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Tiffany Duo Band 0133

Tiffany Duo Band 0133

Titel: Tiffany Duo Band 0133 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sizemore Virginia Kantra Linda Turner
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verlor, was ihr Mann ihr hinterlassen hatte. Nicht auf Kosten ihrer eigenen Sicherheit.
    “Ich werde meine Mutter nicht um Geld bitten”, sagte Debbie heftig.
    “Sicher, sicher. Das müssen Sie auch nicht. Ich wette, das Haus ist versichert. Gegen, sagen wir … Feuer?”
    Für ein paar schreckliche Sekunden ließ Debbie die Schlussfolgerung, die sich ihr bei seinen Worten aufdrängte, einsickern.
    “Versuchen Sie …” Die Worte blieben ihr im Hals stecken. Werden Sie deutlich, hatte Agent Gowan sie instruiert. “Versuchen Sie mich zu bedrohen?”
    “Mrs Fuller.” Seine Stimme klang vorwurfsvoll. “Ich sage nur, wie es kommen könnte. Sie haben die Wahl.”
    Ihre Handflächen schwitzten. Sie schwitzte am ganzen Körper, was seltsam war, weil ihr kalt war. So kalt. “Ich habe keine Wahl.”
    “Sonntag”, sagte er. “Das gibt Ihnen noch genug Zeit, um zur Bank zu gehen, aber nicht genug, um irgendeine Dummheit zu machen. Geben Sie mir Ihre Nummer, dann bleiben wir in Verbindung.”
    Sie verstand nicht, worauf er hinauswollte. Ihr Hirn fühlte sich an wie Matsch. “Meine Nummer? Ich bin hier.”
    “Sie haben doch sicher ein Handy? Glauben Sie mir, Sie werden meinen Anruf nicht verpassen wollen.”
    Sie hatte ein Handy, für den Fall, dass eins ihrer Kinder sie erreichen musste, wenn sie unterwegs war. Sie gab ihm die Nummer.
    “Gut. Die volle Summe, in bar, am Sonntag. Ich melde mich.”
    “Aber …”
    “Überlegen Sie es sich gut, Mrs Fuller. Sie haben eine Menge zu verlieren.” Er legte auf.
    Debbie sank gegen die Wand, wobei sie immer noch den Hörer umklammerte. Sie wollte wimmern. Sie wollte weinen und getröstet werden. Sie wollte sich in starke Arme flüchten. Sie wollte Sean.
    Es ist nicht sein Problem, rief sie sich scharf zur Ordnung.
    Das Telefon wurde vom FBI abgehört, und sie konnte jetzt nur warten, bis Agent Gowan sich bei ihr meldete. Aber wenn bis dahin …
    Ü
berlegen Sie es sich gut, Mrs Fuller
.
    Sie begann zu zittern.
    Im Fernsehen nebenan kam jetzt, der Musik nach zu urteilen, Werbung, und Myra Jordan zwitscherte: “Debbie? Wer war das denn eben am Telefon?”
    “Niemand, Mama.”
    Sie musste sofort raus hier. Sie würde nicht über den Hof zu Sean rennen. Sie löste sich von der Wand, ihr Blick glitt über den Stapel mit Aufsätzen auf dem Küchentisch und die drei Waschkörbe mit Wäsche zu ihren Joggingschuhen in der Ecke bei der Tür.
    Bloß weg hier.
    Sie schnappte sich die Schuhe und band mit zitternden Fingern die Schnürsenkel. Nebenan plapperte der Fernseher.
    Dankbar für welches Programm auch immer, das die Aufmerksamkeit ihrer Mutter beanspruchte, rief Debbie: “Ich bin kurz weg. Ich muss meinen Kopf ein bisschen auslüften.”
    “In Ordnung, Liebes”, antwortete Myra.
    Debbie rannte.
    Sie musste eine Meile zurücklegen, ehe sich ihr Blut endlich erwärmte, ehe sich ihre Muskeln lockerten und ihr Herz in einem gleichmäßigen harten Rhythmus zu schlagen begann.
    Kontrolle. Sie gratulierte sich selbst. Das war es, was sie brauchte. Um sich fit zu halten und um wenigstens über einen kleinen Teil ihres Lebens die Kontrolle wiederzuerlangen, hatte sie nach Dougs Tod wieder mit dem Laufen angefangen. Es wirkte schneller und war billiger als ein Therapeut, den sie dafür bezahlte, dass er ihr sagte, dass sie unter Stress stand. Das wusste sie selbst.
    Sie rannte. Sie hatte eben ihren Rhythmus gefunden, als sie auf die Scheinwerfer hinter sich aufmerksam wurde.
    Plötzlich wurde sie sich ihrer Isolation bewusst.
    Sie durfte jetzt nicht überreagieren. Es war bestimmt nur irgendein Arbeiter, der zur Spätschicht musste, oder irgendein Jugendlicher, der von einem Besuch bei Freunden nach Hause fuhr …
    Debbie ging noch näher an den Straßenrand und verlangsamte ihr Tempo. Das Auto hinter ihr wurde ebenfalls langsamer. Kam ihr dieses Motorengeräusch nicht irgendwie bekannt vor?
    Sie stolperte. Das Blut rauschte ihr in die Ohren. Auf dieser Straße gab es keine Lampen, nur das schwache Licht des Mondes, das im grellen Lichtkegel der Scheinwerfer unterging. Sie würde nicht stehen bleiben. Sie würde sich nicht umdrehen. Sie würde keine Panik aufkommen lassen, es sei denn, das Auto hinter ihr hielt an und jemand stieg aus.
    Kies knirschte. Das Auto stoppte. Sie hörte eine Tür knallen.
    Oh, Gott. Sie rannte weiter.
Leiche einer Lehrerin im Wald gefunden
schrie eine Schlagzeile in ihrem Kopf.
    Rennende Schritte hinter ihr. Eine tiefe männliche Stimme rief etwas.

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