Tiffany exklusiv Band 0018
Die Wahrheit.“
Sie wandte die Augen ab.
„Ist das so schwer?“
„In Ordnung“, sagte sie. „Die Wahrheit ist, dass ich dich bitten wollte, mit niemandem über das Telefongespräch mit meinem Vater zu sprechen.“
„Ist das alles?“
„Ja.“
„Und deshalb legst du hier diese Verführungsszene hin?“
„Ja.“
Nick lächelte sarkastisch. „Da hättest du dir viel Mühe ersparen können. Du hättest mich nur zu fragen brauchen.“
„Du versprichst es?“
„Ja.“
Sie wirkte erleichtert. „Dann ist alles wieder in Ordnung?“
Nick dachte an seine Erregung, dachte daran, dass er kurz davor gewesen war, mit ihr zu schlafen. Wenn es nicht so traurig wäre, müsste man beinahe lachen. „Ok, alles bestens.“
Felicia sah ihn unsicher an. „Und was nun, Nick?“
„Du hast doch sicher noch eine Menge für die Hochzeit und für New York vorzubereiten.“
Sie zögerte. „Ist denn alles okay?“
„Wunderbar.“
Sie küsste ihn schnell auf die Wange.
„Eine Sache allerdings …“
„Was denn, Nick?“
„Ich möchte wissen, was in deinem verrückten Kopf vor sich geht.“
Sie wurde ernst. „Das ist das Einzige, was ich dir nicht sagen kann.“
„Warum nicht?“
Sie wollte gehen, aber er hielt sie am Handgelenk fest. „Warum nicht?“, fragte er wieder.
„Meinen Körper kannst du besitzen, nicht aber meine Gedanken. Irgendetwas muss ich behalten, was nur mir gehört.“
Sie ging zur Tür und öffnete sie. Vor ihr stand der Zimmerkellner. Felicia ging schnell an ihm vorbei.
Der Kellner schob den Servierwagen herein. „Das Frühstück, Sir.“
„Danke.“
Nick goss sich Kaffee ein und blieb in Gedanken versunken. Was hatte Felicia vor? Er war sicher, dass Onkel Vinny ihm alles erklären könnte, aber er würde es nicht tun.
Nein, er musste es selbst herausfinden. Was die Hochzeit mit Felicia betraf, so hatte er keine Wahl. Nur so würde er hoffentlich seine Schwierigkeiten mit der Einwanderungsbehörde beilegen können. Und ob es nun Zufall war oder nicht, Felicia Mauro war genau die Frau, die er gesucht hatte. Im Grunde sollte ihn das nicht überraschen, denn Vincent Antonelli wusste immer genau, wie er die Menschen dazu bringen konnte, das zu tun, was er wollte. Irgendwie hatte der gute, alte Onkel Vinny genau die Frau gefunden, die es schaffte, Nick um den Finger zu wickeln. Und so schwer es ihm auch fiel, Nick musste zugeben, dass er anfing, das zu genießen.
7. KAPITEL
Am Tag vor der Hochzeit fuhren sie Richtung Norden zum Lake Tahoe, Felicia, ihre Eltern und Nick. Das Auto mit Chauffeur hatte Nick gemietet, vermutete Felicia. Für alles andere hatte wohl Vinny Antonelli gesorgt, denn Nick hatte zugegeben, dass das Anwesen am Ufer des kristallblauen Sees, wo die Hochzeit stattfinden sollte, Freunden von Vinny gehörte. Was für Freunde das waren, wollte Felicia lieber nicht wissen.
Carlo sagte auf der Fahrt kaum etwas. Die Unterhaltung hatte Louisa übernommen. Sie und Nick sprachen viel über Sizilien. Felicias Großeltern mütterlicherseits kamen aus Sizilien, und Louisa war zweimal dort gewesen, allerdings schon vor langer Zeit.
Die Hochzeit war wegen des Priesters um einen Tag verschoben worden. Vinny hatte schließlich einen in Carson City ausfindig gemacht, der bereit war, die Trauung vorzunehmen. Nach der Trauung und einem kurzen Empfang würde der Fahrer Felicias Eltern wieder nach San Francisco fahren, während die beiden ihre Hochzeitsnacht am Lake Tahoe verbringen würden.
Felicia war sich nicht sicher, ob sie froh war wegen der Verzögerung. Ihr Hochzeitskleid hatte noch geringfügig geändert werden müssen, in diesem Punkt war ihr der Extratag sehr recht. Andererseits wollte sie auch, dass der Tag und vor allen Dingen die folgende Nacht möglichst bald vorüber waren.
In den letzten Tagen hatte sie ständig an Nick Mondavi denken müssen, vor allen Dingen an die Küsse in ihrem Apartment und in seinem Hotelzimmer. In beiden Fällen hatte sie sehr widerstreitende Gefühle gehabt. Keine Frage, Nick Mondavi war ausgesprochen sexy, und unter normalen Umständen hätte sie nichts dagegen, von ihm umarmt und geküsst zu werden. Aber die Umstände waren alles andere als normal.
Mit Johnny war sie sehr gern zusammen gewesen, sie hatten nie genug voneinander bekommen können. Natürlich, ihn hatte sie ja auch geliebt. In den letzten fünfzehn Jahren hatte sie nur mit Männern geschlafen, wenn sie es wollte. Keiner war so attraktiv wie Nick gewesen, aber sie
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