Tiffany Duo Band 0147 (German Edition)
Frau wie Molly heiratete nur, wenn sie liebte. Doch Jensen hatte ihr Vertrauen missbraucht. Allein dafür verdiente er eine Strafe.
Sie richtete ihre Gabel auf ihn. “Aber in einer Hinsicht haben seine Eltern möglicherweise recht. Vielleicht hat sein Geld bei meiner Wahl tatsächlich eine Rolle gespielt.” Sie zuckte mit den Schultern. “Kann sein, dass ich deshalb keinen Unterhalt wollte – weil ich mich schuldig fühle.”
“Du hättest nie des Geldes wegen geheiratet, Molly”, widersprach er mit Nachdruck.
“Das sagt ein Mann, der immer genug davon hatte”, entgegnete sie lächelnd. “Woher willst du wissen, was ich tun oder nicht tun würde?”
Damien war ganz sicher und fragte sich, warum sie so an sich zweifelte. “Stell dir vor, ich verspreche dir ein Vermögen und ein sorgenfreies Leben für dich und Syd. Selbst dann würdest du mich nicht heiraten, oder?”
Kichernd rümpfte sie die hübsche, von Sommersprossen überzogene Nase. “Hey, ruf du den Geistlichen an, Honey! Ich backe die Torte.”
Er lachte, vor allem über sich selbst. Warum hatte er sie das bloß gefragt? Wenn er ehrlich war, gab es dafür nur einen Grund. Irgendwie hatte sich die Idee, jemanden wie Molly zu heiraten, in seinem Hinterkopf festgesetzt.
Doch natürlich war die Vorstellung völlig absurd. Schließlich konnte er keine Frau lieben, die er erst seit wenigen Tagen kannte. Vielleicht nicht einmal dann, wenn er sie ein Leben lang kannte. Der Gedanke allerdings, dass jemand ihn liebte, war nicht ohne Reiz.
Er hatte keine Ahnung, was er sagen sollte, also schwieg er.
Sie schnalzte noch immer leise mit der Zunge und rührte mit der Gabel in ihrem Kartoffelpüree. Plötzlich hob sie den Kopf. “Magst du Schokolade?”
“Wie?”
“Schokolade. Ich brauche jetzt welche. Lass uns zu DixieFreeze fahren und einen Shake holen.” Dann schnippte sie mit den Fingern. “Nein, warte. Ich glaube, ich habe eine Tüte Schokoriegel in meinem Wagen.”
Er stand auf. “Ich hole sie dir.”
Sie winkte ihn auf den Stuhl zurück. “Lass nur. Ich weiß, wo ich sie finde.”
Sie schaltete die Alarmanlage aus und das Licht in der Garage ein. Damien wollte sie nicht allein hinausgehen lassen und stellte sich in die Tür. Sie war schon am Wagen.
“Was um alles in der Welt ist das?”, hörte er sie murmeln.
Dann sah er, wie sie auf einen weißen Kasten zuging, der auf der Werkbank stand. Eine Bombe? Jensen war alles zuzutrauen. “Molly! Nein!”
Sie schrie auf. Bevor er sie erreichen konnte, war sie zurückgewichen und kauerte in einer Ecke der Garage, die Hände über dem Kopf.
Überall waren Bienen. Ihr Summen war ohrenbetäubend.
“Bleib, wo du bist, Molly! Beweg dich nicht!”, rief er.
Er spürte mehrere Stiche am Arm, als er zum Garagentor rannte und es aufschob. Er sprang zur Seite und wartete, bis der größte Teil des Schwarms ins Freie geflogen war. Einige Bienen blieben zurück und umschwirrten den weißen Kasten. Andere prallten auf der Flucht gegen die Wände.
Vorsichtig eilte Damien zu Molly. Sie kauerte noch auf dem Boden.
“Die meisten sind weg”, sagte er. “Der Rest kehrt zur Königin in den Stock zurück. Es ist alles in Ordnung.”
Sie gab einen schrillen Schreckenslaut von sich, als er ihren verkrampften Körper aus der Ecke zu ziehen versuchte. “Molly!”, sprach er sanft auf sie ein. “Hör mir zu, Liebling, es ist alles wieder gut. Sie sind weg. Komm schon, nimm die Hände herunter. Bist du gestochen worden? Lass mich sehen.”
Zitternd hob sie die Arme. “Hilf mir”, flehte sie. Eine Hand schwoll bereits an, und das nicht nur am Einstich. Der Arm ebenfalls. Damien sah ihr ins Gesicht. Sie rang nach Luft.
“Oh, nein!”, Er hob sie auf die Arme, rannte zu seinem Lexus, schloss ihn auf und schob sie auf den Sitz.
Er erinnerte sich, dass sie bei ihrer Stadtrundfahrt an einem Krankenhaus vorbeigekommen waren, und vermutete, dass er bis dorthin etwa zehn Minuten brauchen würde. Er musste es in fünf schaffen.
Sauerstoffmangel konnte zu Gehirnschäden führen. Was, wenn er nicht rechtzeitig dort eintraf? Vielleicht setzte ihre Atmung ganz aus. Wenn er sich nicht beeilte, würden die Ärzte sie vielleicht nicht mehr retten können.
Damien trat das Gaspedal durch und raste durch die Stadt, wobei er ständig hupte und alle roten Ampeln missachtete. Er fluchte, als ein Krankenwagen ihm den Weg zur Notaufnahme versperrte. Mit quietschenden Reifen hielt er in der Einfahrt, sprang heraus und hob
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