Tiffany Duo Band 0162

Titel: Tiffany Duo Band 0162 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne

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Mal zusammen auszureiten, bei Mondschein in die Berge zu fahren, und gestern hatten sie in dem herrlichen Grand Teton National Park in der Jenny Lake Lodge zu Abend gegessen.
    Obwohl sie lange, süchtig machende Stunden mit Zärtlichkeiten verbrachten, zog er stets die Notbremse, wenn sich andeutete, dass sich die Dinge zu weit entwickeln könnten. Diese Zurückhaltung rührte sie einerseits, andererseits aber fühlte sie sich zunehmend frustrierter.
    Sie hatte sich wieder in ihn verliebt, und zwar heftig. Ein Teil von ihr zuckte bei diesem Gedanken immer noch zusammen, aber der Rest musste zugeben, dass sie seit zehn Jahren nicht mehr so glücklich gewesen war.
    Heute war der Unabhängigkeitstag, und sie waren auf dem Weg zur Parade in Salt River, die in fünfzehn Minuten beginnen sollte. Cassie war stark versucht gewesen, Nein zu sagen, als er heute Morgen nach dem Frühstück vorgeschlagen hatte, dass sie hingehen könnten. Allerdings nicht, weil sie keine Lust gehabt hätte – die Parade am Unabhängigkeitstag war für Salt River einer der Höhepunkte des Jahres –, sondern weil sie sich ziemlich sicher war, dass der Klatsch über die bedauernswerte Cassidy Harte und ihren verlorenen Verlobten in der Stadt schon längst die Runde gemacht hatte. Gar nicht sicher war sie sich jedoch, ob sie stark genug war, die unvermeidlichen Blicke und das Getuschel hinter ihrem Rücken zu ertragen.

9. KAPITEL
    Aber ganz so schlimm wie erwartet wurde es dann doch nicht.
    Nachdem sie den kurzen Weg vom Parkplatz bis zu der Stelle, an der die Parade beginnen sollte, zurückgelegt hatten, legte sich Cassies Nervosität ein bisschen. Obwohl es natürlich Leute gab, die ihnen mit hochgezogenen Augenbrauen nachschauten und hinter ihrem Rücken tuschelten, war niemand ausgesprochen unhöflich zu ihnen.
    Zack registrierte das alles entweder nicht oder er scherte sich nicht darum. Während sie nach einem Platz Ausschau hielten, von dem aus sie gut sehen konnten, legte er ihr eine Hand ins Kreuz, und das wahrscheinlich nicht nur, um sie zu führen, sondern auch, um seinen Besitzanspruch zu dokumentieren, wie sie annahm.
    Er sah wie üblich toll aus in seinen ramponierten Stiefeln, der ausgewaschenen Jeans und einem gut sitzenden dunkelblauen Baumwollhemd mit kurzen Ärmeln, das seinen breiten muskulösen Brustkorb betonte. Cassie wurde allein dadurch, dass sie beobachtete, wie er die mitgebrachten Gartenstühle vor Jeppsons Lebensmittelladen aufstellte, der Mund wässrig.
    Nachdem sie es sich auf ihrem Stuhl bequem gemacht hatte, versuchte sie das Getuschel und die neugierigen Blicke auszublenden und einfach nur den Augenblick zu genießen.
    Sie liebte Salt Rivers kleine Festlichkeiten, angefangen von den Sommerkonzerten im Park über das Footballheimspiel bis hin zum Fest am Valentinstag, das die Grundschule veranstaltete, aber die Parade am Unabhängigkeitstag war immer der Höhepunkt.
    Cassie lächelte, als sie sah, wie die Leute begeistert ihre kleinen Fähnchen schwenkten, und suchte die Menge mit Blicken nach ihren Brüdern ab. Sie konnte sie nicht entdecken und war sich nicht sicher, ob sie erleichtert oder enttäuscht sein sollte.
    Jesse würde wahrscheinlich damit beschäftigt sein, den Verkehr von der Hauptstraße auf eine Nebenstraße umzudirigieren, erinnerte sie sich. Aber Matt und Ellie und die Mädchen würden bestimmt irgendwo in der Menge sein, und wahrscheinlich war Sarah auch bei ihnen.
    Sie hatte sie seit einer Woche nicht gesehen. Als ihr klar wurde, dass sie sich mehr oder weniger bewusst von ihnen fernhielt, verspürte sie Gewissensbisse. Letzten Sonntag hatte sie sich gleich nach dem Essen unauffällig verdrückt, und Ellies Einladung, heute Abend zu dem alljährlich stattfinden Rodeo mitzukommen, hatte sie abgelehnt.
    Obwohl ihr diese Erkenntnis alles andere als angenehm war, fürchtete sie sich doch zu sehr vor der Reaktion ihrer Familie. Sie hatte immer noch niemandem erzählt, dass sie und Zack gerade dabei waren, ihre Beziehung wieder aufzuwärmen. Weil sie es nicht konnte. Noch nicht.
    Aber da jetzt zum Glück niemand in Sicht war, brauchte sie sich im Moment keine Sorgen zu machen und konnte die Parade genießen.
    Eine halbe Stunde später lachte sie über die Faxen von zwei Clowns, die eine erstaunliche Ähnlichkeit mit Reverend Whitaker und seiner Frau hatten. Als sie zufällig zu Zack hinüberschaute, sah sie, dass er sie mit einem seltsamen Glitzern in den braunen Augen beobachtete.
    Ihre Wangen wurden