Tiffany exklusiv Band 0018
jetzt war ich schneller als du.“
Sie gab nach. „Ich bin ein bisschen nervös wegen morgen.“
„Bräute müssen doch nervös sein, Felicia.“
Sie hätte beinahe gesagt: „Ja, aber dieses ist keine normale Hochzeit, und ich bin keine normale Braut.“
„Sehr wahr.“
Sie trat einen Schritt zurück, und Nick blieb ruhig stehen. „Ich glaube, ich gehe jetzt ins Bett“, sagte sie dann.
Nick strich ihr kurz über die Wange. „Schlaf gut.“
Als die Sonne hinter den Bergen aufging, stand Felicia bereits in der riesigen, weiß gekachelten Küche und rührte Butter und Zucker cremig. In der beginnenden Morgendämmerung war sie heruntergekommen und hatte in den letzten zwanzig Minuten die ständig wechselnde Färbung des Himmels bewundert, während sie die Zutaten für die Torte zusammensuchte. Sie trug ein Sweatshirt und Turnschuhe, ihre Lieblingsbekleidung beim Kochen.
Sie gab Eigelb zu der Masse und verrührte alles, bis es locker und cremig war. Als sie den Mixer ausstellte und hochblickte, sah sie ihre Mutter.
„Ich habe mir schon gedacht, dass ich dich hier finden würde“, sagte Louisa. „Du machst dir offensichtlich mehr Gedanken um den Kuchen als um deine Frisur.“
„Vielleicht bin ich nervös und will mich ablenken, Mama.“
„Ja?“
Felicia zuckte mit den Schultern. „Ein bisschen.“
„Irgendetwas ist mit dir, aber ich weiß nicht, ob man es als nervös bezeichnen könnte.“
„Was meinst du damit?“
Louisa stützte die Hände auf die Hüften und sah Felicia prüfend an. „Ich will ehrlich mit dir sein. Hier stimmt etwas nicht. Ich habe deinen Vater darauf angesprochen, aber er meinte nur, es ginge mich nichts an. Macht dir irgendetwas Kummer?“
Die Crememasse war fertig, und Felicia sah sich kurz in der Küche um. „Alles ist in Ordnung“, sagte sie und gab Mehl, Salz und Backpulver in ein Sieb.
„Liebst du Nick?“, fragte Louisa, „oder spielst du uns allen nur etwas vor?“
„Was soll diese Frage?“
„Ich meine es ernst. Ich habe das Gefühl, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Nick und du, ihr seid so höflich und steif miteinander. Heiratest du denn aus Torschlusspanik?“
„Nein, Mama, ganz sicher nicht.“
„Ich verstehe dich nicht. Nick ist so nett und großzügig, und er sieht viel besser aus als Johnny. Du solltest begeistert sein.“
„Aber, Mama. Eine Frau in meinem Alter ist nicht mehr aus dem Häuschen, nur weil sie heiratet.“
„Ich hoffe, dass du nach der Eheschließung etwas anders darüber denkst, sonst wird deine Hochzeitsnacht die langweiligste, die es je gab. Ehrlich, mir tut Nick leid. Er liebt dich wirklich.“
Felicia sah sie erstaunt an. „So?“
„Natürlich, das solltest du doch am besten wissen.“
„Ja, du hast recht“, sagte Felicia. Sie stellte das Sieb ab.
„Wenn der Bräutigam die Frau, die er heiraten will, nicht liebt, dann kann die Sache gar nicht gut gehen. Nick ist doch nicht dumm. Außerdem sieht man ihm an, dass er dich liebt.“ Louisa legte ihr den Arm um die Schultern. „Du denkst doch nicht mehr an Johnny?“
„Nein, Mama, natürlich nicht.“
Louisa band sich eine Schürze um. „Ich möchte gern helfen. Was kann ich tun?“
„Du kannst alles zweimal sieben“, sagte Felicia und gab der Mutter das Sieb und die Schüssel. Dann holte sie die Buttermilch aus dem riesigen Kühlschrank. Sie konnte sich vorstellen, was für rauschende Partys hier sonst gefeiert wurden. Ihr Empfang war sicher das bescheidenste Fest, was hier jemals stattgefunden hatte. Nick hatte Champagner bestellt, und es gab den Hochzeitskuchen. Dann würden die Eltern wieder nach Hause fahren, und sie würde mit ihrem neuen Ehemann allein bleiben.
Jetzt erst bemerkte sie, dass ihre Mutter sie etwas gefragt hatte. „Was hast du gesagt?“
„Ich sagte, möchte Nick gleich Kinder? Ich mochte ihn nicht so direkt fragen.“
„Wir haben darüber gesprochen.“
„Gute katholische Männer reden nicht, mein Kind, sie tun es einfach.“
„Mama, ich möchte darüber nicht an meinem Hochzeitstag sprechen.“ Sie stellte den Mixer an und wandte sich dann zu ihrer Mutter um. „Wie nimmt Daddy das alles auf? Geht es ihm gut?“
„Das ist auch noch so eine Sache.“ Louisa runzelte die Stirn. „Er wollte seit Jahren, dass du heiratest. Und nun tut er so, als müsse er zu einer Beerdigung.“
„Daddy ist sentimental, das weißt du doch“, sagte Felicia und legte ihrer Mutter kurz die Hand auf den Arm. „Sei nett zu ihm,
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