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Tiffany exklusiv Band 0018

Tiffany exklusiv Band 0018

Titel: Tiffany exklusiv Band 0018 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Daly Anne Eames Janice Kaiser Nancy Warren
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und hab Verständnis.“
    „Wie kann ich Verständnis für etwas haben, was ich nicht verstehe?“ Louisa reichte Felicia die Schüssel mit den sorgfältig gesiebten Zutaten. „Ich bin sicher, es gibt da etwas, wovon ich nichts weiß.“
    „Bitte, Mama, versuch doch einfach den Tag zu genießen.“
    Louisa drang nicht weiter in ihre Tochter, sondern erzählte jetzt von ihrer eigenen Hochzeit. Felicia hatte die Geschichte schon oft gehört, und so schweiften ihre Gedanken ab. Wie würde ihr morgen um diese Zeit zumute sein?
    „Die Nüsse sind fertig“, sagte Louisa jetzt.
    Felicia warf einen prüfenden Blick auf die Nüsse.
    „Jetzt das Eiweiß?“, fragte ihre Mutter.
    „Ja.“
    „Ich werde es schlagen.“
    „Danke.“ Felicia trat an das große Fenster, das auf den See hinausging. Sie sah ein Segelboot etwa eine Viertelmeile vom Strand entfernt, das kräftige Rot des Segels stand in scharfem Kontrast zu dem Kristallblau des Wassers. Während sie sich in Gedanken versunken die Hände abtrocknete, bemerkte sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung unten am Anleger. Es war Nick, der ein kleines Segelboot auftakelte. Gegen ihren Willen begann ihr Herz schneller zu schlagen. Was war nur mit ihr los? Sie liebte diesen Mann doch nicht.
    Aber dennoch ließ sie sein Anblick nicht unberührt. Sie hatte sogar schon in der letzten Nacht von ihm geträumt. Sie wusste nicht mehr genau, was, aber sie war irgendwie gefesselt gewesen. Das machte durchaus Sinn in der Realität, denn sie war Nick ausgeliefert. Sie mochte es nicht zugeben, aber diese Vorstellung erregte sie.
    Ob er sich seiner Macht über sie bewusst war, konnte sie nicht sagen. Selbst wenn, war er davon sicher nicht so fasziniert wie andere Männer. Schließlich war er glücklich verheiratet gewesen. Das musste sie auch bedenken. Es konnte durchaus sein, dass auch er dieser zweiten Ehe skeptisch gegenüberstand.
    Sie sah, wie er in das kleine Boot stieg und sich vom Steg abstieß. Schade, sie hätte ihn gern weiter beobachtet. Sie hatte in den letzten Tagen gemerkt, dass er eine immer stärkere Wirkung auf sie ausübte, dass eine Wärme sich in ihr ausbreitete, wenn sie ihn sah.
    Das war gefährlich, denn sie war in einer schwachen Position. Es wäre pervers und dumm, wenn sie dieser Anziehung nachgab. Sie musste sich zusammennehmen und an ihren Vater denken.
    „Ist der Eischnee so steif genug?“, fragte ihre Mutter. „Findet er die Zustimmung der Chefköchin?“
    Felicia warf einen Blick in die Rührschüssel und nickte. „Perfekt“, sagte sie und küsste ihre Mutter auf die Wange. „Wenn du so weiter machst, wirst du noch richtig gut.“
    „Werde nur nicht übermütig, mein Kind. An seinem Hochzeitstag kann man noch so mancherlei erleben.“
    Felicia lachte. „Ja, ich erinnere mich, als ich die Gäste nach Hause schicken musste, vier Stunden, nachdem die Trauung hatte anfangen sollen.“
    Louisa sah sie prüfend an. „Ich bin froh, dass du jetzt darüber lachen kannst, aber das war der schlimmste Tag in unserem Leben.“
    „Das kann man wohl sagen.“
    „Rückblickend gesehen war es so vielleicht besser.“
    „Kann sein, Mama.“
    „Ich hoffe, dass es so ist. Um Nicks und deinetwillen.“
    „Nick und ich, wir verstehen uns“, sagte Felicia, um ihre Mutter zu trösten.
    Eine Stimme von der Küchentür her ließ die beiden Frauen zusammenfahren. „Was macht ihr zwei denn hier?“ Es war Carlo. „Wer kümmert sich denn um das Frühstück? Etwa ich?“
    „Setz dich, und gib Ruhe, Carlo“, sagte Louisa und blickte ihn liebevoll an. „Was möchtest du denn? Etwas Besonderes am Hochzeitstag unserer Tochter?“
    „Kaffee und Toast“, brummte Carlo.
    „Ist das alles?“
    „Ja. Meine einzige Tochter heiratet. Meinst du denn, da steht mir der Sinn nach Champagner?“
    Felicia schüttelte lächelnd den Kopf. Solange sie denken konnte, hatte es diese liebevollen Streitereien gegeben. Sie gab den Teig auf die Bleche und stellte den Backofen an.
    Als sie die Schüsseln in die Spüle stellte, blickte sie auf den See hinaus. Nick war inzwischen etwa fünfzig Meter vom Ufer entfernt und schien in Richtung Haus zu blicken. Ohne nachzudenken, hob sie den Arm und winkte. Keine Reaktion. Vielleicht konnte er sie nicht sehen, vielleicht war er mit seinen Gedanken ganz woanders.
    Das Segel schien jetzt unter Wind zu geraten, und das Boot machte Fahrt. Sie seufzte leise. Wie ihr Zusammenleben wohl ablaufen würde? Würde jeder seinen eigenen Weg gehen, oder

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