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Tiffany Duo Band 0133

Tiffany Duo Band 0133

Titel: Tiffany Duo Band 0133 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sizemore Virginia Kantra Linda Turner
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Baumstümpfe in allen Größen ragten schwarz in den Himmel, und ein paar Bäume reckten ihre kahlen Äste. Schwere Maschinen, die in Form und Größe an Dinosaurier erinnerten, krümmten sich in den Schatten. Es sah aus wie ein Bombenkrater oder wie auf einem fremden Planeten oder wie eine von einer Sturmflut verwüstete Landschaft.
    “Du hast mich hierher gebracht, um mir das zu zeigen?”
    Er fuhr langsam nach vorn auf die kahle Lichtung. “Ja.”
    “Hier ist nichts.”
    Nur Leere. Unwirtlichkeit. Sie war enttäuscht, mehr als enttäuscht, und die kleinen Funken sexueller Erregung, die in ihr aufgeflammt waren, verlöschten angesichts seines offensichtlichen Desinteresses. Sie fühlte sich so trist wie die Gegend, die sie umgab.
    “Das kommt dir nur so vor, weil du nicht genau hinschaust”, erwiderte Sean. Er parkte den Truck und ging darum herum, um ihr die Tür öffnen. “Steig aus.”
    Sie zögerte.
    Er streckte ihr die Hand hin, und in seiner Stimme schwang leichte Ungeduld mit, als er wiederholte: “Steig aus.”
    Seine ausgestreckte Hand übersehend, sprang sie vom Trittbrett und knickte um, weil sie auf einer unebenen Stelle aufgekommen war. Sean reagierte blitzschnell und schob ihr seine Hände unter die Ellbogen. Es wäre die perfekte Gelegenheit gewesen, sie an sich zu ziehen, ihr tief in die Augen zu schauen und ihr etwas Zweideutiges ins Ohr zu flüstern.
    Sean ließ ihre Arme los und ging nach hinten zur Ladefläche des Trucks.
    Okay, dann dachte er also nicht an Sex. Das hatte er eben klargemacht. Debbie stieß einen leisen Seufzer aus und folgte ihm.
    Sean machte die Ladeklappe auf, holte die zusammengefaltete Decke heraus, mit der er die Möbel abgedeckt hatte, schüttelte sie aus und breitete sie auf der leeren Ladefläche aus, wobei er ihr einen guten Blick auf seine muskulösen Unterarme und seinen wohlgeformten Rücken gewährte, dann kletterte er auf die Ladefläche. Er kniete sich hin und streckte ihr die Hand entgegen. Diesmal ergriff sie sie. “Hüpf rauf.”
    Nachdem sie sich zu ihm gesellt hatte, befahl er: “Leg dich hin.”
    Sie zwang sich zu übersehen, dass ihr Puls schneller zu schlagen begann. Er dachte nicht an Sex. Oder? “Warum?”
    Wieder blitzten seine weißen Zähne in der Dunkelheit auf. “Vertrau mir.”
    Sie sehnte sich so sehr nach ihm, dass es wehtat, aber sie ignorierte es, so gut sie konnte, und scherzte: “Weißt du, wie viele Mädchen auf diesen Satz schon reingefallen sind?”
    “Ich bin mit dem Zählen nie nachgekommen”, gab er mit ausdruckslosem Gesicht zurück und lachte leise über ihren eisigen Blick. “Schöne Debbie. Machst du es? Bitte.”
    “Also schön”, brummte sie. Sie ließ sich unelegant auf den Rücken fallen. Die Sterne funkelten über ihr. “Und nun?”
    “Schließ die Augen.”
    Sie wagte es nicht zu glauben, dass er nur versuchte, sie auszutricksen, weil sie sich so deprimierend sicher war, dass er es nicht versuchte. Sie schloss die Augen.
    Seine Stimme durchdrang die Dunkelheit. “Was riechst du?”
    Sie schrak zusammen. “Ich – Holz?”
    Seine warme Hand legte sich auf ihre. Er drückte sie beruhigend. “Kienteer”, sagte er. “Wacholder. Eiche. Zedern.”
    Sie konnte die Gerüche nicht unterscheiden, aber seine tiefe Stimme hüllte sie ebenso angenehm ein wie seine Finger ihre Hand. Sie wollte protestieren: Man fuhr mit einem tollen Mann nicht in den Wald, um über Bäume zu reden. Aber etwas anderes hatte er offenbar nicht im Sinn. Und so ließ sie seine Worte wie sanfte Wellen über sich hinwegplätschern, während sie unter sich die harte Ladefläche spürte und an ihren Knien den warmen Nachtwind. Sensibilisiert für die Unterströmungen der Nacht, lag sie ganz still da und nahm sie in sich auf – den durchdringenden Duft der Kiefern, den erdigen Geruch verwesender Blätter.
    “Für mich riecht es nach Herbst.”
    “Das ist das Tannin von den gefällten Eichen.”
    “Es riecht – traurig. All diese toten Bäume.”
    “Traurig? Nein, dadurch kommt in den Wald neues Leben, und wir bekommen neue Tische und Stühle. Häuser. Kinderbetten. Man muss es nur richtig machen, man muss seine Seele in die Arbeit legen. Wir leben mit zu viel Plastik.”
    “Du bist ein Künstler”, sagte sie zärtlich.
    “Ich?” Er klang verlegen. “Niemals. Ich bin nur ein ganz normaler Schreiner.”
    Aber diesmal irrte er sich. Er war so viel mehr. Er legte alles, was er war, in seine Arbeit und verstand es, Nutzen mit Hoffnung zu

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