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Tiffany Duo Band 0133

Tiffany Duo Band 0133

Titel: Tiffany Duo Band 0133 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sizemore Virginia Kantra Linda Turner
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Sie stutzte. War das …?
    Bevor sie ihren Gedanken zu Ende denken konnte, wurde sie von einer Hand am Ellbogen gepackt. Sie versuchte sich aus dem Griff herauszuwinden, aber er war zu fest, und sie war außer Atem. Jetzt packte sie der Angreifer auch noch mit der zweiten Hand und zog sie an seinen heißen, harten Körper. Mit einem verzweifelten Schrei wirbelte sie herum und stieß ihm ihren Ellbogen mit voller Wucht in den Bauch.
    “Au! Verdammt.”
    Sean.
    Sie hörte auf sich zu wehren und schaute ihm ins Gesicht.
    “Du hast mir fast die Rippen gebrochen”, beschwerte er sich.
    “Du hast mir einen Schreck eingejagt”, keuchte sie.
    “Und du mir. Deine Mutter sagte, du wärst kurz weggegangen. Was, wenn ich ein böser Bube gewesen wäre?”
    Ihr Herz hämmerte immer noch. Sie hob die Augenbrauen. “Ich schätze …, dann hätte ich dir auch fast die Rippen gebrochen”, sagte sie mühsam, nach Luft ringend.
    Er brummte etwas nicht sehr Vornehmes.
    Debbie hätte fast gelächelt.
    “Heilige Mutter Gottes, hast du immer noch nicht begriffen, dass der nette Frank irgendwo da draußen ist?”
    Er brüllte sie so an, wie sie Chris angebrüllt hatte, als er mit drei auf die Straße gerannt war. “Natürlich habe ich das begriffen …”
    “Na prima.” Er ließ sie los und fuhr sich mit der Hand durch seine langen Haare. “Wirklich prima.”
    “Ich verstehe nicht, warum du so wütend bist. Es ist nicht dein Problem.”
    “Aber vielleicht hätte ich ja gern, dass es mein Problem ist.”
    “Bestimmt nicht”, sagte sie erschöpft. “Das hätte niemand gern. Sogar ich will meine Probleme nicht.”
    Er schaute sie im gleißenden Licht der Scheinwerfer aus halb zugekniffenen Augen an. “Debbie …”
    “Doug wollte sie auch nicht.” Sie holte tief Atem. “Was es erklärt, warum er Selbstmord begangen hat, schätze ich.”
    Sean fluchte und riss sie abrupt in seine harten, starken Arme. Sein Herz hämmerte gegen ihre Handflächen. Sein Atem strich über ihr Haar. “Was zum Teufel machst du mit mir, Debbie? Was soll ich bloß mit dir tun?”
    Seine Zärtlichkeit bewirkte das, was seine Wut nicht geschafft hatte. Sie spürte die Tränen in ihrer Kehle brennen und schluckte heftig.
    “Ich weine nicht”, brummte sie in sein Hemd.
    “Wein ruhig. Du solltest weinen.”
    “Nein, ich werde hässlich, wenn ich weine.”
    “Wer sagt das?”
    “Ich. Kleine, hübsche Mädchen weinen kleine, hübsche Tränen. Mein Gesicht wird rot und hässlich.”
    “Du meinst, du siehst dann wie ein Mensch aus und nicht wie eine Puppe.”
    Sie erschauerte. Er fuhr ihr sanft mit den Fingern durchs Haar. Strich es zurück, küsste ihre Schläfe, die kleine Stelle zwischen ihren Augenbrauen und ihren Nasenrücken. Sein Atem war warm. Seine Lippen waren fest. Er küsste ihren Wangenknochen und ihre nassen Wimpern.
    “Wie ein Mensch aus Fleisch und Blut”, sagte er. “Du bist einer der natürlichsten Menschen, die mir je begegnet sind. Und du kannst in meinen Armen jederzeit weinen.”
    Sie wusste genug, um ihm nicht zu glauben. Es tat zu weh. “Jederzeit, bis du gehst.”
    “Was willst du, Debbie?”, fragte er leise. “Versprechen?”
    Wann hatten ihr Versprechen jemals etwas genützt? Die Versprechen ihres Vaters, ihrer Mutter, Dougs?
    “Ich weiß nicht”, sagte sie. “Versprechen bringen mir nicht viel Glück. Was bietest du mir an?”
    “Ich weiß nicht. Lass es uns im Auto herausfinden. Mir ist nicht ganz wohl dabei, wenn wir so in der Landschaft herumstehen.”
    Gleich darauf saßen sie im Auto. Debbie lehnte den Kopf gegen die kühle Scheibe und schloss die Augen. Sean legte den ersten Gang ein und fuhr los. Er fuhr mit offenem Fenster, und nach einer Weile war ihr Kopf wieder so weit klar, dass sie die Augen öffnete.
    Sie setzte sich auf. “Das ist nicht der Weg nach Hause.”
    “Ich weiß.”
    “Wohin fährst du?”
    Seine weißen Zähne blitzten in der Dunkelheit auf. “Spazieren.”
    “Ich muss zurück. Ich muss noch Aufsätze …”
    “Das hier ist wichtiger. Du brauchst es. Und ich brauche es auch.”
    Sean bog auf einen holprigen Waldweg ein.
    “Wohin fährst du?”
    “Das wirst du gleich sehen. Ich möchte dir etwas zeigen.”
    Und dann hörte der Wald abrupt auf. Über ihnen wölbte sich der dunkle, mit glitzernden Sternen übersäte Nachthimmel. Debbie schaute durch die Windschutzscheibe auf eine Lichtung mit großen Sumpflöchern, zwischen denen sich Wurzelgeflecht über den Boden zog.

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