Tiffany Duo Band 0147 (German Edition)
sie mit einem gequälten Lachen. “Er war wütend, Damien. Ich wage nicht, mir auszumalen, was er als Nächstes tun wird.”
“Was immer es ist, wir werden bereit sein”, beruhigte er sie und winkte der Kellnerin, die mit der Kaffeekanne von Tisch zu Tisch ging.
Molly war kurz davor, den Rundgang durch Nashville abzubrechen, weil sie sicher war, dass Damien sich langweilte. Sie tranken gerade Eistee in der Cafeteria des Kunstmuseums, und er blätterte in den Broschüren, die er unterwegs eingesammelt hatte.
“Sieh mal!”, rief er plötzlich und legte eine davon vor sie hin. “Das dürfen wir uns nicht entgehen lassen.”
“Das Spielzeugmuseum?”, fragte sie erstaunt. “Gut, du hast gewonnen. Fahren wir nach Hause und sehen uns einen Videofilm an.”
“Nein, wirklich!”, widersprach er. “Das ist mein Ernst. Ich liebe Modelleisenbahnen. Bitte!”
Kopfschüttelnd stellte sie ihr Glas ab. “Das ist nett von dir, Damien. Aber ich will dich nicht länger quälen.”
“Das tust du nicht”, versicherte er ihr mit einem dankbaren Lächeln. “So viel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr.” Er stand auf und zog sie hoch. “Komm schon.”
Sie gab nach.
Während der folgenden zwei Stunden lernte sie einen völlig neuen Damien kennen. Er erzählte ihr alles über Spurbreiten und die Vorzüge von Dampf- gegenüber Elektrolokomotiven. Er ließ keine Bahn aus und nahm alles genau unter die Lupe. Er war regelrecht im siebten Himmel. Zum Schluss gingen sie noch in den Museumsshop, wo er eine Spielzeugeisenbahn kaufte und schwor, dass sie genau das Richtige für ein Kind in Syds Alter wäre.
Molly unterdrückte ein wissendes Lächeln. Ihre Tochter würde sich die Bahn vielleicht ansehen, aber mit Sicherheit nicht anfassen dürfen.
Auf der Heimfahrt machten sie einen Umweg, weil Damien sich ansehen wollte, wo Jack Jensen lebte.
“Ganz schön protzig”, meinte Molly mit einem Blick auf die hohe Mauer, die das Anwesen umgab.
“Gibt ihm offenbar ein Gefühl von Sicherheit”, erwiderte Damien.
“Das solltest du ihm nicht nehmen”, warnte sie. “Komm ja nicht auf die Idee, ihm einen Besuch abzustatten. Hinter der Mauer warten zwei riesige Dobermänner auf Futter.”
Er lachte. “Hunde lieben mich. Was muss ich noch wissen?”
“Bist du einfach nur neugierig oder scharf darauf, wegen Hausfriedensbruchs verurteilt zu werden?”
“Molly, Darling. Wie könnte ich gegen das Gesetz verstoßen? Ich hüte es.”
7. KAPITEL
“Zahlt Jensen Unterhalt für Sydney?”, erkundigte Damien sich, während Molly den Tisch deckte und er ihr zwei saubere Gläser aus dem Geschirrspüler reichte.
Sie schüttelte den Kopf.
“Nichts?”
“Ich wollte nie etwas von ihm”, erklärte sie. “Jack hat immer behauptet, dass Syd nicht von ihm sei. Offenbar glauben seine Eltern ihm. Sie wollten Syd nie sehen. Aber ich bin froh darüber. Denkst du etwa, ich würde sie an jedem zweiten Wochenende zu ihnen bringen?”
“Wohl kaum.”
Sie füllte ein Glas mit Eistee und gab es ihm. “Sie sind fest davon überzeugt, dass ich ein gerissenes Luder bin, das ihren armen Sohn hereingelegt hat.”
“Soll das ein Scherz sein?”, fragte er ungläubig.
“Keineswegs. Für sie ist er das Opfer einer nichtsnutzigen Versagerin, die sich auf Kosten ihres wohlhabenden Ehemanns ein faules Leben machen wollte. Ich habe ihn in die Falle gelockt.”
“Falle? Du warst nicht schwanger, als ihr geheiratet habt.”
Lachend stellte Molly ihm sein Steak hin und setzte sich. “Ich habe ihn verführt und mit meinem atemberaubenden Körper hörig gemacht. Kaum zu glauben, was? Ich bin ja sooo verlockend.”
Ja, das war sie. Aber sie schien sich dessen tatsächlich nicht bewusst zu sein.
“Er muss dich geliebt haben, sonst hätte er dich nicht gegen den Willen seiner Eltern geheiratet”, überlegte er. “Vermutlich liebt er dich noch immer, wenn auch auf krankhafte Weise. Und sein Hass ist ebenso stark.”
Sie nickte.
“Er ist eifersüchtig, selbst jetzt noch”, fuhr er fort. “Obwohl er dich nicht verlieren will, tut er dir weh. Keine Frage, der Mann ist zutiefst gestört.”
“Vielen Dank, Dr. Perry”, sagte sie lächelnd. “Was für eine profunde Diagnose! Schicken Sie mir eine Rechnung?”
Er lachte mit. “Ich denke nur laut nach.”
“Ich weiß, dass Jack mich geliebt hat. Und dass ich damals geglaubt habe, ihn auch zu lieben”, gestand sie unumwunden.
Damien sagte nichts. Natürlich hatte sie Jensen geliebt. Eine
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