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Tiffany Duo Band 0162

Tiffany Duo Band 0162

Titel: Tiffany Duo Band 0162 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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ihn empfunden hatte, waren abgestorben und vom Wind davongetragen worden.
    “Zehntausend Dollar”, sagte Cassie fest. Mit diesem Geld würde sie die Anzahlung leisten können, die Murphy für das Café verlangte.
    “Glaubst du wirklich, dass du so viel wert bist?”
    Sie ließ sich nicht anmerken, dass sie bei seinen Worten innerlich zusammenzuckte. “Mindestens.”
    “Abgemacht. Dann also zehn.”
    Am nächsten Morgen war Zack bereits aufgestanden und angezogen, als er hörte, wie Cassie ihre Hütte verließ.
    Von seinem behaglichen Platz in dem alten Schaukelstuhl aus lauschte er dem Quietschen der Fliegengittertür, ihren Schritten, die auf den Holzplanken der Veranda klapperten, und dann ihrem verschlafenen gedämpften Fluch, als sie in der frühmorgendlichen Dämmerung über irgendetwas stolperte.
    Er grinste in sich hinein. Seine Cassidy Jane war schon immer ein Morgenmuffel gewesen. Zumindest in dieser Hinsicht hatte sie sich in den vergangenen zehn Jahren offenbar nicht verändert.
    Ohne ein Geräusch zu verursachen stand er auf und schlich leise hinter ihr her. Als sie das Haupthaus erreicht hatte, betrat sie es nicht durch die Vordertür, sondern umrundete einen großen Holzstapel und schloss eine Seitentür auf, die wahrscheinlich direkt in die Küche führte.
    Nachdem Zack einen Moment die Weisheit seines Plans hinterfragt hatte, zuckte er in Gedanken die Schultern, drückte die Türklinke nach unten und trat ein.
    Er sah Cassie mit dem Rücken zu sich in der großen, komfortabel eingerichteten Küche stehen. Sie war eben dabei, sich eine weiße Schürze umzubinden und schaute sich bei seinem Eintreten nicht um, denn sie sagte gerade etwas zu einer ihrer Helferinnen.
    “Gut, dass Sie heute pünktlich sind. Es gibt eine Menge zu tun. Ich würde Zack Slater zum Frühstück zwar mit größtem Vergnügen einen Eimer mit dampfendem Spülwasser servieren, aber das kann ich Jean nicht antun.”
    Er schwieg ein paar Sekunden, aber dann konnte er sich nicht länger zurückhalten. “Das weiß ich zu schätzen”, sagte er gedehnt. “Wie wär’s, wenn wir uns dieses Spülwasser für morgen aufheben? Ich glaube, heute wären mir Eier mit Speck lieber.”
    Sie wirbelte mit weit aufgerissenen Augen herum. Obwohl sie rot wurde, entschuldigte sie sich nicht, sondern reckte nur leicht das Kinn und sagte: “Du bist früh auf.”
    Er lehnte sich mit einer Hüfte gegen eine Ablagefläche. “Alte Gewohnheiten sind hartnäckig. Ich schlafe nur selten länger als bis sechs.”
    “Es ist aber erst halb sechs”, wandte sie ein. “Du kannst dich noch eine halbe Stunde im Bett wälzen.”
    “Das muss die frische Bergluft sein. Oder sonst etwas.”
    “Gut, aber ich fürchte, du bist ein bisschen zu früh dran”, sagte sie scharf, während sie die Hand nach einer gusseisernen Pfanne ausstreckte. “Frühstück gibt’s erst ab sieben.”
    “Ich kann warten.”
    Sie musterte ihn einen Moment, dann spitzte sie die Lippen. “Wenn du jetzt schon Hunger hast, kannst du ein paar Muffins von gestern essen. Kaffee ist auch gleich fertig.”
    Obwohl die Worte schroff klangen, gingen sie ihm irgendwie zu Herzen, weil für einen kurzen Moment hinter der rauen Schale die weichherzige Frau hervorlugte, die er früher so geliebt hatte.
    “Ich habe vorerst alles, was ich brauche”, versicherte er ihr. Genau gesagt reichte es ihm, Cassie geschäftig in der Küche herumwirtschaften zu sehen, auch wenn ihre Bewegungen ruckartig und so ganz ohne ihre übliche Anmut waren.
    Seine Anwesenheit machte sie nervös. Das schloss er daraus, wie sie ziemlich planlos in Schubladen wühlte und in dem großen Kühlschrank herumkramte.
    Dabei musste sie sich in dieser Küche bestens auskennen, aber darauf wäre an diesem Morgen niemand, der ihr zuschaute, gekommen.
    Er fand es sehr erhellend, dass ihr die Kontrolle entglitt. Erhellend und vergnüglich.
    Ein bisschen beschämt über seine Häme, straffte er die Schultern und fragte: “Kann ich dir irgendwie helfen?”
    Sie spähte ihn um die Kühlschranktür herum forschend an. “Meinst du beim Frühstückmachen?”
    Er zuckte die Schultern. “Warum nicht? Ich bin bekannt dafür, dass ich gelegentlich mit ein paar Töpfen klappere.”
    Sie schaute ihn aus schmalen Augen an. “Warum sollte wohl der Präsident von Maverick Enterprises freiwillig für zehn hungrige Familien Frühstück machen?”
    Weil der Präsident von Maverick Enterprises zehn Jahre lang der Köchin nachgeweint hatte.

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