Tiffany exklusiv Band 0018
zu ihr um, als sie die Tür schloss. „Hier … die sind für Sie.“ Er gab ihr die Rosen.
„Oh, vielen Dank. Das ist sehr nett.“
Er bemerkte sofort, dass die Wohnung voller Blumen war. „Offensichtlich lieben Sie Rosen.“
Felicia folgte seinem Blick. „Ja, das war sehr großzügig von Ihnen, Nick, aber ich glaube, Sie haben es etwas zu gut gemeint.“
„Ich habe sie nicht schicken lassen.“
Sie sah ihn erstaunt an. „Nein?“
Er schüttelte den Kopf. „Nein. Vielleicht war es mein Onkel.“
Sie sah zu Boden. „Ach so.“
Das war ein peinlicher Moment. Felicia war rot geworden. „Ich werde sehen, ob ich noch eine Vase finde. Bitte machen Sie es sich bequem.“
Nick sah ihr hinterher. Was für eine tolle Figur sie hatte. Wie hatte sein Onkel diese Frau nur gefunden? War das der bloße Zufall, oder spielte da noch etwas anderes eine Rolle?
Felicia ging schnell in die Küche, legte die Rosen ab und holte tief Luft. Seit einer Woche hatte sie sich ausgemalt, wie es wohl sein würde, Nick Mondavi gegenüberzutreten. Alles Mögliche hatte sie sich vorgestellt, nur auf eines war sie nicht gefasst gewesen: Er sah nicht nur gut aus, sondern er schien auch ausgesprochen nett zu sein.
Sie ging auf Zehenspitzen durch den Flur und blickte durch die Wohnzimmertür, die einen Spalt offenstand. Sie konnte ihn sehen. Er hatte sich auf das zweisitzige Sofa gesetzt und blickte sich um. Er schien irgendwie fehl am Platz zu sein, zu groß für das Sofa, zu groß für ihr Apartment, eine Nummer zu groß für ihr Leben. Ja, das war das Problem, er war ein New Yorker und hatte mit der Mafia zu tun, das durfte sie nie vergessen. Auch Vincent Antonelli war ein ausgesprochen gut und vornehm aussehender Mann und gehörte dennoch zu den Chefs der Unterwelt. Der Schein trog oft. Und sie konnte Nick nicht beurteilen, ohne nicht auch die Familie und sein ganzes Umfeld zu berücksichtigen.
Nick blickte auf, als sie die Rosen auf den Couchtisch vor ihn stellte. Erst wollte sie sich auf das Sesselchen setzen, dann entschied sie sich aber für die Couch. Näher dran, aber nicht zu nah.
„Das ist ‚Tosca‘, wenn ich mich nicht irre?“
„Nein, Sie irren sich nicht.“
Er rutschte unruhig auf dem Sofa hin und her. Felicia sah auf ihre Hände und hoffte, dass er das Gespräch eröffnen würde.
„Fühlen Sie sich auch so unwohl?“, fragte er.
„Ja“, antwortete sie und lächelte kurz. „Sehr.“
„Es tut mir leid … ich meine, es ist mir nicht recht, dass Sie das alles durchmachen müssen.“
„Ihr Onkel hat ja wohl auch mehr damit zu tun als Sie.“
„Ja, Sie haben vermutlich recht“, meinte er ruhig. Wieder Schweigen. Dann räusperte er sich. „Bitte erzählen Sie mir doch ein bisschen von sich. Meine Tante sagte mir, dass Sie in dem Restaurant Ihrer Eltern arbeiten.“
Sie nickte. „Ja, ich bin für Kuchen und Nachspeisen zuständig.“
„Wie interessant.“
„Ich koche sehr gern.“
„Das ist gut.“ Nick lächelte.
Felicia hatte Schwierigkeiten, ihre Hände ruhig zu halten. Das war ja schlimmer als ihr erstes Rendezvous. Nick war genauso nervös wie sie.
„Und was machen Sie, Nick? Ihre Tante erwähnte Immobilien.“
„Ich versuche, neue Wohngebiete zu erschließen.“
„Oh, wie interessant.“
Felicia fühlte, wie sich kleine Schweißperlen auf ihrer Oberlippe bildeten. Der Raum schien zu heiß und dann wieder zu kalt zu sein.
Plötzlich stand Nick auf, machte ein paar Schritte und drehte sich dann zu ihr um. Er sah angespannt und frustriert aus.
„Unter diesen Umständen ist es albern, um den heißen Brei herumzureden. Also, Felicia, wollen Sie das wirklich tun? Heiraten, meine ich?“
Sie fühlte sich vollkommen überrumpelt. Was sollte sie darauf bloß antworten? Das Leben ihres Vaters hing davon ab.
„Ja, Sie nicht?“
„Sonst wäre ich ja wohl nicht gekommen.“
Sie zuckte bei dieser schroffen Antwort zusammen.
Er dachte einen Augenblick nach, dann entspannten sich seine Gesichtszüge. „Entschuldigen Sie.“ Er lächelte kurz und fuhr sich durch sein kräftiges Haar. „Sie sind nur so ganz anders, als ich Sie mir vorgestellt habe.“
Felicias Herz schlug schneller. Vielleicht war das seine Art, ihr höflich zu verstehen zu geben, dass sie nicht geeignet war. „Ich weiß nicht, was ich darauf erwidern kann, außer, dass es mir leidtut.“
„Nein, nein, so meine ich das nicht. Sie sind nur … nicht der Typ Frau, die sich auf eine Heirat mit jemandem einlässt, den
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