Tiffany Duo Band 0162
an ihrer Taille zu streicheln.
Sie belohnte ihn mit noch einem dieser sexy Laute, deshalb nutzte er die Gunst des Augenblicks und ließ seine Hand ein Stück höher wandern, auf ihre von Spitze umhüllten Brüste zu. Als er fast dort angelangt war, keuchte sie heftig erschauernd seinen Namen.
Er erstarrte und hielt, schwerer atmend als ein Grünschnabel bei seinem ersten Versuch, mitten in der Bewegung inne.
Was zum Teufel machte er da?
Er war drauf und dran, Sarah McKenzie zu begrabschen wie ein geiler Teenager, der hoffte, auf dem Rücksitz von Daddys Familienkutsche einen Treffer zu landen – obwohl er wusste, was ihre Vergangenheit für Narben auf ihrer Seele hinterlassen hatte.
Irgendwie schaffte er es, sich zurückziehen, obwohl sein Körper heftig protestierte.
Jesse schob seine Hände in die Gesäßtaschen und sagte heiser: “Das war unverzeihlich, Sarah. Es tut mir leid.”
Sie atmete genauso schnell und flach wie er, ihre Augen waren dunkel vor Verwirrung. “Was tut dir leid?”
“Ich hätte dich nicht küssen dürfen. Nicht berühren. Ich habe mich schlimm danebenbenommen.”
“Nein, das hast du nicht. Ich wollte, dass du mich küsst.” Sie räusperte sich. “Und dass du mich … hm … berührst.”
Er fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und schüttelte den Kopf. “Ich habe dir versprochen, dass du hier sicher bist, und das bist du auch. Sogar vor mir. Besonders vor mir.”
“Ich wollte, dass du mich küsst, Jesse”, wiederholte sie entschieden. “Ich wünsche es mir schon seit diesem Nachmittag in den Bergen.”
Er starrte sie ungläubig an. “Ist das wahr?”
“Was überrascht dich so daran? Wenn man eine Umfrage machen würde, würde man wahrscheinlich herausfinden, dass sich mindestens fünfzig Prozent der weiblichen Bevölkerung von Salt River wünschen, von dir geküsst zu werden.”
Diesmal merkte er zu seiner Überraschung, dass er es war, der rot wurde. “Lachhaft”, brummte er.
“Gar nicht. Von den Frauen im restlichen County ganz zu schweigen.”
“Das ist etwas anderes. Du bist anders.”
“Warum? Ich bin auch eine Frau.”
Dieselben Körpermerkmale vielleicht, aber ansonsten konnte er wenig Ähnlichkeiten zwischen ihr und den Partygirls, mit denen er sich sonst die Zeit vertrieb, erkennen. “Glaub mir. Du bist anders. Ich hätte dich nie küssen sollen.”
Sie schwieg einen Moment, dann hob sie das Kinn. “Wegen dem, was Tommy DeSilva mir angetan hat?”
Er konnte sie nicht belügen. “Zum Teil.”
Bei seinen Worten wich ihr alle Farbe aus dem Gesicht, und ihre Gesichtszüge wirkten so gefroren wie ein Bergsee im Januar. “Ich verstehe”, murmelte sie.
Aber er sah ihr an, dass sie es nicht verstand. Und wie sollte sie das auch, wenn er es nicht einmal selbst richtig verstehen konnte?
Was würde sie sagen, wenn sie wüsste, dass er sich seit fast einer Woche jede verdammte Nacht in seinem Bett herumwälzte und die Tatsache verfluchte, dass sie so quälend nah war und doch so unerreichbar fern?
Er begehrte sie mit einer Dringlichkeit, die ihn sprachlos machte, aber er wusste, dass er diesem Gefühl nicht nachgeben durfte. Sarah brauchte Sanftheit, Zärtlichkeit – behutsame zarte Berührungen. Wie zum Teufel sollte er ihr das geben können, wenn er schon bei einem simplen Kuss die Kontrolle verlor?
Die ungeschminkte Wahrheit war, dass er sich nicht traute. Er war sich nicht sicher, dass er ihr all das geben konnte, was sie nach dem, was ihr dieser Dreckskerl angetan hatte, brauchte.
Jesse wünschte sich, alles, was ihr passiert war, ungeschehen machen zu können, aber er wusste, dass das unmöglich war. Er konnte nicht ändern, was passiert war – Himmel, er fand ja nicht einmal die richtigen Worte, um ihr zu sagen, wie leid ihm das alles tat.
Bevor er etwas sagen konnte, bimmelte die Zeitschaltuhr am Herd.
“Unsere Lasagne.” Sarah ging, seinem Blick ausweichend, zum Herd und nahm die Auflaufform heraus. “Sollen wir hier an der Küchentheke essen oder lieber am Tisch?”
Er wollte nichts essen. Cassies Lasagne reizte ihn im Moment kein bisschen. Nicht so lange zwischen ihnen so eine angespannte Atmosphäre herrschte.
“Sarah …”, begann er.
“Lass uns am Tisch essen, ja?”, fiel sie ihm ins Wort.
Ihr schroffer Tonfall verriet ihm, dass sie das Thema beenden wollte.
Er atmete frustriert aus. Auch wenn er sich noch so sehr wünschte, eine Klärung herbeizuführen, konnte er ihr doch keine Diskussion aufzwingen, die sie ganz
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