkenziehen, und als sie endlich fündig geworden war, machte sie die Flasche Rotwein auf, die sie gekauft hatten. Das Geräusch, als sie den Korken herauszog, ließ sie innehalten. Sie stand ganz still.
    Wein.
    Sie starrte den Korken an. Da war irgendetwas mit Wein.
    “Noch Wein?”, fragte der Kellner Richard.
    Carly stellte die Flasche hin und hielt sich am Rand der Arbeitsplatte fest. Ein weiteres Teil ihres Erinnerungspuzzles kam zum Vorschein.
    Richard. Er redet und redet, krampfhaft bemüht, ungezwungen zu wirken. Aber er kann sie nicht täuschen, sie spürt seine Nervosität. “Carly, bitte, ich flehe dich an. Du brauchst nur eine Nacht mit diesem Mann zu verbringen. Nur eine Nacht, das ist alles. Keine fiesen Sachen, darauf hast du mein Wort. Ich würde dich ja gar nicht bitten, wenn ich nicht so tief im Schlamassel stecken würde. Ich schwöre dir, die bringen mich um, Carly, wenn du das nicht für mich tust.”
    Sie kann nicht fassen, was sie da hört. “Du willst, dass ich mit jemandem die Nacht verbringe? Mit irgendeinem mir fremden Mann, damit du deine Schulden loswirst?”
    “Ja. Nur eine Nacht, das ist alles. Verdammt, du kannst die Augen zumachen und so tun, als wäre es Robert Redford, wie in dem Film. Bitte, Carly, ich werde dich auch nie wieder um irgendetwas bitten.”
    Ungläubig starrt sie ihn noch einen Moment lang an, dann wirft sie die Serviette auf den Tisch, schnappt sich ihre Handtasche und stürmt aus dem Restaurant. Auf dem Parkplatz holt er sie ein, packt sie bei den Schultern und wirbelt sie herum, sodass sie ihn ansehen muss.
    “Es tut mir leid”, sagt er und umklammert ihren Arm. “So leid.”
    “Es tut dir leid? Also, du verdammter …”
    Ihr wird schwindelig. Und dann wird alles schwarz
.

5. KAPITEL
    Nick lag ausgestreckt auf dem Sofa und nickte immer wieder ein, während er den Sender ESPN sah. Plötzlich hörte er einen leisen Schrei aus der Küche. Er schreckte auf, sprang vom Sofa und fuhr mit der Hand zu der Stelle, an der er sonst das Pistolenhalfter trug. Dann war er blitzschnell an der Küchentür.
    Carly stand stocksteif beim Spülbecken und starrte auf den Korken in ihrer Hand. Eine offene Weinflasche stand neben ihr auf der Arbeitsplatte. Carly schien unverletzt und so in Gedanken vertieft, dass er sie nicht erschrecken wollte.
    “Was ist passiert?”, fragte er behutsam.
    Ohne ihn anzusehen, antwortete sie: “Ich habe mich an das Abendessen mit Richard erinnert. Ich meine, ich erinnere mich

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