Tiffany Duo Band 0147 (German Edition)
auf seine Ausbildung konzentrierte. Ein Junge, der schon früh gelernt hatte, sich unter fremden Menschen zu behaupten – und sich nur auf sich selbst zu verlassen.
Sie setzte sich ins Wohnzimmer und dachte daran, wie ihr Exmann aufgewachsen war. Behütet, bei liebenden Eltern, mit vielen Freunden, von Mädchen umschwärmt. Und was war aus ihm geworden?
Auch Damien schien nicht gerade in Armut groß geworden zu sein. Ein Schloss, ein Internat. Aber eine richtige Familie hatte er nicht gehabt. Und kein richtiges Zuhause.
Jack hatte sich zu einem brutalen Egoisten entwickelt, Damien zu einem Mann, bei dem eine Frau sich geborgen und beschützt fühlen konnte.
“Höchste Zeit für unseren ersten Auftritt als glückliches Paar”, erklärte Damien, als er das Wohnzimmer betrat. Er trug ein Freizeithemd, ein Jackett und sportliche Hosen, ein Outfit, das maßgeschneidert wirkte und seinen athletischen Körper perfekt zur Geltung brachte.
Da ihr Bruder einer war, wusste Molly, was FBI-Agenten verdienten. Sie fragte sich, warum ein Mann, der einen englischen Landsitz geerbt und verkauft hatte, für die Regierung arbeitete und dabei sein Leben riskierte.
Sie hatte sich jedoch vorgenommen, ihn nicht länger auszufragen. Sie nahm ihre Handtasche. “Okay, lass uns gehen. Ein paar Blocks entfernt ist ein tolles Restaurant namens DiPinto’s. Nach dem Essen biete ich dir eine kurze Tour durch Nashville.”
Damien nickte. Er schaltete die Alarmanlage ein, die zu funktionieren schien, und öffnete Molly die Haustür. Auf dem Weg zum Wagen holte er den Peilsender aus der Tasche. “Ich denke, ich werde dieses Ding reaktivieren. Jetzt, da wir wollen, dass er uns findet, sollten wir es ihm etwas leichter machen.”
Sie verzog das Gesicht. “Ich weiß nicht, ob ich das will. Jack ist geisteskrank, vergiss das nicht.”
“Molly, Darling, daran habe ich nie gezweifelt.” Er ergriff ihre Hand, hob sie an den Mund und küsste sie. “Wie hätte er dich sonst aufgeben können?”
‘Darling?’ Das Wort ging Molly unter die Haut, auch wenn Damien es nur im Scherz gesagt hatte. ‘Sugar, Babe, Honey’ war sie schon genannt worden, aber noch nie ‘Darling’. Ihre Hand kribbelte. Noch nie hatte jemand ihr die Hand geküsst.
Es hatte sie ganz schön erwischt. Sie wünschte, sie könnte etwas gegen diese mädchenhafte Verliebtheit tun. Und gegen das Mitgefühl, das seine traurige Kindheit in ihr auslöste. Dabei war Damien ein erwachsener Mann, der allein auf sich aufpassen konnte. Er brauchte sie nicht.
Wenn sie das Problem mit ihrem Exmann gelöst hatten, würde er seiner Wege ziehen. Vermutlich würde sie ihn nie wieder sehen.
Sie musste endlich aufhören, ihn bei jeder Gelegenheit zu berühren und zu umarmen. Und sie durfte ihn auch nicht mehr dazu ermuntern, sie zu küssen, nicht mal auf die Hand.
Damien schaltete den CD-Player ein. Eine hübsche Frau neben sich, Rachmaninow leise im Ohr und ein gutes Essen in Aussicht. Jetzt brauchte er nur noch einen Plan, wie er Molly helfen konnte, und das Leben wäre perfekt.
“Hier ist es”, sagte sie, und gehorsam bog er auf den Parkplatz eines kleinen Restaurants ein.
“Damien! Ich glaube, das ist Jacks Wagen!”, rief sie und zeigte auf einen dunkelblauen Mercedes. “Er ist schon da! Woher wusste er, dass wir hierher wollten?”
Damien schaute zum Restaurant hinüber. “Vielleicht hat er einfach nur Hunger bekommen, während er dein Haus beobachtete. Dies ist doch das nächstgelegene Restaurant, oder?”
“Das Einzige in der Gegend, außer Fast Food, und Burger kann er nicht ausstehen. Vielleicht hast du recht.” Sie wirkte so ängstlich wie vorhin, als sie das Gift entdeckt hatte. “Ich weiß nicht, ob wir hineingehen sollten. Jack kann richtig gemein sein.”
Damien legte eine Hand auf ihren Arm. “Der Laden sieht ziemlich voll aus. Nur ein Idiot würde vor so vielen Zeugen einen Streit anfangen, aber hoffen wir, dass er dumm genug ist. Genau das wollen wir doch. Keine Angst, ich werde mit ihm fertig. Ich lasse nicht zu, dass er dir etwas antut.”
“Das weiß ich.” Sie versuchte zu lächeln. “Er ist feige, Damien. Ich glaube nicht, dass er sich mit dir anlegt.”
Er nahm ihre Hand. Sie war kalt. “Ich würde ihn mir gern ansehen, Molly. Aber wenn du Angst hast, können wir woanders hingehen.”
Sie holte tief Luft. “Nein. Was kann er mir in der Öffentlichkeit schon tun? Gehen wir hinein.”
Damien nahm einen Kassettenrekorder aus dem Handschuhfach
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