Tiffany Duo Band 0147 (German Edition)
zu Molly nach Hause fahren und herausfinden, wie der verdammte Bienenstock in die Garage gelangt war. Aber wenn Jack Jensen wusste, dass Molly allergisch war, brauchte er gar nicht nachzuforschen. Dann war das hier ein eindeutiger Mordversuch.
Er sah ihr wieder ins Gesicht. Die hellbraunen Sommersprossen zeichneten sich auf der blassen Haut deutlich ab, aber wenigstens waren die Schwellungen zurückgegangen. “Mein süßes Mädchen”, flüsterte er.
“Nicht süß und auch kein Mädchen mehr”, widersprach sie mühsam.
“Molly! Wie fühlst du dich? Ich habe mir solche Sorgen gemacht”, gestand er. “Aber jetzt geht es dir schon besser. Du kannst bald nach Hause.”
“Reiß dich zusammen, Perry.” Ihre Augen waren noch geschlossen. “Hol mich hier heraus und bring mich nach Clarkston, okay?”
“Sobald ich sicher bin, dass du keinen Rückfall erleidest. Sobald sie uns sagen, dass du okay bist”, versprach er.
“Ich bin okay, nur ein bisschen erschöpft”, beteuerte sie und blickte ihn endlich an. “Ich sehe toll aus, was?” Ihre Wimpern waren verklebt, die Augen gerötet.
“Wunderschön”, sagte er, und es kam von Herzen. “Und sehr lebendig.” Vor Erleichterung kamen ihm fast die Tränen, und er blinzelte heftig. Er fragte sich, was aus ihm geworden wäre, wenn Molly den Mordanschlag nicht überlebt hätte. Hastig verdrängte er den schrecklichen Gedanken.
“Ich muss zu Syd”, murmelte sie. “Und zu Mama.”
“Natürlich, aber lass uns noch eine Weile warten. Dann fahren wir. Und dieses Mal bleibst du bei Syd und deiner Mutter.”
Als sie protestieren wollte, hob er einen Finger. “Jetzt schlaf, dann vergeht die Zeit schneller.”
Gehorsam schloss sie die Augen.
Nach einigen Minuten ging Damien hinaus und sprach mit dem behandelnden Arzt. Der versicherte ihm, dass Molly außer Gefahr war.
Damien dankte ihm und rief die Mietwagenfirma an. Er bat sie, ihm einen anderen Wagen zum Krankenhaus zu bringen. Keinen Lexus.
Der stand vermutlich noch mit offenen Türen an der Einfahrt der Unfallstation. Vielleicht war er auch schon abgeschleppt worden. Wenn nicht, konnte es durchaus sein, dass Jensen ihn beobachtete.
“Mr Perry?” Es war die Schwester. “Ihr Zustand ist jetzt stabil, und sie hat kaum noch Beschwerden. Wenn Sie das Entlassungsformular unterschreiben, können Sie sie nach Hause bringen.”
Nach Hause? Ganz bestimmt nicht. Sie wollte zu Sydney und zu ihrer Mutter, also würde er sie nach Clarkston fahren.
Aber dort gab es kein Krankenhaus. Was, wenn Mollys Zustand sich doch wieder verschlechterte? Er würde sie überreden müssen, sobald wie möglich nach Nashville zurückzukehren.
Nachdem er die notwendigen Formalitäten erledigt und die Schwester Molly in einen Rollstuhl geholfen hatte, schob er sie durch das ganze Krankenhaus zum Haupteingang, wo der bestellte Explorer wartete. Er gab dem Fahrer einen Hundert-Dollar-Schein und bat ihn, zwei Stunden zu warten und erst dann den Lexus zu holen.
Er ließ sich Zeit und drehte noch einige Runden durch Nashville, bevor er die Schnellstraße nach Clarkston nahm. Er wollte sicher sein, dass Jensen ihnen nicht folgte.
Molly lehnte sich so weit zurück, wie der Beifahrersitz des Mietwagens es zuließ.
Damien hielt an einer Tankstelle, um ihr ein Getränk mit viel Zucker und sich selbst einen Kaffee zu holen.
Als sie an ihren Bechern nippten, bemerkte er ein kleines Motel. “Molly, würde es dir sehr viel ausmachen, wenn wir ein paar Stunden schlafen? Ich weiß nicht, ob ich noch fit genug bin, um es bis nach Clarkston zu schaffen.”
Sicher, er war erschöpft, aber er wollte auch in der Nähe des Krankenhauses bleiben, sollte sich ihr Zustand wieder verschlechtern.
Außerdem musste sie sich ausruhen. Und nicht zuletzt wollte er sie in den Armen halten, nur für eine Weile. Er brauchte es so sehr, dass es fast schmerzte. Er verstand es nicht. So etwas hatte er noch nie gebraucht.
Sie reichte ihm ihren Becher. “Entschuldige, Damien. Daran habe ich gar nicht gedacht. Du musst müde sein. Und Mama würde sich zu Tode erschrecken, wenn wir mitten in der Nacht bei ihr auftauchen. Du hast recht. Lass uns bis morgen früh warten.”
Er sah ihr an, wie enttäuscht sie war. Aber es war besser so.
Damien stieg aus und kaufte ein paar Sachen, die sie brauchen würde, sowie ein T-Shirt mit der Aufschrift “I LOVE NASHVILLE”, in dem sie schlafen konnte.
Er fuhr los, mietete für sie ein Zimmer an der Rückseite des Motels und
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