Tiffany Duo Band 0147 (German Edition)
Molly vom Beifahrersitz.
Sie atmete nur sehr flach noch, und die Augen waren zugeschwollen.
“Halt durch, Molly! Wir sind gleich da!” Sie zitterte am ganzen Körper. Er rannte in die Notaufnahme.
“Allergischer Schock!”, rief er. “Beeilen Sie sich! Tun Sie etwas! Sie bekommt keine Luft mehr!”
Sekunden später war er von medizinischem Personal umringt. Jemand nahm ihm Molly ab.
Sie spürte den Stich einer Nadel. Dann bekam sie eine weitere Spritze. Jemand stieß Damien unsanft zur Seite, und er taumelte zurück.
Hastig wurde sie auf eine Trage gelegt, und man schob sie hinter einen Vorhang. Damien folgte ihr.
“Blutdruck? Mehr Epi, fünf Kubik! Schnell! Ich brauche einen Tubus!” Kurze Anweisungen und die Namen von Medikamenten und Geräten wechselten sich mit knappen Meldungen über Atmung, Blutdruck und Puls ab.
Damien blieb so dicht wie möglich bei den Ärzten und Schwestern, die um Mollys Leben kämpften.
“Schafft ihn hier raus!” Jemand schob ihn fort.
Er wich zurück und starrte wie benommen auf die in Grün gekleideten Gestalten, die bei aller Hektik und Aufregung genau zu wissen schienen, was sie taten.
“Du darfst nicht sterben”, flüsterte er immer wieder.
“Na also”, sagte einer der Notfallmediziner. Dann eine kurze Pause, bevor eine andere Stimme ertönte. “Los, Mädchen, atme! Weg mit der Sauerstoffmaske. Schnell!”
Molly übergab sich. “Braves Mädchen!”, lobte ein Arzt und warf einer Schwester einen triumphierenden Blick zu. “Sie ist wieder da. Schließen Sie die Patientin an und behalten Sie sie im Auge.”
Wieder da. Wieder am Leben. Er hörte Molly keuchen und würgen. Schwer atmend lehnte er sich gegen die Trennwand und glitt langsam daran hinab, den Kopf in den Händen.
Fast hätte er sie verloren. An einen Bienenschwarm!
Eine der Schwestern hockte sich vor ihn. “Was ist mit Ihnen? Sind Sie okay?”
Damien nahm die Hände vom Gesicht und stellte fest, dass sie schweißnass waren. Er strich mit den Fingern über Handrücken und Gelenke und fühlte drei schmerzhafte Beulen. “Ich bin okay. Wie … geht es ihr?”
Die Frau schaute über die Schulter. “Es war knapp, aber sie hat es geschafft. Wussten Sie, dass sie eine Allergie hat?”
“Sie hatte Schwellungen. Ich habe mal gesehen, wie jemand daran gestorben ist. Wie viele Stiche?”, fragte er.
“Nur ein paar, aber manchmal reicht schon ein einziger”, erwiderte die Schwester, bevor sie aufstand und ihm eine Hand reichte. Er war nicht sicher, ob seine Beine ihn tragen würden.
Er zitterte. Er stand unter Schock. Aber nicht wegen der Stiche, jedenfalls nicht wegen seiner.
Warum traf es ihn so? Er hatte schwer verletzte Menschen gesehen. Menschen, die er mochte, hatte er sterben sehen. Aber was er für Molly empfand, war mehr als Sympathie, oder? Sie war so wehrlos, und er hatte versprochen, sie zu beschützen. Aber selbst das erklärte nicht, warum er so reagierte.
Die Schwester half ihm auf einen Sitz und brachte ihm einen Pappbecher mit Mineralwasser.
Eine halbe Stunde verging. Erst als er sah, wie Mollys Brustkorb sich gleichmäßig hob und senkte und ihre Miene sich entspannte, schlug auch sein Herz wieder normal.
Er zahlte die Krankenhausrechnung mit seiner Kreditkarte und setzte sich in den Warteraum. Man wollte sie noch ein paar Stunden zur Beobachtung dabehalten, um sicher zu sein, dass es keine verspäteten Reaktionen auf das Bienengift oder das Gegenmittel gab.
Ohne um Erlaubnis zu fragen, ging er zu ihr. Er wollte nicht, dass sie allein war.
Überwachungsmonitore piepten. Maschinen summten. Damien starrte auf die Monitore.
Er wünschte, er könnte Brenda anrufen. Aber sie war in Clarkston, und er wollte nicht von Mollys Seite weichen, um ihre Mutter zu holen.
Behutsam nahm er Mollys Hand und betrachtete ihr noch immer leicht geschwollenes Gesicht. Sie schien zu schlafen. Als die Krankenschwester, mit der er vorhin gesprochen hatte, hereinkam, sah er sie fragend an.
“Warum liegt sie noch hier?”
“Wenn ihr Zustand stabil bleibt, kann sie bald nach Hause gehen.”
“Sind Sie sicher?”, flüsterte er und schloss die Augen.
“Ja, aber jemand muss während der nächsten vierundzwanzig Stunden bei ihr bleiben.”
“Ich. Ich bleibe bei ihr”, sagte er. “Sie wird nicht allein sein.”
“Gut. Wenn die Schwellungen nicht zurückgehen oder sie irgendwo ein Kribbeln verspürt, bringen Sie sie sofort wieder her.”
Damien nickte. Und wartete.
Er wünschte, er könnte
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