Tiffany Duo Band 0147 (German Edition)
parkte den Wagen.
Erst als Molly unter der Dusche stand und er auf einem der beiden Betten lag, ging ihm auf, dass er ihr Haus nicht abgeschlossen hatte. Das Garagentor stand auf, und die Tür zur Küche war nicht verschlossen. Doch Jensen brauchte ohnehin keine offenen Türen, um in Mollys Haus zu gelangen. Im Moment war es wichtiger, bei Molly zu bleiben.
Bevor er sich darüber den Kopf zerbrechen konnte, kam sie aus dem Badezimmer. In dem T-Shirt, das er ihr gekauft hatte. Es reichte ihr bis zur Mitte der Oberschenkel.
Ihr Anblick erregte ihn schlagartig. “Was für Beine!”, entfuhr es ihm.
“Danke.” Lachend schob sie ihr Haar hinter eine Schulter. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er es laut ausgesprochen hatte. “Entschuldigung. Es ist nur … dass ich sie noch nie gesehen habe.” Er sah sie an. “Atemberaubend.”
“Du stehst auf Beine, was?”, fragte sie mit leisem Spott.
Nein, das hatte er nie getan. Bis jetzt. Er holte tief Luft und hoffte, dass sie nicht auf seinen Schoß sah.
Nur mit Mühe riss er seinen Blick von ihren Beinen los. “Wie fühlst du dich?”
“Ganz gut. Übrigens danke, dass du mir das Leben gerettet hast. Ich hätte dir sagen sollen, wo ich meine Notfallspritze aufbewahre.”
“Notfallspritze? Gegen den allergischen Schock?”
“Ja genau. Ich habe sie immer in meiner Handtasche. Praktisch, nicht wahr?”
Er setzte sich auf die Bettkante. Molly saß ihm gegenüber auf dem anderen Bett und benutzte die Haarbürste, die er ihr gekauft hatte.
“Jensen weiß von deiner Allergie?”, fragte Damien.
“Er weiß davon”, bestätigte sie. Ihre Blicke trafen sich. Er brauchte nichts zu sagen. Sie verstand, was er meinte.
“Jacks Großvater war Hobbyimker und hatte eigene Bienenstöcke. Jack hat sie als Junge betreut. Kurz nach der Heirat hat er mir das erzählt, als ich im Garten gestochen wurde.”
“Hattest du damals die gleiche Reaktion?”
“Eigentlich nicht. Etliche Jahre davor wäre ich fast mal gestorben. Danach habe ich mir das Gegenmittel besorgt. Ich bin dann vorsichtshalber ins Krankenhaus gefahren. Sie haben mich untersucht und mich gewarnt, nie ohne das Epinephrin aus dem Haus zu gehen.”
“Dieses Mal ist er zu weit gegangen.” Damien setzte sich zu ihr. Sie streckte die Arme aus, und er zog sie an sich, um ihren Hals zu küssen und ihren Puls an seinen Lippen zu fühlen.
“Fast liebe ich dich”, flüsterte er und strich mit beiden Händen über ihren warmen Körper.
Sie hätte auch kalt sein können. Tot. Er fröstelte.
Warum spürte er diesen unbändigen Zorn in sich? Ausbildung und Erfahrung hatten ihn gelehrt, wie wichtig es war, objektiv und sachlich zu bleiben.
‘Du spürst ihn, weil du Gefühle zugelassen hast, du Idiot.’
Damien antwortete seiner inneren Stimme mit einem Nicken, und sie meldete sich erneut zu Wort.
‘Du liebst sie.’
“Jack will uns herausfordern, Damien. Er glaubt, dass wir ihm diesen Anschlag nicht beweisen können”, sagte sie. “Aber vielleicht können wir das.”
“Wenn nicht, werde ich ihn umbringen müssen. Ich lasse nicht zu, dass er dir noch einmal etwas antut.”
Bisher hatte er nur in Notwehr getötet. Im Dienst und immer, um sich selbst zu verteidigen. Aber jetzt konnte er töten, um Molly zu verteidigen. Sie und die kleine Sydney, die untrennbar zu ihr gehörte. Wenn es nicht anders ging, würde er Jack Jensen erledigen und es keine Sekunde bereuen.
Er drückte Molly fester an sich und schloss die Augen.
“Du kannst ihn nicht töten!”, sagte sie.
“Nur wenn es unbedingt sein muss.”
8. KAPITEL
Molly wusste, dass Damien seine Worte ernst meinte. Er hielt sie fest in den Armen und strich über ihre Haut.
Sie schob ihn von sich. “Hörst du mir überhaupt zu?”
“Natürlich.” Er sah ihr in die Augen. “Aber alles, was wir an Beweisen haben, ist die Tatsache, dass er sich mit Bienen auskennt. Bestimmt war er schlau genug, Handschuhe zu tragen. Und vermutlich hat er den Bienenstock irgendwo gestohlen.”
Molly hob die Hände und ließ sich aufs Bett fallen. “Dann geh”, rief sie wütend. “Geh zurück nach Florida oder wo immer du herkommst, und vergiss die ganze Sache. Ich will nicht, dass du meinetwegen Schwierigkeiten bekommst, Damien.”
“Und wenn ich gehe? Was willst du dann tun?”
“Mich verstecken”, erwiderte sie. “Bis Ford nach Hause kommt.”
Doch dann würde sie ihren Bruder daran hindern müssen, Jack umzubringen. Und Ford war noch störrischer als
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