Tiffany Duo Band 0133
ratterte die Fakten herunter.
“Kirchliche Trauung. St. Margaret’s. Vier Brautjungfern. In Blau. Weißes Hochzeitskleid. Viele Blumen. Empfang im Hotel. Flitterwochen in Michigan.”
“Michigan?”
“Ich weiß auch nicht, warum.”
Hope konnte sich das Ganze lebhaft vorstellen. In diesem Moment fühlte sie sich Tiger so nahe wie noch nie zuvor. Fast hatte sie das Gefühl, als wären sie zusammen zur Schule gegangen. Es fühlte sich wundervoll an, sehr vertraut.
Hope legte den Kopf zurück und lachte laut. Er nutzte die Gelegenheit, um ihren Hals zu küssen. Dann wanderten seine Lippen tiefer und liebkosten ihre Brust. Hope genoss es. Sie wusste, dass außer ihnen weit und breit niemand zu sehen war. Nichts zählte außer der Leidenschaft, die sie füreinander empfanden.
“Lass uns von hier verschwinden”, schlug er zwischen zwei Küssen vor.
Hope zögerte nur kurz, dann nickte sie.
“Ja, gut.”
Er sah sie überrascht an.
“Weißt du auch, was du da sagst? Wenn wir ins Haus gehen, werde ich, werden wir …”
Sie sah ihn mit funkelnden Augen an.
“Werden wir uns den Rest des Tages lieben. Genau. Genau das sollten wir machen.”
Das musste sie Tiger nicht zweimal sagen. Ohne ein weiteres Wort ergriff er ihre Hand und zog sie vom Felsen herunter. Dann schwammen sie schnell zurück zum Strand.
11. KAPITEL
Hope hob die Strandtasche auf, und sie gingen Arm in Arm den Weg zum Haus hinauf. Sie brauchten nicht zu reden, ihre Nähe genügte ihnen. Die Luft war erfüllt von erwartungsvoller Spannung. Hope spürte weder die Hitze noch den Boden unter ihren Füßen. Sie hatte den Eindruck, auf einer Wolke zu schweben.
Auf der Hälfte des Wegs hielt Tiger plötzlich an. Er schloss sie in die Arme und zog sie an sich.
“Ich möchte keine Fremde lieben”, sagte er überraschend. “Und ich möchte nicht, dass du einen Fremden liebst.”
Hope wusste nicht, was sie darauf entgegnen sollte. Aber in seinen Worten klang eine solche Wärme mit, dass sie das Gefühl hatte, ihr Herz würde schmelzen.
“Du kennst meinen richtigen Namen nicht”, fuhr er fort. “Jedenfalls nicht den ganzen Namen. Und ich kann ihn dir nicht sagen, weil es hier nicht nur um mich geht. Es sind noch andere Leute in diesen Fall verwickelt, und ich darf sie nicht in Gefahr bringen. Aber du sollst wissen, dass es nicht meine Entscheidung ist.”
“Ich verstehe”, erwiderte sie. “Tiger, ich …, ich …, du weißt, dass ich dich will, ich …”
Er hob die Hand und gebot ihr zu schweigen.
“Warte! Ich muss dir noch etwas erzählen. Ich hatte einen Freund, er war mein bester Freund seit der Highschool. Er starb im Dienst, während wir den Fall bearbeiteten, an dem ich immer noch bin. Es war eine Frau im Spiel …, er hat den Mund zu weit aufgemacht und dadurch seine Deckung in Gefahr gebracht. Ich weiß, du würdest niemandem meine wahre Identität verraten. Aber je weniger du über mich weißt, desto besser. Das geschieht zu meiner und deiner Sicherheit. Ich möchte, dass du das verstehst. Ich will diesen Fall unbedingt erfolgreich abschließen.”
Tiger wusste, dass Hope ihn mit diesem Geständnis in der Hand hatte. Aber es war ihm wirklich sehr wichtig, dass sie die Beweggründe für sein Handeln verstand.
“Das ist schon in Ordnung”, sagte sie nach einer Weile. Ihre Stimme klang ziemlich dünn, und sie vermied es, ihn anzusehen. Dann nahm sie ohne ein weiteres Wort seine Hand und ging mit ihm den Pfad herauf.
Es ist wirklich alles in Ordnung, dachte Hope, je näher sie dem Haus kamen. Es geht nicht um Vertrauen. Es geht noch nicht einmal um die Zukunft. Irgendwann würde der Albtraum vorüber sein, das war alles, was zählte. So dachte sie jedenfalls, bis sie kurz vorm Haus waren. Erst dann sah sie den untersetzten kleinen Mann, der auf der Terrasse stand und offensichtlich auf sie gewartet hatte. Sein Blick war kalt, es ging eine Aura von Gewalt von ihm aus, die sie frösteln ließ. Mit einem Mal kehrte die Wirklichkeit mit aller Macht wieder in ihr Leben zurück und riss sie aus ihren Träumen. Hope wusste sofort, dass der Mann für Cardenas arbeitete, obwohl er nicht die übliche Uniform der anderen Angestellten trug.
Tiger stieß einen leisen Fluch aus und widerstand der Versuchung, den Arm beschützend um Hope zu legen. Er wollte sich vor dem Eindringling keine Blöße geben. Er starrte den anderen Mann finster an, sagte aber nichts. Der Fremde sprach als Erster.
“Ich fürchte, Ihre Flitterwochen sind
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