Tiffany Duo Band 0147 (German Edition)
darf.”
“Aha.” Der Officer klopfte mit dem Stift auf das Klemmbrett. “Er hat den Schlüssel also gestohlen?”
“Das weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass er mich noch immer bedroht und in meiner Abwesenheit hier war. Er hat etwas in meinem Küchenschrank zurückgelassen.”
“Ich verstehe. Und dann hat er Sie angerufen und Ihnen gesagt, wo Sie es finden können, ja?” Der Beamte klang belustigt. “Oder ruft er inzwischen nicht mehr an, sondern kauft für Sie Lebensmittel ein?”
Molly funkelte ihn an. “Vorgestern hat er drei Mal angerufen”, entgegnete sie eisig.
“Sind Sie sicher, dass er es war?” Der Stift klopfte wieder gegen das Klemmbrett. “Hat er mit Ihnen gesprochen?”
“Nein, aber wer soll es sonst gewesen sein?”, entgegnete sie scharf.
“Wir haben Ihnen doch vorgeschlagen, sich eine Geheimnummer geben zu lassen”, erinnerte er sie gereizt.
“Das kann ich nicht”, protestierte sie. “Meine Nummer steht auf den Visitenkarten, die ich ausgebe. Wie sollen Kunden mich denn erreichen?”
“Hmmm … Und wer sind Sie?”, fragte der Officer Damien, als hätte er ihn gerade erst bemerkt.
“D.J. Perry”, stellte Damien sich vor. “Ich war hier, als Ms Jensen diese neue Drohbotschaft fand.”
“Und wie genau sieht die aus, Ma’am? Möchten Sie sie mir vielleicht zeigen?”
Molly ging in die Küche. Damien sah ihr an, wie mühsam sie sich beherrschte.
Sharps folgte ihr gemächlich.
“Da!”, rief sie und zeigte auf die Giftschachtel. “Die hat er hier gelassen! Geöffnet!”
Der Beamte schüttelte den Kopf. “Hat er etwas vergiftet?”
Langsam drehte sie sich zu ihm um. “Nun, das werden wir erst wissen, wenn wir etwas essen”, antwortete sie zuckersüß.
Sharps lachte und richtete den Stift auf sie. “Gute Idee!”
Damien beschloss, sich einzumischen, bevor sie auf den Idioten losging.
“Officer, uns ist klar, dass Sie aufgrund dieser Anschuldigung niemanden festnehmen können. Ms Jensen möchte nur, dass dieser Vorfall in die Akte aufgenommen wird”, erklärte er ruhig.
“Das ist ja wohl das Mindeste!”, fügte Molly hinzu.
Damien warf ihr einen warnenden Blick zu. “Und vielleicht könnten Sie ein paar Nachforschungen anstellen”, fuhr er fort. “Natürlich nur, wenn Sie ihr helfen wollen. Wenn nicht, möchte ich, dass Sie es in Ihrem Bericht vermerken. Schreiben Sie bitte auch, dass Sie hier waren, weitere Ermittlungen jedoch für unnötig hielten.”
“Wozu?”
“Damit Ms Jensens Familie Sie später verklagen kann.”
“Verklagen? Weswegen?”, fragte Sharps verblüfft.
“Wegen unterlassener Hilfeleistung”, erklärte Damien ruhig. “Wenn Ms Jensens Exmann seine Drohung wahr macht und ihr etwas antut, könnte man Ihnen vorwerfen, es nicht verhindert zu haben.”
“Aber hier liegt kein Einbruch vor, und ich sehe keinen Beweis dafür, dass ihr Exmann etwas damit zu tun hat. Sie könnte die Schachtel selbst dort hingestellt haben, um ihn zu belasten. Oder Sie könnten es getan haben. Was erwarten Sie von mir?”, fragte Sharps zornig.
Damien senkte den Kopf und tat, als müsse er nachdenken. “Wenn ich Sie wäre, würde ich dafür sorgen, dass man mir später nichts vorwerfen kann. Suchen Sie nach Fingerabdrücken und lassen Sie überprüfen, ob irgendwelche Lebensmittel vergiftet wurden. Was halten Sie von meinem Vorschlag?”, fragte er freundlich.
Sharps kniff die Augen zusammen und versuchte, einschüchternd zu wirken. “Für wen halten Sie sich eigentlich, Mister? Was fällt Ihnen ein, mir zu sagen, wie ich meine Arbeit machen soll?”
“Ich bin Anwalt”, erwiderte Damien lächelnd. “Und ein Zeuge, falls einer gebraucht wird.”
“Sie sind ihr Anwalt?”, fragte der Beamte und klang schon vorsichtiger.
Damien schüttelte den Kopf. “Nein. Aber sie braucht mir nur einen Dollar zu geben, und ich bin es. Kennen Sie Jack Jensen?”
Sharps zögerte, dann räusperte er sich. “Nicht persönlich, nein.”
“Aber Sie wissen, dass er zwei Jahre im Gefängnis verbracht hat, nachdem er gewalttätig wurde, nicht wahr?”
Der junge Beamte nickte.
“Wollen Sie etwa persönlich dafür verantwortlich gemacht werden, wenn dieser Frau etwas zustößt? Wenn Sie ihre Bitte um Hilfe ignorieren und nicht alles tun, was in Ihrer Macht steht, werden Sie das nämlich.” Betrübt schüttelte Damien den Kopf und legte ihm eine Hand auf die Schulter. “Sie sind doch ein guter Polizist, oder?”
“Natürlich. Ich werde die Spurensicherung
Weitere Kostenlose Bücher